Der WBW-Service in Bremen hat sein eigenes Spiel-Label gegründet, die WBW-Gameline. Und mit ihrem ersten Falcon-Titel tritt sie In direkte Konkurrenz zu „Platonix-Profi Edition“ (Test in der ST-Computer Oktober). Auch bei „Confusion“ handelt es sich um ein reinrassiges Knobel-Game, das die Grafik- und Soundeigenschaften des Falcons ausschöpft.
Diesmal übernimmt der Spieler die Rolle eines Archäologen. Nachdem Sie eine mysteriöse Stimme in eine sagenumwobene Pyramide gelockt hat, fällt der versteckte Eingang zu, und Sie müssen erkennen, daß Sie im Labyrinth der ägyptischen Herrscher gefangen sind. Werden Ihr Proviant und die Petroleumlampe ausreichen, um einen Ausweg zu finden? Mit klarem Verstand gewinnen Sie den Kampf gegen die Zeit.
Auf den ersten Blick gibt sich das Spiel wie ein einfacher Sakoban-Clone; Sie sehen sich von oben im Labyrinth und müssen Steine auf entsprechende Felder schieben. Nach kurzer Spielzeit merkt man aber, daß die Entwickler sich noch mehr haben einfallen lassen.
Neue Features würzen das bewährte Spielkonzept. So kommt es vor, daß Sie auch mal mit den „Schiebesteinen“ Brücken über Abgründe bauen müssen oder daß der Weg komplett versperrt ist. Dann kann ein gefundener Skarabäus schon mal als Schlüssel fungieren, aber auch negative Eigenschaften verbergen. Weitere Items erschweren oder erleichtern es dem Spieler, sein Ziel im Zeitlimit zu erreichen. Auch bei Confusion steigt der Schwierigkeitsgrad während der 100 Levels ständig an. Hat man die „Leicht“-Stufe geschafft (dort gibt es z.B. kein Zeitlimit), kann man sich im „Normal“-und „Schwer“-Modus versuchen, hat also quasi 300 Levels zu spielen. Nach jedem Level gibt es ein Paßwort, um beim nächsten Mal an dergleichen Stelle weitermachen zu können. Gesteuert wird mit den Cursorkeys, dem Joystick oder dem Jaguar-Pad (wobei sogar auf eine Jaguar-konforme Belegung geachtet wurde: mit * und # wird z.B. ein Spiel-Reset ausgelöst).
Während des Spieles kann man eines der zahlreichen Musikstücke frei einstellen und auch an eine PAUSE-Funktion wurde gedacht. Apropos Musik, alle Stücke des Games (vom Intro bis zur Endsequenz) sind qualitativ und kompositorisch exquisit. Sie sind sehr atmosphärisch und fein aufeinander abgestimmt, der aufmerksame Hörer findet ein Hauptthema immer wieder. Mit einer speziellen Abspielroutine, die einen Pseudosurroundeffekt erzeugt, klingen die Stücke dann noch voller. Dazu gesellen sich natürlich entsprechende Geräusch-Samples während des Spieles. Genau wie bei der Musik ist man beim kompletten Gamedesign mit viel Liebe zum Detail vorgegangen, und so präsentiert sich Confusion mit „geraytraceten“ Sequenzen, stimmigen Bildern und ordentlicher Spielgrafik, die komplett auf die Story abgestimmt sind, von vorne bis hinten als runde Sache. Kein Wunder, denn wieder einmal rekrutiert sich das Entwicklerteam aus Mitgliedern der Demoszene.
Was wäre noch zu sagen? Das Spiel läuft auf jedem Falcon mit RGB- und VGA-Monitor, benötigt ca. 4MB auf Harddisk und ist viersprachig (Deutsch, Englisch, Französisch, Schwedisch) sowohl im Spiel als auch im Handbuch. Als Kopierschutz gibt’s eine Handbuchabfrage. Für die Zukunft ist eine Level-Diskette geplant, für alle, die das Spiel schon durchgespielt haben. Und bis Weihnachten soll eine ST-Konvertierung erfolgen, die das Letzte aus dem „alten“ ATARI rausholt, um der Falcon-Version nahezukommen. Als Appetitmacher gibt es zur proTOS, wo es das erste Mal erhältlich sein wird, einen Spezialpreis von 50,- DM. Fazit: In allen Belangen eine Spur besser als die Konkurrenz, da kann jeder knobelsüchtige Falcon-Besitzer zuschlagen.
Hersteller: WBW Game
Genre: Denkspiel
Rechnertyp: Falcon
Monitortyp: RGB/VGA
Sonstiges: ca. 4 MB auf Harddisk
Steuerung: Cursor-Tasten, Joystick, Jaguar-Pad
Preis: 59,-DM (proTOS 50,-DM)
Bezugsquelle: WBW-Service Osteifeuerbergstr.38 28219 Bremen
Grafik: 75
Sound: 80
Spaß: 75
Gesamt: 75
Wer stolzer Besitzer eines 8-Bit-ATARIs war und sich später immer geärgert hat, daß Spiele auf dem ST wegen fehlendem Hardwarescrolling nie das selbe Gamefeeling aufkommen ließen, sollte mal einen Blick auf dieses Autorennspiel werfen.
Die Autoren von .Cruisin’ Beasts“ sind Fans des ATARI-800-Klassikers „Rally Speedway“, und so liegt der Schwerpunkt dieses Spieles bei einer authentischen Konvertierung, die alle Eigenschaften des Originals auf dem ST-Falcon bieten soll.
Die Rennstrecke ist ca. 30*25 Bildschirme groß, und so „heizt“ man mit ein oder zwei Playern bei flüssigem Scrolling und kniffliger Steuerung um die Wette. Dient der Einspielermodus eher als reine Jagd gegen die Zeit und um die Strecke kennenzulernen, kommt der richtige Spielspaß erst beim Head-to-Head-Turnier auf. Damit der langsamere Gegner nicht einfach aus dem Bildschirm verschwindet gibt es das Penalty-System. Es wird gebremst, dem abgehängten Spieler Strafzeit angerechnet und weiter geht’s. Als Alternative kann man zwei STs mit Nullmodemkabel oder Modem koppeln; dann hat jeder Spieler seinen eigenen Screen. Im spartanischen (originalgetreuen) Menü kann man zahlreiche Optionen einstellen: z.B. die Streckenkonsistenz (vereist, naß etc.), das Beschleunigungsverhalten der Autos, Rundenzahl sowie Real Life off (hierbei wird die Kollisionsabfrage abgeschaltet, damit ungeduldige Zeitgenossen nicht andauernd gegen Hindernisse „knallen“). Um den Langzeitspielspaß zu garantieren, ist ein leicht bedienbarer Streckeneditor integriert. So lassen sich leicht neue Kursstrecken kreieren. Der Sound ist karg wie im Original, aber ausreichend: Motorengebrummel und Bremsenquietschen. Auch die Grafik entspricht der vierfarbigen 8-Bit-Vorlage, einerseits um schnelles Scrolling auf „normalen“ STs hinzubekommen und andererseits um authentisch zu bleiben.
Fazit: Nostalgische ST-Besitzer dürfen angesichts des geringen Preises zuschlagen. Für Falcon-Besitzer, die das Original nicht kennen, ist das Game einfach zu mager.
Hersteller Digital Vision
Genre: Autorennen
Rechnertyp: ST/E,TT,Falcon
Monitortyp: RGB/VGA
Preis: 20,- DM
Sonstiges: 1MB RAM
Steuerung: Joystick
Bezugsquelle: Falke Verlag Rührsbrook 10 24226 Heikendorf
Grafik: 35
Sound: 40
Spaß: 70
Gesamt: 50