Während in der Zwischenzeit schon die dritte oder vierte Generation der Personal Computer durch das Land ziehen, egal ob das Firmenlogo an drei blaue Buchstaben erinnert oder den Dreizack des ATARI trägt, die Versionsnummern der zugehörigen Betriebssysteme oder Programme sich langsam aber stetig der ersten Zehnerüberschreitung nähern, schätzen nun auch die zuständigen Stellen der Kultusbehörden die Situation richtig ein und gelangen zu der Erkenntnis, daß auch die Schüler den Umgang mit den elektronischen Hilfsknechten lernen müssen, wenn bei uns nicht eines Tages die Räder gänzlich Stillstehen sollen.
Der Zug dieser Erkenntnis läßt sich unschwer verfolgen, liest man gelegentlich die amtlichen Mitteilungen dazu. Wurden zunächst von den Schülern einige grundlegende Schritte im Programmieren als der Verheißung höchster Ziele gepriesen, hat es sich nun auch bis zu den Entscheidungsträgern auf höchster Ebene herumgesprochen, daß wohl nicht der Schlüssel der Zukunft in einem Heer dürftig ausgebildeter und programmierunwilliger Schulabgänger zu suchen ist. Statt dessen braucht unsere Gesellschaft qualifizierte Schulabgänger, die später an ihrem Arbeitsplatz mit den in der Regel schon vorhandenen Geräten in ihrem Beruf sinnvoll etwas anfangen können. Ohne Scheu sollten diese Schulabgänger fertige Programme bedienen können und nicht gleich in Schweißausbrüche verfallen, wenn der Computer vor der Datensicherung eine formatierte Diskette von seinem Benutzer fordert.
Zunächst war die Computerausbildung an den Schulen in der Regel jenen Freaks unter der Lehrerschaft Vorbehalten, die selbst staunend und ständig lernend ihr selbst angeeignetes Wissen über Bits und Bytes den Schülern begeistert in Arbeitsgemeinschaften Weitergaben, egal ob die Computerausstattung aus C-64 mit Userportinterface, APPLE II oder ATARI-ST-Rechnern bestand. Doch im Zuge des Bedeutungsgewinns der Informatik und ihrer Verbreitung in der Industrie wurden schon die ersten Geräteempfehlungen behördlicherseits erlassen. Industriestandard war damit ein allgegenwärtiges Schlagwort, mit dem man glaubte, sich den Bedürfnissen der Industrie am besten anpassen zu können. Doch war die Situation beispielsweise anno 1985 so, daß die MS-DOS-Welt noch mauslos auf ein (damals schon) veraltetes Betriebssystem blickte, das gerade die Versionsnummer 3 erklomm und einen 8086-Prozessor als Maß aller Dinge betrachtete. Wohl jenen, die sich damals bei der Schulbeschaffung für den neuen Rechner ATARI ST entschieden. Mit Maus, Benutzeroberfläche, einem flimmerfreien Monitor und einer hohen Geschwindigkeit waren ihnen und ihren Schülern lange Jahre der Freude im Umgang mit den Rechnern beschieden. Blickt man heute auf die Schulen, die sich damals für andere Rechner entschieden, so haben die meisten von ihnen eine weitere Neuanschaffung hinter sich. Um sich endlich auch mit Fenstern und Maus das Leben zu vereinfachen und wenigstens ein wenig von den WYSIWYG-Vorzügen genießen zu können, müssen heute mindestens 386er-Prozessoren unter Windows arbeiten.
Bei den Software-Empfehlungen verhält es sich ähnlich unglücklich. Wurde auf der einen Seite der Anspruch des Industriestandards hochgehalten, fällt er bei der Software fast weg. Zwar hat man folgerichtig erkannt, daß Anwender-Software den wesentlichen Grundstock der Computerausbildung darstellen sollte, doch scheute man sich, den Industriestandard hier ebenfalls zu empfehlen. Anscheinend genügt es plötzlich, wenn die Schüler nur ein wenig Erfahrung in den Gebieten Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Datenbank bekommen. Um die Kosten gering zu halten, wird einem integrierten Paket wie Works der Vorzug gegeben. Doch dabei muß man bedenken, daß wohl in den allerwenigsten Betrieben mit solch einem Paket gearbeitet wird.
Es ist aber richtig, daß, wer mit der Works-Textverarbeitung gelernt hat, einen Brief zu erstellen, dies auch mit TEMPUS WORD, AMIpro oder WINWORD schaffen wird. Doch umgekehrt muß man ebenso festhalten, wer gelernt hat, auf dem ATARI Fenster zu verschieben und mit 1 st_Word einen Lebenslauf zu schreiben, wird auch mit Windows fertig werden. Lediglich wenn es darum geht, das Betriebssystem zu installieren, Programme unter Windows einzurichten oder entsprechende *.INI-Dateien anzupassen, wird er sich nach den Rechnern mit dem Dreizack zurücksehnen.
Doch auch hier naht Rettung. Auf verschiedenen Messen wurde gezeigt, daß auch für den ATARI ST ein Programm mit der Bezeichnung WORKS in Arbeit ist. Es kann nicht mehr lange dauern, bis ATARI erkennt, daß heute große Umsätze im Computerbereich, nach ESCOMs Vorbild, nur mit einer verhältnismäßig kompletten Software-Ausstattung zu erzielen sind.
WORKS für den ATARI könnte solch ein „Beigabepaket“ sein. Außerdem wäre dies ein entscheidender Schritt gegen die Software-Piraterie, niemand klaut ein Programm, das dem Rechner schon beim Kauf beiliegt.
Lehrplantechnisch sind die Weichen gestellt. So werden beispielsweise ab dem Schuljahr 1994/95 inBaden-Württemberg in den Realschulen schon in Klasse 7 die ersten Grunderfahrungen im Umgang mit dem Computer gesammelt. In Klasse 7 wird dabei der Schwerpunkt auf Textverarbeitung gelegt, während in Klasse 8 die restlichen Programmteile von Works, also Datenbank und Tabellenkalkulation, im Mittelpunkt stehen.
Christian Opel
Bei der Wahl des Computers sind den Schülern zumeist enge finanzielle Grenzen gesteckt. Der Computer samt Software muß erschwinglich sein. Spiele müssen selbstverständlich auf dem Gerät laufen, Maus und Fenstertechnik sind wünschenswert, während eine Festplatte zumeist zwar noch diesseits der Träume, doch jenseits der Finanzierbarkeit liegt.
Kein Wunder, daß bei dieser Ausgangslage oft die Wahl auf ein Produkt aus der ATARI-Palette fällt. Neben der Erschwinglichkeit überzeugt vor allem die Möglichkeit, mit geeigneter Software Sinvolleres als nur Spiele auf dem Gerät betreiben zu können. Nicht gerade unwichtig, wenn zuvor noch der interverwandtschaftliche Finanzierungsausschuß von der Dringlichkeit der Beschaffung überzeugt werden muß.
Ist das Gerät einmal angeschafft, so merkt man bald, wie man es einer sinnvollen Verwendung zuführen kann. Schnell lassen sich damit ein paar Mark verdienen, wenn man für das Wirtshaus um die Ecke die Speisekarte in Signum! setzt oder mit einem Grafikprogramm die verwandtschaftliche Boutique mit Posterausdrucken versorgt. Gewiefte Schüler nutzen unter Umständen auch schon einmal die Unwissenheit ihrer Lehrer aus, wenn sie aus der Strafarbeit: „...du schreibst mir 100mal den Satz: ...“ am nächsten Tag einen phantastischen Computerausdruck desselben, beliebig oft kopiert, abgeben und sich dafür noch des ausdrücklichen Lobes der Lehrkraft vergewissern. Selbst die langweiligen Hausaufgaben können an Würze gewinnen, erstellt man doch mit Computerhilfe schneller ein Referat, verziert mit Bildern seine Hefte oder nutzt die angebotenen Lernprogramme, um tatsächlich einmal in der Schule besser zu werden.
Hat man die Schule erfolgreich beendet und den Kampf um einen Studienplatz gewonnen, so finden sich neue Einsatzgebiete für den elektronischen Gesellen. Kaum ein Referat, eine Haus-, Zulassungs- oder Diplomarbeit findet sich heute, die nicht mit Computerhilfe entstanden wäre. Allein der Konkurrenzdruck unter den Studenten führte hier zu einer atemberaubend schnellen Durchsetzung der neuen Technik. Wurden vor Jahren noch Zugangsmöglichkeiten zu mysteriösen VACs mit Laserdrucken, die die TEX-Files verstanden, als wahre Geheimtips unter der Studentenschaft gehandelt, hat sich mit dem Preisverfall der Laserdrucker wenigstens hier die Situation entspannt.
Ist man in seinem Studienfach nicht gerade auf spezielle Software angewiesen, die nur auf bestimmten Rechnertypen läuft, so reicht für die anfallenden Standardaufgaben ein ATARI voll aus. Allerdings, die Rivalität um die guten Noten bringt es mit sich: ein Tintenstrahl- oder Laserdrucker als Ausgabegerät muß schon sein. Die heute für den ATARI angebotenen Textprogramme genügen in der Regel den Ansprüchen selbst der Anspruchsvollsten.
Immer wieder erstaunlich, wie viele Freunde und Anhänger der ATARI ST unter der Lehrerschaft gewonnen hat. Ohne den Druck, die gleiche Software wie im Betrieb verwenden zu müssen, haben sich hier viele Kollegen einfach von den Argumenten: saubere Bildschirmdarstellung, einfache Mausbedienung unter GEM und Preiswürdigkeit, überzeugen lassen. Wen wundert es, daß diejenigen Lehrer, die mit ihrer privaten Anschaffung hoch zufrieden waren, auch für ihre Schule auf ATARI-Rechner zurückgriffen?
Betrachten wir die Einsatzfelder, in denen ein engagierter Lehrer seinen Rechner für die Schule verwenden kann.
Naheliegend ist der häusliche Einsatz mit Textverarbeitung für die Unterrichts- und Arbeitsvorbereitung und unter Zuhilfenahme eines Grafikprogramms auch für die Folienerstellung. Hierbei lockt nicht nur die Arbeitsersparnis, denken Sie einfach an einen Arbeitsnachtermin, der am Rechner schnell erstellt ist. Das wohlgefällige Aussehen eines mit Signum! erstellten Arbeitsblattes kann auch durchaus motivierend auf einen Schüler wirken, sein Heft ebenso sauber zu führen. Es gewinnt sogar ein guter alter 24-Nadeldrucker wieder an Bedeutung, wenn man Matritzen erstellen muß, weil das Kopierkontingent erschöpft ist. Es genügt ein sauberer Ausdruck für die Unterlagen und ein Matritzenausdruck, den man nach Gebrauch auch getrost wegwerfen kann, hat man doch das Original noch im Rechnerfür die nächsten Jahre.
Mit Hilfe einer Tabellenkalkulation kann man auch das alljährliche Tastaturgedrücke auf dem Taschenrechner in erträglichere Bahnen lenken. Mit etwas Geschick dressiert man seine Tabellenkalkulation sogar dahingehend, gleich die Noten ins Zeugnisformular auszugeben.
Eine Datenbank eignet sich für denjenigen, der eine Vielzahl von Schülerdaten verwalten muß. Doch Vorsicht! Nicht in allen Bundesländern ist es den Lehrern gestattet, Schülerdaten auf Computeranlagen zu speichern.
Im Unterricht gibt es verschiedene weitere Möglichkeiten des Einsatzes. Die geläufigste ist jene, bei der der Computer und seine Programme selbst im Mittelpunkt stehen: der Informatikunterricht. Doch wenden wir uns lieber gleich weiteren Einsatzmöglichkeiten zu.
Der Computer als Unterrichtshilfsmittel: Zu dieser Sparte lassen sich Einsätze zählen wie Kopfrechenübungen mit Computerhilfe. Stellt man eine Kopfrechenaufgabe im Unterricht, hat man keine Kontrolle, wie viele Schüler die Aufgabe auch wirklich rechnen. Das Kopfrechenprogramm im Computer fordert von jedem Schüler, der vor ihm sitzt, daß die Aufgabe ausgerechnet wird. Dabei wird das Ergebnis womöglich sofort kontrolliert und bewertet. Das kann den Unterricht effizienter und abwechslungsreicher gestalten. Ebenso sind Klasseneinsätze von Vokabellernprogrammen oder Deutschübungen (Lückentext) vorstellbar.
Eine Steigerung dieses Einsatzes wären Programme zur Leistungskontrolle: Arbeiten, die auf dem Bildschirm erscheinen, in die die Schüler die Antworten eingeben und bei denen der Computer die Auswertung übernimmt. Das ist sicher derzeit nur als Multiple-Choice-Test vorstellbar, doch, wer weiß, eines Tages entwickelt sich daraus vielleicht jenes Hilfsmittel, das zur Arbeitszeitverkürzung bei Lehrern Einsatz findet.
Schließlich läßt sich der Computer noch als eigenständiges Unterrichtsmedium einsetzen. Die Simulation eines radioaktiven Zerfalls, die Auswertung von Wahlergebnissen als Säulendiagramm, die Darstellung von Molkekülen oder die Brownsche Molkekularbewegung sind nur wenige Beispiele dafür, was uns in den nächsten Jahren erwartet. Die Schulbuchverlage haben den Trend der Zeit erkannt, und eine Flut an Lehrprogrammen schwappt jedem Dl-DAKTA-Messebesucher entgegen. Leider haftet jedoch den allermeisten Programmen ein entscheidender Mangel an: sie wurden nicht von Pädagogen entwickelt. Folgerichtig mangelt es vielen Programmen an den grundlegendsten pädagogischen Anforderungen. Umgekehrt haben sich aufgrund dessen einige Pädagogen aufgemacht, selbst Programme zu schreiben, denen nun wiederum teilweise der Mangel an Programmiererfahrung anzumerken ist. Sicher wird hier im Laufe der Zeit eine Annäherung und gegenseitige Befruchtung stattfinden.
In den letzten Jahren hat sich eine Fülle an Programmen für den schulischen Bereich rund um den ATARI entwickelt, die wir hier unmöglich vollständig untersuchen können. Es bleibt uns die Möglichkeit, nach Fächern geordnet, einige Anregungen zu Lehr- und Lern-Software geben.
Von allen Fachgebieten ist die Mathematik wohl am engsten mit der Entwicklung der Computer verbunden. Umgekehrt beflügeln auch die Rechner Weiterentwicklungen der Mathematik, man denke nur an Fraktale, Juliamengen oder die Chaostheorie. Dennoch ist es gefährlich, wenn in den Schulen die EDV dem Fach Mathematik untergeschoben wird. Einerseits kann sich eine ablehnende Haltung dem Fach Mathematik gegenüber (so etwas soll es ja geben) auf den EDV-Bereich auswirken, andererseits bietet der Bereich der Informatik so viele Facetten, wie Grafik-, Musikprogramme, Textverarbeitung, bei denen nur schwerlich Bezüge zur Mathematik herzustellen sind.
Kenner des Programmes ST Math werden in Riemann II eine deutliche Weiterentwicklung des bekannten Mathematikprogrammes entdecken. Vom Leistungsumfang her orientiert sich Riemann II stark am Bedarf von Leistungskursen der Oberstufe und Mathematik- bzw. Physikstudenten. Der Hinweis im Handbuch „Portions copyrighted by Soft Warehouse Inc., Hawaii“ deutet auf eine Verwandtschaft zu dem aus der MS-DOS-Welt bekannten Programm Derive hin. Allerdings ist dort die Menüwahl an eine Multiplan-ähnliche Befehlseingabe gebunden, Riemann benutzt hingegen eine Befehlseingabe im Editor.
Wer Gleichungen zu lösen hat, Terme umformen möchte, Integrationen und Differentialrechnung benötigt, findet in Riemann II einen leistungsfähigen Partner. Wie Sie in Bild 1 erkennen können, bemüht sich Riemann II, das Ergebnis sogar in einer entsprechend lesbaren Form aufzubereiten. Oder darf es etwas Vektorrechnung sein, Numerik oder Tensoralgebra? Es wird nicht so schnell einen mathematischen Bereich geben, bei dem Riemann II klein beigibt. Dabei rechnet Riemann ohne Rundungsfehler durch die Abarbeitung der entsprechenden rationalen Werte bzw. deren Ausgabe als Bruch. Selbst bei sehr großen Zahlen, wie der Fakultät von 1000, ist Riemann bis auf die letzte Stelle genau, auch wenn die Arbeit mit derart großen Zahlen wohl seltener im Alltag auftritt.
Riemann verfügt über eine eingebaute LISP-ähnliche Programmiersprache, in der man selbst komplexere mathematische Probleme bearbeiten lassen kann. Hat man noch bei ST Math schmerzlich eine grafische Ausgabemöglichkeit vermißt, kann Riemann damit glänzen. Ob 2D- oder 3D-Funktionen, die Ausgabe besticht durch hohe Qualität, die durch die GDOS-Ausgabe als Metafile oder an den Drucker auf dem Papier erhalten bleibt. Man bekommt direkt Lust, mit Riemanns Hilfe nochmals zu studieren. Um das Paket abzurunden, ist ein TeX-Treiber verfügbar, womit der Studienarbeit wohl nichts mehr im Wege steht.
Der Lieferumfang umfaßt neben den drei Disketten eine 103seitige Einführung und ein 380seitiges Referenzhandbuch. Riemann II läuft auf allen ATARI-Computern und in allen Auflösungen (außer ST- und TT-niedrig). Wem die mitgelieferten Funktionen nicht reichen: dem Programm liegen noch gepackte PD-Programme für Riemann bei.
Bezugquelle:
Richter Distributor Hagener Str. 65 58285 Gevelsberg Preis: 298.- DM
An einen anderen Anwenderkreis wendet sich dieses Programm. Mathe STar wurde von einem Schüler für Schüler geschrieben . Das Programm läuft auf allen ST - und TT-Rechnern, außer in der TT-hoch-Auflösung. Eine Anpassung an den Falcon erfolgt z.Zt., und eine Windows Version ist in Bearbeitung.
Schüler bis Klasse 10 erhalten mit dem Programm Unterstützung in fast allen Gebieten, die für den Unterricht von Relevanz sind. Angefangen von den Grundrechenarten, die sich auch mit dem Taschenrechner erledigen lassen, über lineare Gleichungen und Gleichungssysteme, geometrische Grundkonstruktionen, Berechnungen im Dreieck, einen 2D-Plotter, eine Regelsammlung bis zu einem Übungsteil findet sich so mancher Lehrstoff wieder. Gerade für die Kontrolle der Hausaufgaben läßt sich das Programm gut einsetzen. Hat man seine Zinsrechenaufgaben gemacht, hilft Mathe ST, sie schnell zu kontrollieren. Entwickelt man keine so richtige Vorstellung vom Bruchrechnen - Mathe ST hilft mit Balken und Kreisdiagrammen bei der im Rechnen und der Vorstellung von Brüchen. Zum Lieferumfang gehören eine Diskette und ein 84seitiges Handbuch.
Bezugquelle:
Heim-Verlag
Heidelberger Landstraße 194
64297 Darmstadt-Eberstadt
Preis: 98.- DM
Hier hat ein Mann der Didaktik gezeigt, wie ein Programm für den Unterricht aus-sehen kann. Ausgangspunkt war das bekannte Programm Capri für den MS-DOS-/Apple-Bereich. Doch der Autor betrachtete dieses Programm nur als Idee, als Grundstein für seine Arbeit. Aus dem Unterricht heraus paßte er sein Programm den wirklichen Bedürfnissen der Schule an. Entstanden ist ein Geometrieprogramm für den Unterrichtseinsatz, aber auch für den Schüler zu Hause, das auf den ATARI Rechnern und anderen Systemen seinesgleichen sucht. Für Verwirrung kann höchstens der Name sorgen. Die Abkürzung steht schließlich für Geografie und nicht für Geometrie. Es handelt sich um ein äußerst leistungsfähiges Geometrieprogramm für die Sekundarstufe 1. Es wurde eine unglaubliche Vielzahl an Funktionen installiert. Die geometrischen Bilder lassen sich als Pixel- oder Vektorbild erstellen. Vektorgrafiken können als Pixel-Bilder übernommen werden. Sie finden Splinelines, Bezier-Kurven, einen Rechner, spezielle Menüpunkte zum Zeichnen von geometrischen Figuren, eine Kopierfunktion für Bildblöcke, um nur einiges zu nennen. Sie wollen sich eine Funktion plotten lassen? Solch ein Hilfsmittel findet man in Geopuzzler natürlich ebenfalls. Im Vektorteil lassen sich Funktionen wie Spiegelungen oder Verschiebungen durchführen. Die einzelnen Objekte geben Sie komfortabel ein. Sie lassen sich mit Namen versehen und verändern. Mit diesen Möglichkeiten steht Geopuzzler bislang übrigens einzig unter den ST-Programmen da. Für den Unterricht lassen sich Menüpunkte abschalten, damit Schüler nicht „unnötig“ mit dem Programm experimentieren. Über Prädikate lassen sich so wichtige Funktionen wie Längenbestimmung einer Strecke, Lotfällung, Abstand oder Parallelen durchführen.
Für alle, die bislang ihre mathematischen Zeichnungen mühselig mit einem Zeichenprogramm erstellt haben, ist dieses Programm ein absolutes Muß. Die Mächtigkeit der Funktionen läßt das Programm zum Vorbild für Programme auf anderen Rechnersystemen werden. Ideal ist das Programm im übrigen für die Erstellung von Geometriegrafiken, die sich dann als Bilder in einer Mathematikarbeit eint Ligen lassen. Eine Version für den Falcon, die die Farbfähigkeit des Gerätes unterstützt, ist in Vorbereitung. Auf dem ATARI TT mit Großbildschirm ist das Programm derzeit noch nicht einsetzbar. Im Lieferumfang befindet sich eine Diskette und ein 23seitiges Handbuch.
Bezugsquelle:
Robert Roseeu
Hollerweg 8
82194 Gröbenzell
Preis: ca. 100,- DM
(für Schulen Preise erfragen)
Leider gibt es für den ATARI ST nicht die großen Geographieprogramme wie für die MS-DOS-Welt. Doch man kann sich preisgünstig behelfen, etwa mit dem Programm „Länder der Welt“ aus MAXONs Sonderdiskserie. Man erhält ein Programm, das etwa für Schüler bis etwa Klasse 6 geeignet ist, die Kenntnisse über unseren Globus auszubauen. Dazu verwendet das Programm eine grobe Karte der Erde mit der politischen Gliederung. Drei Programmteile werden angeboten: Man kann durch die Weltkarte scrollen und Länder anklicken - man erfährt dann den Ländernamen; vorgegebene Länder sind auf der Karte anzuklicken; und es blinken Länder auf, deren Namen man zu erraten hat. Ein einfaches Programm, das einem SchülerSpaß machen kann und den Unterricht auflockert oder zu Hause nebenbei für Lernerfolge sorgt. Schließlich stellt eine Kuchengrafik den Lernerfolg dar, was durchaus motivierend sein kann.
Bezugsquelle:
MAXON Computer
Industriestr. 26
65734 Eschborn
Preis: 15,- DM
Kurz vor Redaktionsschluß erreichten uns vom gleichen Autor wie Geopuzzler zwei leistungsstarke Geographieprogramme. „Einstieg“ beinhaltet unter anderem einen Geographieteil zur Speicherung und Darstellung von Klimadaten. Schüler finden hier ein weites Experimentier- und Erkundungsfeld mit Klimadaten der Erde. Das zweite Programm Kartokli verbindet Karten, Zeichenfunktionen von Karten mit Klimadiagrammen.
Informationen nur über:
Robert Roseeu Hollerweg 8
82194 Gröbenzell
Im Bereich der Chemie können Programme auf zwei Arten helfen: einerseits bei der Vorstellung von Molekülen im Raum, andererseits bei Berechnungen und als Datenbank.
Ebenfalls ein Produkt aus der Sonderdiskserie von MAXON, das durch perfekte Bedienung auffällt. Es gehört zur ersten Kategorie und stellt Verbindungen räumlich dar. Der Programmautor hat auf die Bedienung großen Wert gelegt. Zoomfunktionen erleichtern die Molekülanpassung an die verwendete Fenstergröße. Bei der Vielzahl der gebotenen Funktionen muß der Bediener allerdings schon über ein gehöriges chemisches Grundwissen verfügen, empfehlenswert ist es daher sicher erst ab der Oberstufe und für den Unterrichtseinsatz des Lehrers, wenn Verbindungen räumlich dargestellt werden sollen, denn durch Drehmöglichkeiten lassen sich die Moleküle aus verschiedenen Perspektiven erfassen.
Bezugsquelle:
MAXON Computer
Industriestr. 26
65734 Eschborn
Preis: 40.- DM
Der zweiten Programmart ist ChemoTech zuzuordnen. ChemoTech hilft im Bereich der Chemie sowohl beim schnellen Nachschlagen von Verbindungen als auch bei Berechnungen. Dabei ist auch an eine Umrechnung physikalischer Größen gedacht. Die Bedienung des Programmes mutet gelegentlich etwas gewöhnungsbedürftig an, dies trifft vor allem auf die Bildschirmrestaurationsroutinen zu. Einsatz kann das Programm in den Leistungskursen der Oberstufe und im Studium finden. Im Lieferumfang befinden sich zwei Disketten und ein 150seitiges Handbuch.
Bezugsquelle:
Chemo-Sqft
Lindenhofsgarten 1
26121 Oldenburg
Preis 139,- DM
Im Bereich der Physik finden sich nicht die Namen ganz großer Programme, dies hat der ATARI mit anderen Rechnersystemen gemeinsam. Durch die engagierte Programmierarbeit angehender Physiker kann der ATARI jedoch auf ein stolzes Repertoire an PD-Programmen aus diesem Bereich blicken. Bedingt durch die Größe der Teilchen oder die Gefährlichkeit liegen vielen Programmen hauptsächlich Simulationen zugrunde. Dadurch kann einem Betrachter ein Vorgang, der dem Auge normalerweise verborgen bleibt, verdeutlicht werden. Der Lernprozeß wird auf diese Art vereinfacht, und vor allem wird der Unterrichtsgegenstand deutlicher.
Auf diesen Disketten findet man zahlreiche Beispiele aus diesem Bereich - sei es die Brownsche Molekularbewegung, die man unter dem Mikroskop doch selten richtig erkennen kann, der radioaktive Zerfall beziehungsweise etwas aus der „Bewegungskiste“ eines Lederpendels. Oder wollen Sie gar eine Newtonsche Bahnkurve eines Himmelskörpers betrachten? Die Diskette bietet sehr viele Experimentiermöglichkeiten - sogar zur Radioaktivität - und das ganze vollkommen gefahrlos!
Bezugsquelle:
MAXON Computer
Industriestr. 26
65734 Eschborn
PD-Serie: Nr. 348/476
Während sich in der PD-Szene einige löbliche Vertreter aus dem Genre der Vokabellernprogramme tummeln, nimmt die Zahl der kommerziellen Produkte langsam, aber stetig ebenfalls zu. Ein neuer Vertreter dieser Gattung betrat kürzlich beim Heim-Verlag die Bühne der Öffentlichkeit:
Das Programm hat sich vom starren Vokabellernen befreit und erlaubt die Eingabe verschiedener Bedeutungen, die Abfrage von Regeln in Form eines Lückentexts oder Ankreuztests. Selbst an Konjugationen wurde gedacht. Durch die Vielfalt der angebotenen Übungsvarianten kann man seine Lernübungen genau anpassen, die Ergebnisse speichern und bei der nächsten Sitzung seinen Lernerfolg überprüfen.
Dem Programm liegen einige Beispiele für Englisch und Französisch bei, weitere Dateien sind in Bearbeitung. Besonders für die französische Sprache bietet das Programm die nützliche Möglichkeit an, die Funktionstasten mit - z.B. französischen - Sonderzeichen zu belegen. Damit bleibt das Programm nicht nur auf das Erlernen von Englisch und Französisch beschränkt, es läßt sich auch für andere Sprachen nutzen, deren Zeichen in der ASCII-Tabelle zu finden sind. Selbstredend können hierzu im lexikalischen Teil selbst Übungen eingegeben werden. Lediglich die eingefügten Kommentare zur Belohnung bzw. als Tadel für richtige bzw. falsche Antworten nerven bisweilen durch eine etwas einfältige Sprache. Im Lieferumfang befinden sich ein 22seitiges Handbuch und eine Diskette.
Bezugsquelle:
Heim- Verlag
Heidelberger Landstraße 194
64297 Darmstadt
Preis: 99,- DM
An vielen Schulen hat sich das Musizieren im Klassenverband als fester Bestandteil des Unterrichts eingebürgert. Die Vorteile des Keyboards als Instrument sind ganz klar (vor allem im direkten Vergleich zum traditionellen Orffschen Instrumentarium):
Die Aufstellung ließe sich noch erweitern, aber an dieser Stelle soll ja auch der Computer mit einbezogen werden. Will der Lehrerin einer Arbeitsgruppe mit 20 Schülern gezielt auf einzelne Schwierigkeiten eingehen, muß er die Hände frei haben. Hier bietet sich nun ein Programm wie Notator an. Einzelpassagen werden abschnittweise wiederholt, bei Bedarf läßt sich das Tempo reduzieren und selbstverständlich auch steigern.
Kommt zu meiner Keyboard-Gruppe noch eine Bläser-Section hinzu, übernimmt Notator in Sekundenschnelle die Arbeit des Transponierens. Wir haben Trompeten, Klarinetten und Tenorsaxophone? Kein Problem. „Transpose“ zweimal anklicken, die Vorzeichen anpassen und ausdrucken. Das gleiche gilt natürlich für Es-Saxophone: neunmal klicken (jedesmal ein Halbtonschritt!), und die Band braucht auf das Altsaxophon nicht zu verzichten.
Vorbei sind auch die Zeiten, wo man mehr oder weniger leserliche Einzelstimmen produziert; mit einem Deskjet bzw. Laserjet erzielt man Ausdrucke in einer perfekten Qualität.
Doch damit ist noch lange nicht genug: In meiner Klassenband wird natürlich auch gesungen, und das gleich dreistimmig. Dank der „Lyrics“-Einstellung wird der Songtext auch immer genau unter die nächste Note gesetzt.
Für den Gitarristen gibt es weiterhin noch die Möglichkeit, das passende Griffbild mit einzubeziehen. Das einmal eingespielte Notenmaterial wird schließlich über MIDI-Kabel zum Keyboard oder Sound-Expander geschickt und über die Verstärkeranlage auf die richtige Lautstärke gebracht.
Ein wichtiges Kapitel bildet natürlich die Popmusik. Gerade mit Hilfe des Computers läßt sich der typische Ablauf, der oftmals auf dem Prinzip der ständigen Wiederholung einer kurzen musikalischen Phrase beruht, erkennen und reproduzieren. Weiterhin wird den Schülern die Bedeutung des richtigen Arrangements und der Instrumentierung sehr schnell bewußt, wenn man durch „Stummschalten“ einzelner Instrumente deren Funktion innerhalb eines Stückes demonstriert. Das endgültige Ergebnis wird schließlich auf Kassette abgemischt und erlaubt einem Schüler, auch zu Hause zu üben.
Aber auch in der klassischen Musik findet der NOTATOR seine Anwendung. Wir hören beispielsweise eine dreistimmige Fuge und verfolgen am Bildschirm den Einsatz der einzelnen Themen. Das Mitlesen wird zudem noch durch den blinkenden Cursor erleichtert. Für solche Einsatzbereiche wäre natürlich die Anschaffung eines Overhead-Displays wünschenswert!
Wir wollen für dieses Fach keine spezielle Lern-Software betrachten, sondern für den Unterrichtseinsatz Empfehlungen geben.
Für das Fach Deutsch Klasse 5 bietet sich Signum!Drei an. Gerade die Update-Version mit der Tabellenfunktion erlaubt es, Abwechslung in die sonst eher als lästig empfundene Rechtschreibübung zu bringen. Ein Raster mit 10 mal 10 Feldern beispielsweise dient als Grundlage für ein selbstgebautes Kreuzworträtsel. Die interessantesten Lösungen tippe ich als Belohnung und Anreiz für weitere Aktivitäten in der schönsten Schrift. Die schattierten Felder erzeuge ich als Grafik und lege sie als Baustein ab. Mit Shift-Klick links werden sie dann nach Bedarf eingesetzt.
Der Einsatz von Signum! ist auch dann gefragt, wenn es in höheren Klassen um das Thema „Zeitung“ geht. Die Schlagzeilen werden mit verschiedenen Font-Typen gedruckt, der Text schließt sich wie in der echten Zeitung im Spaltensatz an, Fotos werden im Scanner zuerst gerastert und mit in die Nachricht eingebunden. Zur Not tut es auch eine Grafik aus der mittlerweile umfangreichen Bildersammlung.
Übrigens: Nicht jeder Lehrer verwaltet seine Noten und Schülerdaten in speziellen Programmen, weil sich der Aufwand nicht immer lohnt. Aber wie wäre es damit: Einmal eingetippte Schülerlisten als ASCII-File können jedes Schuljahr wieder Verwendung finden, indem man sie in Signum! importiert (ASCII-Datei einlesen) und als Lineal den Typ „Tabelle“ einstellt. Benötigt man reine Notenlisten, hilft die TAB-Einstellung „äquidistant“, und schon hat man das passende Raster erzeugt. Die Linealparameter werden natürlich auch abgespeichert und stehen in allen Variationen für unterschiedlichste Zwecke zur Verfügung, sei es für eine Teilnehmerliste oder eine Liste für die Klassenkasse.
Unberücksichtigt blieben die unzähligen Arbeitsblätter und Druckvorlagen, die einfach schön aussehen, weil man den Outline-Font ausmalen kann. Kleine Grafiken im Zusammenhang mit zu lernendem Text haben schon mal die Funktion von „mind-maps“, auf die man im Unterrichtsgespräch schnell zurückgreift.
Ein Programm, das mich immer wieder durch seine Einfachheit und Genialität fasziniert, ist Lückentext. Dabei ist das Programm äußerst einfach aufgebaut, und der Autor kommt mit einem Blatt an User Manual aus. Man gibt einfach den gewünschten Text in einen Editor ein (empfehlenswert ist Wordplus, bei anderen kann es zu Komplikationen kommen). Dabei legt man die Lücken und deren Eintragung fest und wie die Abarbeitung erfolgen soll. Die Schüler müssen nun die vorgegebenen Lücken am Computer füllen. Je nach Vorgabe des Lehrers geht der Computer erst nach einer Lücke weiter, wenn die richtige Eingabe erfolgte, oder der Computer akzeptiert alle Eingaben und wertet erst am Schluß aus.
Mit diesem Programm kann man Legasthenikerkindern helfen, müssen jene sich doch verstärkt auf die einzugebenden Wörter konzentrieren. Hilfreich ist weiter die Buchstabensuche auf der Tastatur. Lehrer, die mit diesem Programm gearbeitet haben, berichten von deutlichen Lernfortschritten. Für obere Klassen eignet sich das Programm für die Diktatvorbereitung oder Betreuung von Kindern, die erst noch die deutsche Rechtschreibung erlernen müssen. Selbst für die Differenzierung im Unterricht bietet das Programm durch unterschiedlich schwere Texte, die man bereitlegen kann, gute Voraussetzungen.
Neben dieser sehr fachgebunden Rundschau wollen wir den privat agierenden Lehrer und Schüler nicht vergessen. Hier eine kleine Aufzählung erschwinglicher Programme aus diesem Bereich:
Mit dieser Diskette erreichte uns ein Programm zur Schulverwaltung. Zielrichtung sind berufliche Schulen, die mit diesem Programm Schülerdaten, Leistungstests und Zeugnisnoten verwalten können. Programme dieser Art sind im ATARI-Bereich äußerst selten und verdienen von daher schon Erwähnung. Das Programm ist vollständig in GEM eingebunden und bei dem erschwinglichen Preis sicher ein Argument für jene Schulen und Schulleiter, die es wagen, den engen Rahmen der MS-DOS-Vorgabe zu überschreiten. Allerdings sind Anpassungen an eigene Bedürfnisse in der Schulverwaltung nicht vorgesehen.
Bezugsquelle:
Werner Renziehausen
Am Bergwäldchen
37520 Osterode
Preis: privat 50,- DM, für Schulen 785,- DM
In der ST-Computer-PD-Reihe erschien auf der Diskette 468 das Programm Lanplan. Es dient zur Erstellung von Stundenplänen. Somit eignet es sich sowohl für Schüler, die auf einen sauber erstellten Stundenplan Wert legen, um die Unterrichtswoche nicht mit Verdruß beginnen zu müssen, als auch für Lehrer, die mit diesem Programm die Stundenplanvielfalt zu Schuljahresbeginn elegant in den Griff bekommen wollen. Die Bedienung erinnert stark an eine MAC-Oberfläche und, bedingt durch die Maussteuerung, fällt die Eingabe sehr leicht. Gewöhnungsbedürftig und sicherlich einen Sonderfall stellt jedoch der Beginn der Stundenzählung mit der 0ten Stunde dar. Der Ausdruck erfolgt sauber auf 9- und 24-Nadeldruckern.
Die hier vorgestellte Version ist beim Import und Export von Daten eingeschränkt. Für DM 10,- erhält man bei den Programmierern eine vollständige Version. Diese Version erreichte uns jedoch für den Test nicht rechtzeitig. Die eingeschränkte Version befindet sich auf der PD-Diskette 468 der ST-Computer-Serie.
Von der Firma T.U.M. Software erreichten uns gleich zwei PD-Pakete für den schulischen Bereich.
Das erste Paket besteht aus zwei Disketten, das zweite aus sechs Disketten. Der Preis von 5,- DM pro Diskette (plus Versandkosten) liegt auch innerhalb eine Schüleretats.
Hier findet sich alles, womit mit dem Computer unterstützt werden kann. Vier Mathematikübungsprogramme, europäische Geographie, ein Buchstabenspiel, Gedächtnistraining, zwei Karteikartenlernprogramme, Zitaterätsel, Wortschlange, Stundenplandruckprogramm, Biorätselprogramm und ein Geographierätsel befinden sich auf den Disketten. Dies ist ein reiches Reservoir an Programmen für schulisch Tätige, entweder um den Lernerfolg mit Computerhilfe zu steigern oder als abwechslungsreiches Betätigungsfeld für den unterrichtlichen Einsatz. Kleinere Ungereimtheiten bei den Programmen, die unter Umständen auch schon einmal einen Programmabsturz provozieren, müssen bei diesem Preis der PD-Diskette unter den Tisch fallen.
Das zweite Diskettenpaket ist mit sechs Disketten schon erheblich umfangreicher. Ein Blick in den Inhalt: Textprogramm; Anwesenheitsliste; Vokabellernprogramm Griechisch; Städtelernprogramm; 2D-Funktions-Plotter; Clip-Art-Programm; Vokabelprogramm; Lückentext-Demo (vgl. TOS 3/92 Seite 113); Cyclus (ein Dateiprogramm); für die Biologie Meiose und Mendel; Stundenplandruckprogramm; Notenverwaltung; ein Registerprogramm zur Erstellung von Inhaltsverzeichnissen; Statistikprogramm; Chaos-Plotter; Bauphysikprogramm; 3-D-Plotter; Sammlung für Maschinenbauer; Terminkalender; Stundenplandruckprogramm; Textsortierer und eine Demo von lst_Card. Auch das zweite Diskettenpaket stellt eine umfangreiche Software-Sammlung dar, deren Zielrichtung jedoch mehr in Richtung Oberstufe und Studium geht.
Bezugsquelle:
T. U.M. Soft- und Hardware
Hauptstraße 67
26188 Edewecht
Preis für ein Paket:
SLP 1 (2 Disketten): 10,- DM
SLP 2 (6 Disketten): 30,- DM
Für den Lehrer ein immer wiederkehrendes Problem: Wie drucke ich in Formulare hinein? Derer gibt es im schulischen Bereich genügend. Von den Elternbenachrichtigungen über Firmenbriefe für Praktikanten bis hin zu den Zeugnissen sollte alles paßgenau bedruckt werden. Die Möglichkeiten, dies passend hinzubekommen, sind nicht allzu vielfältig. Man schreibt sich sein eigenes Programm, was zumeist nur die Lösung für ein Problem bietet; man bastelt selbst mit Hilfe einer Tabellenkalkulation die Lösung, was den meisten Anfängern Mühe bereitet; oder man greift zu FORMULARplus und löst in einem Schlage den Gordischen Knoten der Formulare. Wie bereits in der TOS 11/91 (S.46) beschrieben, stellt FORMULARplus jedoch nicht nur fertige Lösungen für vorhandene Formblätter zur Verfügung, durch die eingebauten Speichermöglichkeiten für Daten ist das Programm eine Datenbank mit paßgenauen Ausdruckmöglichkeiten und Textverarbeitungseigenschaften, also genau das, was sich viele Lehrer für die tägliche Arbeit wünschen. Doch Vorsicht! Wer denkt, er kann sich einfach an FORMULARplus ransetzen und loslegen, wird zunächst durch eine Fülle an Funktionen in seinem Schaffen gebremst. Wie beim Geopuzzler sollte sich der Anwender erst einmal genügend Zeit (und Papier) nehmen, um alle Funktionen einmal durchzuspielen. Dabei können gar nicht alle Einsatzmöglichkeiten durchgesprochen werden, es bietet sich noch ein weites, kreatives Feld zum Forschen. Die Kreativität wird leider nur dadurch eingeschränkt, daß man auf die Fonts seines Druckers angewiesen bleibt, zusätzliche Fonts (ä la Signum!) würden dem Programm gut anstehen und es in die hohe Region der unverzichtbaren Programme für den ATARI ST katapultieren. Der Lieferumfang beinhaltet drei Disketten und ein ca. 200 Seiten umfassendes Handbuch.
Bezugsquelle:
Alfred Saß
Neuer Weg 2
97320 Albertsdorf
Preis: 170,- DM
Christian Opel & Stefan Ruch