Das Rezept zum langerwarteten "Alien vs. Predator" (AvP) klingt ganz einfach: Man nehme zwei bekannte Filmmonster, packe beide in ein Computerspiel und würze alles mit Original-Soundsaniples und realistischer 3D-Grafik mit Texturemapping. Ob die Rechnung der "Rebellion"- Programmierer aufgegangen ist, wollen im folgenden schildern.
Die Rahmenstory ist schnell erzählt: An die Raumbasis Golgotha" docken nacheinander zweiunbekannte Raumschiffe an. Kurz danach bricht der Kontakt zur Raumbasis ab und es fehlt jedes Lebenszeichen. Der Spieler erhält den Auftrag, die mysteriösen Geschehnisse auf der Raumbasis zu erforschen. Hierzu kann er wahlweise in die Rolle eines Marineoffiziers, eines Aliens oder eines Predators schlüpfen.
Als Marineoffizier hat man die Aufgabe, die Selbstzerstörungsautomatik der Raumbasis zu aktivieren und danach mit einer Rettungskapsel das Weite zu suchen. Um diese Mission erfüllen zu können, müssen im Spielverlauf Waffen, Munition, Erste-Hilfe-Koffer und andere nützliche Dinge eingesammelt werden. Eine wichtige Rolle spielen die Zugangsberechtigungen für einzelnen Sektionen der Raumbasis. Ohne die richtige Codekarte bleiben wichtige Schleusen geschlossen. Ab Codekarte 4 ist eine Behandlung in der Krankenstation möglich, und ab Codekarte 9 kann man sich im Munitionsdepot unbegrenzt bedienen. Zur besseren Orientie- rung können mit Hilfe von Computer-Terminals Übersichtskarten der fünf Ebenen der Raumbasis abgerufen werden, Alle Ebenen sind nicht nur durch zwei Aufzüge, sondern auch durch ein umfangreiches Netz von Lüftungsschächten miteinander verbunden. So ist ein ein Wechsel der Ebenen auch bei defekten Aufzügen möglich. Aber Vorsicht, im Labyrinth der Lüftungsschächte gibt es neben Waffen und Munition auch eine Menge Aliens.
Übernimmt der Spieler die Rolle des Allens, muß er versuchen, die entführte Alien-Königin zu befreien. Wie das Filmvorbild, besitzt auch der Alien- Charakter im Spiel diverse Eigenschaften, die ihn fast unsterblich machen: Neben effektiven Nahkampfwaffen wie Klaue, Schwanzstachen oder dem berühmten zweiten ausfahrbaren Gebiß, bietet die Säure in den Adern de Alierls einen guten Schutz für sie. Durch ein spezielle Schlagkombination können Marinesoldaten verpuppt werden und bilden neue Alien-Leben.
Als Predator übernimmt der Spieler, wie im Film, die Rolle eines ganz üblen Killers. De Predator hat eigentlich keine richtige Mission, er kämpft nur, um Ehre und Ruhm zu erlangen. Zu Beginn besitzt der Predator lediglich eine Nahkampfwaffe und ein Gerät, das es ihm ermöglicht, (fast) unsichtbar zu werden. Mit steigen der Punktezahl wird er "befördert" und erhält die gefürchtete Killerscheibe oder die durchschlagsstarke Schulterkanone. Unter Predatoren gilt es als unehrenhaft, "Unsichtbarkeitsmaschine' beim "Ausschalten" von Gegnern zu verwende und wird mit Punkteabzug bestraft. Das Areal von"AvP" ist so riesig, daß alleine die Labyrinthe der Lüftungsschächte für ein eigenes Spiel ausreichen würden. Andere Hersteller hätten das Game vielleicht in drei Teilen auf den Markt gebracht. Betrachtet man die gebotene Grafikqualität von 1 6-Bit Farbtiefe und den glasklaren 1 6-Bit-Stereosound, stellt sich die Frage, wie es den Programmierern gelingen konnte, diese riesige Datenmenge auf ein 16-MBit-Modul zu bekommen. Hier die Antwort: Unter der Zuhilfenahme eines speziellen Packverfahrens konnte eine Kompressionsrate von 40:1(!) erreicht werden, Die Zeit zum Entpacken der Daten während des Spieles wird durch Dekompressionsphasen in Schleusen oder Fahrzeiten in Aufzügen "getarnt", wobei aber weiterhin eine digitale Soundausgabe stattfindet.
Der Weg des Spielers wird von den Level-Designern, je nach gewähltem Charakter, durch den Einsatz der Codekarten, die Anordnung der Lüftungsschächte oder durch defekte Türen gelenkt. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß der vorgesehene Lösungsweg weitestgehend eingehalten wird und der Spielspaß ständig erhalten bleibt. Unser Tip: "AvP" unbedingt im verdunkelten Zimmer und mit Stereokopfhörer spielen. Wer jetzt behauptet, beim markerschütternden Kreischen der Aliens oder beim mordlüsternen Raunen des Predators keine Angstgefühle und Gänsehaut zu bekommen, der lügt! Besonders, wenn man die Alien- und Predator-Filme gesehen hat, kann man sich sofort in die Spielhandlung hineinversetzen und wird vollkommen von ihr gefesselt.
ATARI hat es mit dem Jaguar und AvP geschafft, ein neues Zeitalter in Sachen "Reality-Gaming" einzuläuten. Die schnelle, realistische Grafik, der authentische Sound und das riesige Spielareal sorgen dafür, daß man sich als Spieler von der ersten bis zur letzten Sekunde mitten in der Handlung glaubt - eine perfekte Illusion! Für viele Fans von 3D-Action-Spielen wird dieses Spiel zum Anschaffungsgrund des Jaguars werden. Also: Schnell "AvP" kaufen, bevor das "Bonner-Predator-Studio" davon Wind bekommt.
RF
Alien vs. Predator |
Hersteller: Rebellion-Software Sonstiges: 1 Spieler Genre: 3D-Action-Spiel Gratik: 92% Sound: 85% Spaß: 89% Gesamt: 90% |