Harlekin II - Der Alleskönner

Seit einiger Zeit wird das Multiaccessory Harlekin II angeboten, und es soll im Vergleich zu seinem bekannten Vorgänger Harlekin 1.0 eine Menge Änderungen erfahren haben. Wie bei Multiaccessories üblich bietet Harlekin II sehr viele nützliche Funktionen in einem einzigen Programm vereint. Dadurch ist der Anwender in der Lage jederzeit und vor allem aus jedem GEM-Programm heraus viele verschiedene Tätigkeiten zu verrichten, die das alltägliche Computeranwenderdasein so mit sich bringt. Im nachfolgenden möchte ich besonders auf die Neuheiten eingehen, die Harlekin II gegenüber seinem Vorgänger zu bieten hat.

Sehr angenehm aufgefallen ist, daß es im Gegensatz zu Harlekin 1.0 kein externes Konfigurationsprogramm mehr gibt. Alle Einstellungen erfolgen nun direkt vom Programm aus und werden dort auch gesichert. So ist eine schnelle Umkonfiguration möglich.

Auch die Speicherverwaltung, die bei Harlekin 1.0 extern festgelegt wurde, erfolgt automatisch. Es muß nur noch ein Gesamtspeicherblock festgelegt werden, aus dem sich jeder Programmteil soviel besorgt, wie er gerade benötigt. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Trägt man in der Definition des Speicherbereiches mehr ein, als der Rechner bietet, stürzt Harlekin beim nächsten Boot-Versuch ab.

Der Editor genügt den Ansprüchen voll, die man an einen guten GEM-Editor stellt. Daß sich hier keine Textverarbeitung präsentieren soll, mit diversen Grafik-, Zeichensatz- und Formatierungsoptionen, versteht sich bei einem Accessory fast von selbst. So hat sich beim Editor auch nicht viel verändert. Schon in Harlekin 1.0 waren alle Schreib-/Lesefunktionen vorhanden - sowohl für den ganzen Text als auch für einen einzelnen Block. Hinzugekommen ist die Arbeit mit dem Clipboard, die ein Austauschen von Dateien mit anderen Programmen ermöglicht. Neu ist auch das wortweise Springen im Text mit Control + W. Mußte in Harlekin 1.0 ein Block noch mit der Tastatur markiert werden, kann man dies nun komplett mit der Maus erledigen. Dabei braucht man nur den Mauspfeil auf den Blockanfang zu setzen, die linke Maustaste zu drücken, gedrückt zu lassen und die Maus nach oben oder unten zu bewegen. Läßt man den Maus-Button los, ist das Blockende dort markiert, wo der Mauspfeil steht. Der Block darf ab Harlekin II auch innerhalb einer Zeile markiert werden. Im Suchmenü kann nun auch zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden werden.

Das Ohr zur Welt

Das Terminalprogramm in Harlekin II dient zur schnellen Übertragung von Dateien, Programmen oder zum Kommunizieren mit anderen Computern bzw. Mailboxen. Es ist zwar gegenüber Harlekin 1.0 um das Y-Modem-Batch-Protokoll erweitert worden, leider fehlt aber noch das häufig verwendete Z-Modem-Protokoll. Hinzugekommen sind zusätzlich eine Zeichenkonvertierung, ein automatischer Download und ein erweitertes Nummernverzeichnis, das das automatische Anwählen und die Definition von teilnehmerspezifischen Einstellungen ermöglicht.

Das Kontrollfeld von Harlekin II bietet neben den Maus- und Tastenoptionen noch zwei schöne Erweiterungen. Zum einen ist dort ein Font-Editor untergebracht, mit dem man den Systemzeichensatz ändern und abspeichern kann (Harlekin-, Tempus- oder GEM-Font-Format), zum anderen gibt es einen Tastatureditor, mit dem man seine Tastatur neu belegen kann. So lassen sich verschiedene Belegungen für unterschiedliche Anwendungen anlegen und abgespeichern.

Mit dem File-Utility ist es sehr einfach, mehrere Dateien zu kopieren, zu verschieben, zu löschen oder umzubenennen. Unter dem Button EXTRA verbergen sich noch ein paar Einstellungen, wie zum Beispiel die Sortierung nach Datum, Größe oder Namen. Als nützliches Utility ist hier auch noch ein Dateisucher zu finden. Eine hübsche Idee ist auch, mehrere Files im Auswahlfenster zu sammeln und mit allen eine gemeinsame Aktion durchzuführen. So kann man z.B. von verschiedenen Partitionen Dateien in einen Ordner kopieren ohne mühseliges Hin- und Herklicken. Praktisch ist auch die History-Funktion für Pfadnamen, denn Harlekin II merkt sich, wenn man ihn entsprechend konfiguriert, diese und hält sie in einer Menüleiste bereit. So kann man schnell in ein zuvor benutztes Verzeichnis zurückkehren.

Eine zweite Menüseite bietet weitere Module und läßt sich beliebig erweitern.

Die RAM-Disk profitiert sehr stark von der neuen Speicherverwaltung, da sie nun beliebig vergrößert und verkleinert werden kann, ohne ihren Inhalt zu verlieren. Auch der Spooler nimmt sich den Speicher, den er benötigt um eine Datei zu spoolen. Dieser dynamische Spooler hat noch eine nette Kleinigkeit zu bieten: Er verliert selbst bei einem Reset keine Daten. Sobald der Drucker die Daten abgenommen hat, wird auch der Spooler-Speicher wieder freigegeben. Mit dem Spooler zusammen arbeitet der Druckerfilter. Mit ihm entstehen völlig neue Perspektiven des Druckens. Er ist in der Lage beliebige Zeichen zu konvertieren, und zwar nicht nur aus Harlekin-Modulen heraus, sondern generell bei der Druckausgabe jedes Programmes. Somit erfolgt auch der Druck aus dem Desktop mit korrekten Sonderzeichen. Der Filter ist zudem intelligent, so daß er keine Steuerzeichen und Grafikdaten übersetzt. Soll z.B. ein Bild gedruckt werden, erkennt Harlekin dies und konvertiert für die Länge des Bildes keine Sonderzeichen. Der Filter läßt sich auf eigene Bedürfnisse anpassen, dazu gibt es die Translation- und die Printer-Kommandos. Bei der Translation kann ein Zeichen gegen ein anderes oder in eine ganze Folge von Zeichen und/oder Escape-Sequenzen bis zu einer Länge von 250 Bytes übersetzt werden. Bei den Printercommands kann man bis zu acht Befehlssequenzen für den Drucker definieren. Ist ein Befehl definiert, erscheint im Filtermenü ein Button, der bei Betätigung das entsprechende Kommando zum Drucker schickt. Eine Sequenz wäre zum Beispiel die Umschaltung auf einen kleineren oder größeren Zeilenabstand. Klein und nützlich: die ASCII-Tabelle. Jeder Programmierer hat sicherlich irgendwo im Durcheinander auf dem Computertisch eine ASCII-Tabelle im Papierformat rumliegen. Weg damit, Harlekin hat eine eigene, die jederzeit abrufbar ist, sich als GEM-Fenster präsentiert und eine Zeichenübernahme auf Tastendruck ermöglicht.

Unter dem Disk-Utility verbirgt sich ähnlich wie beim Desktop ein Kopier- und Formatierprogramm. Zusätzlich sind aber einige Erweiterungen eingebaut. So ist es z.B. möglich, beim Kopieren den Interleave der Zieldiskette einzustellen oder Mehrfachkopien von einer einmal eingelesenen Diskette anzufertigen. Beim Formatieren kann man die Option ‘verkürzte FAT’ wählen. Dabei werden am Anfang der Diskette ein paar Sektoren eingespart. Am Ende springen so meistens 2048 Bytes zusätzlich heraus. Es gibt aber auch noch andere nützliche Dinge, so z.B. besteht beim Kopieren die Option, die Diskette gleich dabei zu Formatieren.

Mit dem Monitor lassen sich Dateien, Sektoren und der Speicher durchforsten. Mit der Druckoption geben Sie gezielt einen HEX-Dump auf den Drucker aus, insofern Sie die Start- und Endadresse in HEX angeben. Man kann aber auch alternativ in eine Datei drucken - entweder als HEX-Dump oder binäre Daten. Nach eventuellen Änderungen können die Daten oder auch nur Teile der Datei auf das Speichermedium zurückgespeichert werden. Suchen ist in HEX oder ASCII möglich, wobei man gezielt bis auf die Wortgrenze suchen kann. Das heißt, daß nur auf den geraden Adressen gesucht wird.

**Viele Funktionen in einem Programm:**

Die File-Utilities und der ins System eingebundene Fileselektor bieten neben der fixen Pfadvorgabe auch eine History-Funktion, die sich zuletzt benutzte Pfade merkt.

Als kleine Beigabe gibt es einen Taschenrechner, der die vier Grundrechenarten und die Zahlenformate Hexadezimal, Binär und Dezimal unterstützt. Ein Pluspunkt an ihm ist die Möglichkeit, das Rechenergebnis einem Tastenkürzel zuzuordnen und in einer beliebigen Datenbank oder Textverarbeitung wieder per Tastendruck abzurufen.

Was in einem solchen Multiaccessory nicht fehlen darf, sind natürlich die Uhr und der Wecker. Die Uhr kann man sich ständig in der rechten oberen Ecke des Bildschirms darstellen lassen, was erfreulicherweise auch auf Großbildschirmen und Grafikerweiterungen wie z.B. Overscan oder PixelWonder funktioniert. Beim Wecker kann man eine endgültige Weckzeit einstellen oder ihn im Countdown rückwärts laufen lassen, um zum Beispiel in einer Stunde die Freundin zurückzufrufen.

Der Makroprozessor in Harlekin II ist ein sehr individuelles Werkzeug, an das der Tastaturfreak sich sehr schnell gewöhnt und das er schätzen lernt. Mit Hilfe des Makroprozessors kann man jede Taste mit einer beliebigen Anzahl verschiedener Zeichen belegen. Diese Anzahl, soweit sie größer als Eins ist, bezeichnet man als Makro. In einem Makro können also mehrere Tastendrücke hintereinander ausgelöst werden, indem explizit nur eine Taste gedrückt wird. So ist zum Beispiel eine Aufnahme von Tastenereignissen möglich, die dann beliebig oft wiederholt werden kann. Ausführungsgeschwindigkeit sowie Verzögerungszeit eines Makros lassen sich dabei einstellen. Da auf der Tastatur aber nicht so viele Tasten sind, die man gerne umbelegt, werden ‘Short-Cuts’ (Tastenkombinationen) benutzt. Ist man im Editor, wird man sicherlich nicht alle alphanumerischen Zeichen umändern, sondern auf seltene oder gar unbenutzte Tasten zurückgreifen. Diese sind allerdings auf einer Standardtastatur sehr rar. Es gibt aber die Tasten SHIFT, CONTROL und ALTERNATE. Mit diesen drei Tasten lassen sich in Verbindung mit den ‘normalen’ Tasten sehr viele Kombinationen herstellen, so daß reichlich Auswahl besteht. Die Anwendung ist sehr reichhaltig: die Uhrzeit in einen Brief einsetzen; das Taschenrechnerergebnis holen; Textmakros erstellen wie z.B. ‘Sehr geehrte Damen und Herren’ oder ‘Mit freundlichen Grüßen’; die Login-Sequenz einer Mailbox ausgeben oder auch häufige Wortdreher zu beheben. Mit dem Makroprozessor steht einem ein sehr mächtiges Werkzeug zur Verfügung.

Das HPG-Modul MEMORY zeigt die momentane Speicherausnutzung Harlekins.
Das Terminal bietet das Ohr zur Welt
Das erweiterte Kontrollfeld beinhaltet u.a. einen Systemfonteditor und einen Tastatureditor zur freien Belegung der Tastatur.
... alle Termine leicht im Griff
Die Symbole des Managers lassen sich nach persönlichem Bedarf anpassen.
HPG-Modul VEKTOR beeinflußt die systemnahen Teile Harlekins.
Es lassen sich drei Arten von Makros definieren: Hier die Textmakros.
Die Funktionsvielfalt Harlekins ist für Großbildschirme bestens geeignet.

Auch was für die Programmierer

Eine nicht ganz alltägliche Besonderheit findet sich unter dem Punkt HPG-Module. HPG-Module sind nachladbare, programmierbare Programmteile, ähnlich den CPX-Modulen im neuen Kontroll-Accessory von Atari. Mit dieser Möglichkeit ist es sehr einfach, Harlekin bis ins Unermeßliche wachsen zu lassen. Beim Kauf von Harlekin sind sechs Module schon enthalten, die im folgenden beschrieben werden.

Das erste Modul nennt sich Convert und bietet die Konvertierung einer Personal-Planner-Datei von Harlekin 1.0 in das neue Manager-Format. Damit ist eine problemlose Übernahme der Daten garantiert.

Das Modul Vectors stellt wiederum eine Neuheit dar. Da es bei der ersten Version von Harlekin vereinzelt zu Problemen mit anderen Programmen kam, die kritische Vektoren verändern, wurde dieser Teil entwickelt. Man kann sich hier aus verschiedenen Vektoren ausklinken, wobei dann natürlich diejenigen Programmteile von Harlekin II nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen, da sie diese Vektoren benötigen. Dies betrifft aber nur Features wie Bildschirmschoner, Quick-Maus, Wecker oder Spooler, und wird in der Regel so gut wie nie benötigt. Eine Sache, die in Verbindung mit kritischen Programmen aber sicher sehr nützlich ist.

Das Sorting-Modul bietet eine Einstellung der Sortierreihenfolge innerhalb von Harlekin. In einigen Fällen ist eine Veränderung der Reihenfolge nötig, z.B. müssen oft Groß- und Kleinbuchstaben sowie die Sonderzeichen ä,ü,ö hintereinander einsortiert werden.

Im Memory-Modul sieht man die momentane Speicheraufteilung von Harlekin. Dadurch hat man jederzeit einen grafischen Überblick über die derzeitige Verteilung des zugeteilten Gesamtspeichers auf die einzelnen Bestandteile von Harlekin.

Das Language-Modul schaltet die mehrsprachigen HPG-Module auf Englisch, Deutsch oder Dänisch um, und im HPG-Edit-Modul kann man für jedes Modul das spezifische Icon malen. Sozusagen ein einfacher Icon-Editor, der diesen Ansprüchen genügt.

Wer sich seine eigenen HPG-Module schreiben möchte, kann eine Info anfordern, die die Programmierschnittstelle zu Harlekin II beschreibt. Ein paar DEMO-Sourcen sind schon dabei sowie die entsprechenden Header-Dateien für die Sprache C. In der Dokumentation sind die Funktionen in diesen Headern beschrieben. Diese Funktionen sind hauptsächlich dafür gedacht, in Harmonie mit Harlekin zu arbeiten und zu kommunizieren. So gibt es z.B. drei Funktionen für die Handhabung der Harlekin-eigenen Fileselectbox. Auch für die Druckernutzung gibt es drei Funktionen. Da Harlekin II nur einen großen Speicherblock alloziert, sind auch für die Speicherverwaltung einige Funktionen vorgesehen. Ansonsten ist sehr wenig bei der Modulprogrammierung zu beachten. Man braucht nicht mehr das AES und VDI zu initialisieren, da das bereits von Harlekin geschehen ist. Ansonsten bleibt so ziemlich alles beim alten. Somit kann man eigene spezielle Hilfsprogramme, die man braucht, mit in das Accessory hineinprogrammieren und hat diese immer griffbereit.

Ohne Planung geht es nicht

Der Manager in Harlekin II ist die Fortführung vom Personal Planner in Harlekin 1.0. In den Manager kann man Daten jeder Art eingeben und verwalten. Aufgrund seiner umfangreichen Möglichkeiten ist jedem ein Blick ins Handbuch angeraten. Hat man das hinter sich, fängt der Manager an, sich von seiner vielfältigen Seite zu zeigen. Es ist nicht einfach damit abgetan hier und dort einen Termin einzutragen, sondern jetzt kommen all’ die Verknüpfungen und Beziehungen, die der Manager bietet, zum Vorschein. Man kann bei der Eingabe als erstes ein oder mehrere bestimmte Icon/s dem Eintrag zuordnen, die bei der späteren Suche oder Ausgabe dann verschiedene Funktionen haben. Versieht man z.B. einen Eintrag mit dem TV-Symbol, kann man später dieses Symbol mit Hilfe der Aussagelogik finden. Des weiteren kann man bestimmen, ob der Termin abgehakt werden soll oder nicht. Somit läßt sich ein Termin ohne weiteres immer automatisch verschieben, bis er als erledigt abgehakt wird. Oder es bietet sich die Möglichkeit Daten immer wiederkehren zu lassen. Da sind zum Beispiel der Geburtstag oder der Hochzeitstag, den man jedes Jahr als Termin haben möchte - oder auch die Sportschau jeden Samstag. Alles das läßt sich durch die automatische Terminwiederholung realisieren. Und bei solch wichtigen Terminen läßt sich selbstverständlich auch ein Alarm installieren, der sich optisch und akustisch bemerkbar macht. Hat man mehrere Termine zum gleichen Zeitpunkt, kann man bei der Eingabe der Daten noch eine Priorität eintragen, die sich schlicht als A, B und C darstellt, wobei A die höchste Priorität darstellt. Wer also soviele Termine hat, daß er noch Reihenfolgen beachten muß, dem sei hiermit die Möglichkeit gegeben. Für den „normalen“ Anwender dürfte das aber sicherlich eine der weniger benutzten Funktionen sein.

Ein hübscher Zusatz ist dagegen unter dem Menü OPTIONEN zu finden. Es handelt sich um die Punkte ‘erzeugtes Datum’ und ‘Bezugsdatum’. Mit Hilfe von ‘erzeugtes Datum’ lassen sich alle Daten anzeigen, die man an einem bestimmten Tag eingegeben hat. So kann man nochmal nachschauen, wann man sich mit Herrn Müller getroffen hatte und dann sofort auf den nächsten Termin mit ihm zugreifen. Dies läßt sich natürlich auch über die umfangreichen Suchfunktionen erreichen. Abhängig von der Darstellung der Daten (Tages-, Monats- oder Jahresübersicht), kann man dort nach Einträgen suchen, also nach Symbolen, Texten oder sogenannten Wörtern. Die Suche nach Symbolen erklärt sich fast von selbst. Die Textsuche gestattet einem die Eingabe eines Suchbegriffes unter Verwendung aller alphanumerischen Zeichen, sowie die Benutzung von Wildcards. Die Wortsuche hingegen beschränkt sich auf vier Buchstaben, dafür kann hier wieder mit der Aussagelogik (AND und OR) gearbeitet werden. Die Ausgabe der Daten kann entweder über den Drucker oder über den Bildschirm geschehen. Das Seiten-Layout geht wieder über das normale Harlekinmodul ‘DRUCKEN’. Die Druckerausgabe bietet noch ein paar Einstellungen, wie z.B. den Zeitraum, der ausgedruckt, oder der Platz, der zwischen gewissen Zeilen gelassen werden soll. Auf dem Bildschirm kann man sich die Daten dann sehr vielfältig darstellen lassen. Die schon genannte Jahres-, Monats- und Tagesübersicht endet in einer Liste, die man noch stundenweise gliedern kann. Je nach Datenaufkommen ist hier immer der Überblick gewährt. Was leider fehlt, ist die vorgefertigte Möglichkeit sich die Daten in einer ASCIl-Datei ausgeben zu lassen. Hier muß man sich mit einem Makro behelfen. Insgesamt kann man dem Manager durchaus professionelles Verhalten im Umgang und Verwalten mit Daten bescheinigen. Er allein ist sicherlich schon das Geld wert, das man für Harlekin II bezahlt und bietet eine gute Alternative zu einfachen Datenbanken.

Fazit

Mit Harlekin II ist sicherlich ein Programm auf dem Software-Markt, das mehr als nur Beachtung verdient. Selten sind bis jetzt soviele verschiedene Funktionen in einem Programm vereinigt worden wie hier. Zwar bleiben hier und da noch kleine Wünsche offen, aber aufgrund der extrem komplexen Struktur und der vielfältigen Möglichkeiten sind dies wohl mehr Schönheitsfehler, die sicherlich in Zukunft noch bereinigt werden können. Besonders die Möglichkeit, sich eigene kleine oder größere Utilities selbst in das Accessory hineinzuprogrammieren, ist eine Option, die beinahe unbegrenzte Erweiterungen zuläßt. Da die einzelnen Programmteile Harlekins als Modul nachgeladen werden, sind sie leicht austauschbar, so daß Erweiterungen und Änderungen leicht durch Austausch des entsprechenden Moduls (z.B. Terminal mit Z-Modem-Protokoll) möglich sind. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist Harlekin II eine durchaus beachtenswerte Bereicherung für den heimischen und betrieblichen Softwarepool. Harlekin II unterstützt Großbildschirme, Färb- und Monochromauflösungen und kostet DM 159,-.

MAXON Computer GmbH Schwalbacherstraße 52 W-6236 Eschborn

Hinweis: MAXON Computer als Herausgeber dieser Zeitschrift ist gleichzeitig deutscher Vertrieb des oben getesteten Programms HARLEKIN II.


Joachim Heller
Aus: ST-Computer 11 / 1991, Seite 20

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