DTP-News

Was tut sich in der DTP-Szene? Woran arbeiten die Entwickler in den DTP-Software-Häusern? Wo gibt es Neues rund ums DTP, um die tägliche Arbeit mit Satz, Gestaltung und Bildverarbeitung zu erleichtern? Dies alles sind die NEWS, die monatlich an dieser Stelle zu finden sind.

Chagall 4C

Auch von der EBV-Software Chagall gibt es Neues zu berichten. Die 4C-Version beinhaltet nun den für den professionellen Prepress-Einsatz wichtigen CYMK-Farbraum (Bilddaten TIFF 6.0). Alle bereits in der RGB-Version (Chagall 2.0) vorhandenen Filter und Werkzeuge wie Marker, Tuschestift, Schwamm usw. lassen sich dann auch im 4C-Modus anwenden.

Aber auch an Bedienungskomfort und Funktionalität ist einiges hinzugekommen. So kann die „Toolbox" für Werkzeuge nun frei konfiguriert und die Werkzeug-Dialogbox mit beliebigen Werkzeugen bestückt werden. Als „Ausgangsmaterial" liegen mehrere Werkzeugprototypen vor, womit sich auch die verschiedensten Toolboxen für unterschiedliche Arbeitenkreieren und nachladen lassen.

Um dem unübersichtlichen Dschungel von Bildformaten verschiedener Rechnerplattformen etwas gelassener begegnen zu können, wurden zusätzliche Formatim-/-exporte geschaffen: Laden von TIFF 6.0, JPEG, TARGA und XIMG (bis 8Bit), Speichern von TIFF 6.0 und TARGA. Zusätzlich ist ein Rohdatenimporter/-exporter eingebaut, der es erlaubt, unkomprimierte Daten von 1 bis 32 Bit zu laden oder zu speichern. Dabei können sowohl Daten, die planeorientiert sind, als auch pixelorientierte Daten verarbeitet werden. Weiterhin ist es möglich, die einzelnen Planes zu vertauschen („Plane swapper") oder aber mit einem Offset zueinander zu versehen. Damit können die Flachbett-Scannertypischen Plane-Versätze ausgeglichen werden. Die vier Planes eines 4C-Bildes können auch einzeln gespeichert („Plane Split"), als Halbtonbilder bearbeitet und dann wieder zusammengefügt werden („Plane merging").

Zur Jahreswende stellen die SoftwareEntwickler das lang erwartete Chagall-Vektormodul in Aussicht und damit einhergehend die volle Modularität von Chagall, wodurch ein Nachladen von Modulen, Werkzeugen oder Filtern im Arbeitsprozeß möglich wird.

Wer immer auf dem Laufenden bleiben will, kann sich bei Trade iT ein Service-Abo für 15,- DM im Monat bestellen. Abonnenten bekommen dann vierteljährlich kostenlose „fehlerbereinigte" Updates, zusätzlichen Tips & Tricks mit Beispielbildern und ermäßigte Update-/Upgrade-Konditionen.

Im Zuge der im Moment überall so aktuellen Plattform-wechsel-dich-Spielchen wird auch bei Trade It gerade an einer Portierung Chagalls auf den Mac und, wen wundert's noch, auf Windows NT gearbeitet. Der Chagall-Apfel kann im Spätherbst angebissen werden, Chagall NT erscheint etwas später. Der Preis für Chagall 4C wird bei etwa DM 1500 liegen.

Neues Vektormodul für Calamus: LineArt

Durch das modulare Konzept des Calamus treten ja zumindest theoretisch alle notwendigen Arbeiten von der grafischen Illustration bis hinzu EBV-Anwendungen in den Bereich des Möglichen. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung macht das neue Modul LineArt, das all die Funktionalität beinhaltet, die in der grafischen Arbeit mit Vektorobjekten bisher im Calamus vermißt wurde, und noch jede Menge mehr dazu. Mit LineArt soll fürdie Calamus-Anwender wohl wirklich jeder externe Vektor-Editor überflüssig werden, das ist jedenfalls der erste Eindruck, den man bekommt, wenn man sich die Funktionsvielfalt von LineArt betrachtet. Neben den erweiterten vektoriellen Grundfunktionen, wie dem bereits im SL vorhandenen Vektormodul, ist beispielsweise nun endlich auch Pfadtext mit Textsatz auf Kreisen, Ellipsen und beliebigen Vektorpfaden direkt im Calamus-Dokument machbar, wobei sich auch die Pfade beliebiger Vektorobjekte als Schriftlinie definieren lassen. LineArt leistet aber noch einiges mehr. Rahmentypen des Calamus können über das Clipboard in eine Vektorgrafik eingebunden und dann wie Vektorgrafikobjekte bearbeitet und gespeichert werden. Ein normal im Calamus gesetzter Text kann also über LineArt direkt in ein Vektorobjekt gewandelt werden, ohne den dazu bisher notwendigen Umweg über Dataformer oder Bridge-Modul zu nehmen.

Eine ganze Reihe von Werkzeugen bietet das Bearbeitungsfeld für die Erzeugung von Farbverläufen. Verschiedene Verlaufsformen können hier angewählt werden, wobei sich die Verlaufsfarben auch noch nachträglich schnell ändern lassen. Daß dann auch noch ein eigener Menüpunkt für Beziernetzprojektionen vorhanden ist, mit dem sich Objektrahmen auf frei editierbare „Räume" legen lassen, verwundert da schon gar nicht mehr. LineArt zeigte sich bei einem ersten Kurztest als ein ungewöhnlich kreatives (und sicheres!) Werkzeug für alle Vektorarbeiten, die besser gleich im Calamus-Layout erledigt werden. Ausgiebig testen werden wir dieses Modul in der nächsten Ausgabe der ST Computer.

LineArt ist als Modul für Calamus S und SL ab sofort bei DMC zum Preis von DM 498,- erhältlich. Das Upgrade auf OutlineArt 3 kostet 98 DM.



Aus: ST-Computer 10 / 1993, Seite 72

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