Wer sich oft in Mailbox-Netzen herumtreibt, weiß, wie wichtig ein regelmäßiger Nachrichtenaustausch ist, um auf dem laufenden zu bleiben. Aus diesem Grund bieten fast alle Datennetze die Möglichkeit neue Nachrichten automatisch zu tauschen. Im Mausnetz, DEM ATARI-Mailbox-Netz, heißt dieser Vorgang verständlicherweise Maustausch". Auf der Mailbox-Seite sorgt die entsprechende Mailboxsoftware für den reibungslosen Austausch der Daten, auf der Anwenderseite muß der Benutzer die nötigen Tastendrücke in der Regel von Hand vornehmen oder ein Script für sein Terminalprogramm schreiben. Es geht aber auch komfortabler.
Qtausch, das mittlerweile in der Version 1.0613 vorliegt, kann einen vollautomatischen Tausch mit einer Mausbox oder einer mauskompatiblen Box (Quark, Madness) vornehmen. Quark und Madness werden von der vorliegenden Version allerdings nur teilweise unterstützt (abhängig von der Konfiguration der Mailbox). Ganz nebenbei kann man auch noch Uploads und Downloads und das Abholen von diversen Systeminformationen wie User-Listen, File-Listen u.a. vornehmen lassen.
Die Installation gestaltet sich dank des Installationsprogramms sehr einfach. Es müssen nur einige Fragen über die Heimatmaus beantwortet werden, anschließend wird ein rudimentäres Konfigurations-File-für Qtausch erstellt, das für den Anfang aber völlig ausreicht. So kann man schon während der Installation festlegen, welche Systeminformationen (User-Liste, Statistik ...) und File-Listen (öffentliche Programmteile, Gruppenprogrammteile oder pers. Programmteile) man beziehen möchte. Außerdem kann man frei festlegen, in welchen Zeitabständen man welche Information bekommen möchte. Man ist also nicht gezwungen, bei jedem Tausch z.B. eine User-Liste mitzusaugen (für User mit langsamen Modems wichtig).
Zum Tausch wird auch noch ein externes Übertragungsprotokoll benötigt. Qtausch ist so intelligent, bei Angabe eines bestimmten Programms (z.B. Ziegler-ZModem) gleich die richtigen Parameter in die Konfiguration einzutragen.
Zum Tausch kann Qtausch nun direkt oder aus einem Maustauschprogramm gestartet werden. Empfehlenswert ist Qtausch z.B. für Cat, da es doch einige Vorteile gegenüber einem Tausch überein Terminalprogramm mit Script bietet. Aber auch mit The Dot kann Qtausch verwendet werden. Beim Start können auch Konfigurationsdateien als Parameter übergeben werden, womit ein Tausch mit anderen als der Stammbox möglich ist. Man kann auch eine ganze Liste von Parameterdateien übergeben, wobei dann eine Box nach der anderen angewählt wird. Für Leute, die am liebsten des Nachts tauschen, ist auch ein Befehl in der Konfiguration vorhanden: mit StartAt' und ,Timerstartist es möglich, Qtausch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Vorgang warten zu lassen. Außerdem kann man Qtausch weisen, das Tauschen zu Normaltarifzeiten zu unterlassen und den Billigtarif auszunutzen. Qtausch ist an verschiedenen serielle Schnittstellen nutzbar und bezüglich der Modembefehle frei konfigurierbar. Also dürften auch Benutzer exotischer Modems keine Probleme in dieser Hinsicht haben. Es ist möglich, flexibel auf verschiedenste Ereignisse während des Tauschs zu reagieren. So geht es z.B., bei fehlerhaftem Tausch das defekte Outfile umzubenennen und an eine bestimmte Stelle der Festplatte zu kopieren. Das funktioniert durch Statements in der Konfiguration wie atERROR
, die bewirken, das bei Fehlern Aktionen wie Kopieren, Umbenennen, Löschen oder Aufruf von bestimmten Progranunen durchgeführt werden. Es lassen sich auf diese Weise, nicht nur Fehler behandeln, auch beim Programmstart und -ende oder beim Aufruf des internen Terminals können bestimmte Kommandos ausgeführt werden.
Zum Up- oder Download wird eine Transferliste" benötigt, die sich bei näherem Hinsehen als ASCII-Datei entpuppt.
Der Aufbau ist simpel gestaltet, so bewirkt z.B. die Zeile ...
Get: OTAUSCH.LZH","E:\DOWNLOAD"
... daß das Programm QTAUSCH.LZH" aus dem öffentlichen Programmteil gesaugt und auf der Platte im Ordner Download abgelegt wird. Dabei wird im gleichen Ordner eine Datei QTAUSCH.UPL" angelegt, die die Programminformationen enthält. Mehrere solcher Dateien können mit Hilfe eines mitgelieferten Tools zu einer Gesamtprogrammliste zusammengefügt werden.
Ebenso einfach sind der Upload oder auch die Pflege des Programmteils (sprich: das Löschen von Files). Natürlich kann man auf die gleiche Weise auch Gruppenprogrammteile oder den persönlichen Programmteil bearbeiten.
Wer die Transferlisten nicht selbst erstellen will, kann sich auch nach dem Tausch die gesaugten File-Listen anzeigen lassen und durch Tastendruck die zu saugenden Files markieren. Beim nächsten Tausch liegen sie dann im Download-Ordner bereit. Diese Listenanzeige läuft allerdings auf einem TOS-Bildschirm, was in der Zeit von Multitasking-Systemen nicht mehr vorkommen sollte. (Ansonsten ist Qtausch durchaus Mu1tiTOS- bzw. MagiX!-tauglich) Dieser Fehler wird aber in der nächsten Version behoben sein. Außerdem kann das Programm Saugutil (erhältlich in vielen Mausboxen) in den neueren Versionen Transferlisten für Qtausch erzeugen.
Qtausch führt ein wahlweise Rufus- oder Connect-kompatibles Logfile, das vom mitgelieferten TEL KOST ausgewertet werden kann. Nebenbei können damit auch noch einige statistische Informationen erzeugt werden.
Sofern man ein Übertragungsprotokoll verwendet, das ebenfalls auf dem TOS-Bildschirm läuft, wird man während der Übertragung einige unschöne Effekte auf dem Bildschirm beobachten, die aber der Funktionalität des Programms keinen Abbruch tun. Das sind aber auch schon die einzigen Kritikpunkte an einem ansonsten gelungenen Programm. Für User, die neben dem Lesen von News auch ab und zu noch ein paar Files downloaden wollen, ist Qtausch sehr zu empfehlen. Qtausch ist Shareware und in vielen Mailboxen oder direkt beim Programmierer erhältlich.
Bezugsquelle:
diverse Mailboxen oder: Peter Grobner Hafenstr. 39
A-3500 Krems
Shareware-Beitrag: öS 300,- bzw. 50,- DM
Download 'qtausch.zip'