Kobold 3 - Kleiner Wicht im neuen Kleid

Seit einiger Zeit gibt es den schnellen Dateikopierer in der Version 3. Was sich beim Versionssprung getan hat, können Sie in den folgenden Zeilen erfahren.

Die auffälligste Änderung hat das Hauptfenster erfahren. Wie bei fast jedem GEM-Fenster kann man die Größe durch die Maus verändern. Dadurch wird endlich den Besitzern von größeren Bildschirmen Tribut gezoIIt. Jedes der beiden Dateifenster kann in der Größe eigenständig verändert werden. Jedoch ändert sich die Größe des Hauptfensters mit und bei vertikaler Ausdehnung auch das entsprechend andere Dateifenster. Wird die Shift-Taste gedrückt gehalten, wird das andere Fensterparallel mitverändert. Durch diese neuen Dimensionieru ngsmöglich keiten ist Platzfür weitere Dateiinformationen frei geworden. Wer im Dateifenster einen eigenen Zeichensatz haben möchte, kann dies nun einstellen. Kobold erlaubt sowohl die Verwendung von proportionalen als auch von unproportionalen Fonts.

Langsame Rechner haben bei der Verwendung eines proportionalen Fonts jedoch etwas mehr zu leisten und zeigen dies durch eine geringere Darstellungsgeschwindigkeit Bei Verwendung des alternativen Desktops EASE ab der Version 3.5 ermittelt Kobold den dort ausgewählten Standardzeichensatz und benutzt diesen automatisch. Handelt es sich bei diesem Zeichensatz um einen Vektor-Font, so kann/darf dieses Laufwerk, auf dem dieser Font gespeichert ist, nur im GEM DOS-Modus benutzt werden. Dies resultiert aus der Tatsache, daß der Font während der Laufzeit benutzt wird und ständig darauf zugegriffen werden kann. Aber auch hier wird fleißig mit einem anderen Programm kommuniziert. Benutzen Sie NVDI 3.0 oder höher, erfährt Kobold, wo sich der benutzte Font befindet und schaltet das Laufwerk automatisch in den GEMDOS-Modus.

3D-Outfit

Ganz zeitgemäß sind die Dialoge im 3D-Look, wenn sich in dem Video-Mode mindestens 16 Farben darstellen lassen. Wer nicht auf 3D-Look steht, schaltet ihn einfach ab. Viele benutzen den Kobold für Standardaufgaben. Nicht immer lohnt sich die Verwendung eines Makros, wenn es nur um einfache Aufgaben geht. Um jedoch schnell den gewünschten Pfad parat zu haben, kann man nun bis zu 10 Pfade im Pop-up-Menü speichern. Unter Magic 3.0 oder MultiTOS unterstützt der Kobold nun auch Drag & Drop. Sie können auf dem Desktop mehrere Dateien selektieren und diese auf dem Kobold-Icon loslassen.

Kobold wird gestartet und selektiert dabei alle Dateien, die auf dem gleichen Laufwerk sind wie die erste übergebene Datei. Jetzt noch schnell einen voreingestellten Pfad aus dem Pop-up auswählen, und schon geht es Ios. Alternativ könnte auch ein Job per Funktionstaste gestartet werden. Davon sind jetzt 20 Stück verfügbar. Sie liegen auf den Funktionstasten, die per Shift-Taste verdoppelt wurden. Neu ist die Möglichkeit zur Namenseingabe der Laufwerke. Dies geschieht durch Drücken einer Sondertaste und Anklicken des Laufwerks in der Laufwerksschnellauswahl. Aber auch hier übernimmt Kobold die Namen von EASE, wenn Sie EASE ab der Version 3.5 benutzen.

Zu guter Letzt kann man den Dateipuffer, den Kobold zum Arbeiten braucht, ins ST-RAM legen. Dies geht nur TTBesitzer etwas an, die Probleme mit ihrer TT-RAM-Karte haben. Das automatische Zusammenspiel mit anderen Programmen und die daraus resultierende Zeitersparnis zeigt sich noch im automatischen Speichern der Einstellungen.

Durch diese vielen guten und sinnvollen Erweiterungen und Änderungen empfiehlt sich Kobold auch und gerade in der Version 3 abermals als DAS Programm für Dateioperationen.

JH

Kobold 3

Positiv
Unterstützung von verschiedenen Fonts
Automatischer Informationsaustausch mit EASE und NVDI
Dateifenster sind nun in der Größe veränderbar

Negativ

Preis: 139 DM
Updatepreise:
Kobold 1.x/2.x auf 3.0 59 DM
Kobold 2.5 auf 3.0 39 DM
Bezugsquelle:
Application Systems Heidelberg
Postfach 102646
69016 Heidelberg



Aus: ST-Computer 11 / 1995, Seite 40

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