Viel Neues gab es in diesem Monat nicht. Die Hersteller scheinen alle Spiele schnell noch vor Weihnachten auf den Markt geworfen zu haben, so daß jetzt nicht mehr viel übrig bleibt. Natürlich gab’s einige neue Spiele, doch die übliche Flut setzte nicht ein.
Die Turtles, anscheinend der neue Mega-Kult in Amerika, sind auch nach Deutschland geschwappt. Das allerdings mit einer riesigen Flutwelle, denn nach dem Film, der Fernsehserie, den Rubbelbildern, Plüschtieren und Comics gibt’s jetzt auch die Turtles als Spiel. Und, wer hätte es gedacht, die Packung enthält Aufkleber, Tätowierbilder und Postkarten. Natürlich auch eine Diskette, auf der das Spiel „Teenage Mutant Hero Turtles“ enthalten ist. Sie sind unterwegs, um die schöne April O’Neill zu befreien, die von Shredder, einem üblen Unhold, entführt wurde. Schön und gut, nur wie läuft es ab? Als die Schildkröten Leonardo, Raphael, Michelangelo und Donatello laufen Sie durch die Stadt oder „die schöne Seite des Abwasserkanals“ und eliminieren Ihre Gegner - das bei einem mäßigen Sound und einer nicht gerade umwerfenden Grafik. Die Turtles erinnern etwas an die üblichen Plattformspiele, sind aber anders konzipiert. Insgesamt kann das Game eigentlich nur absoluten Turtles-Fans empfohlen werden. Ansonsten: Finger weg!
Bei S.T.U.N. Runner fliegen Sie mit einem Raumschiff durch enge Kanäle - und das mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von über 900 Meilen pro Stunde. Das sollte man sich nicht so leicht vorstellen, denn wenn man den falschen Weg auf der Strecke fährt, wird das Raumschiff langsamer und Sie bekommen Zeitprobleme. Richtig gelesen, zusätzlich fliegen Sie auch noch gegen die Zeit. Damit Sie auch den richtigen Weg finden, sind im ersten Level Sterne verteilt, die die optimale Strecke anzeigen. In späteren Levels muß man dann allerdings den Weg selbst finden - dann wird es auch zur reinen Routine. Gegner gibt’s dabei auch. Einmal die Feuertaste drücken, und sie sind mit einem MiniLaser, der eher nach einer Pinzette aussieht, zerschossen. Das ganze ist recht schnell aus Vektorgrafik aufgebaut und macht auch einige Tage lang Spaß, doch irgendwann wird’s dann auch langweilig.
Soweit für diesen Monat. Stürzen Sie sich ins Vergnügen und lassen Sie sich nicht unterkriegen! Viel Spaß beim Zocken.
MP
Die einfachsten Spielprinzipien führen meistens zu den besten Ergebnissen. Das fing an beim ersten Ballerspiel (man denke an „Fort Apocalypse“) und führte über Plattformspiele („Space Taxi“) bis hin zu Tetris, dem erfolgreichsten Spiel der Welt. Zwar weniger erfolgreich, doch auch sehr spielenswert ist „Pick `n Pile“. Kommen Sie mit in die gute Kinderstube!
Woran denken Sie, wenn Sie klingelnde Kassen, Geldgeklimper und Uhrengeticke hören? Richtig, an einen kassierenden Uhrenhändler. Was das mit Pick `n Pile zu tun hat? Nichts. Oder besser: fast nichts. Denn genau das ist die digitalisierte Sound-Unterstützung des Spiels, wenn der ebenfalls digitalisierte Vorspann verklungen ist. Dafür übrigens ein Lob, denn der Sound klingt wirklich sehr gut und ist von einem echten Geklingel nicht zu unterscheiden.
Natürlich ist das noch nicht das ganze Spiel, das wäre ja langweilig. Konkret geht es darum, Kugeln gleicher Farbe aufeinanderfallen zu lassen - dann verschwinden sie von der Spielfläche. Nun gibt es allerdings ab und zu auch eine ungerade Anzahl von Kugeln. Dafür sind die Joker da, die auf jede Kugel fallen können und dabei sogar Extra-Punkte erzielen.
"Wie stellter sich das denn vor?" werden Sie fragen. Recht so. Gesteuert wird Pick `n Pile per Maus. Sie müssen lediglich auf die zu verschiebende Kugel klicken und sich aussuchen, von wo sie nach unten fallen soll (sie fällt natürlich senkrecht nach unten). Trifft sie, wie gesagt, auf eine gleichfarbige Kugel, verschwinden beide, wenn nicht, stapeln sich die Kugeln auf. Welchen der farbigen Bälle Sie nehmen, ist ganz egal. Er darf sogar unter anderen begraben sein, selbige rutschen dann einfach um eine Position nach unten.
Was wäre ein solches Spiel, wenn man es nicht gegen die Zeit spielen müßte? Die Uhr tickt unermüdlich vor sich hin und weist Sie in Ihre Schranken. Hier ist also nicht nur eine perfekte Reaktion gefragt, sondern zusätzlich noch Schnelligkeit. Wer hier nicht rechtzeitig fertig wird, hat Pech gehabt und darf wieder von vorne anfangen.
So einfach sich das Spielprinzip auch anhören mag, es macht doch einigen Spaß, Pick n Pile zu spielen. Man könnte das Game als eine Mischung aus vielen unterschiedlichen Spielen bezeichnen, allesamt jedoch Denkspiele. Für die Strategen unter Ihnen ist Pick
n Pile ein Spiel, das auf keinen Fall in der Diskettenbox fehlen darf!
MP
Die Götter müssen nicht verrückt sein, sie müssen lediglich gut spielen können. Zu dieser Einsicht kamen wir schon bei "Populous", dem kolossalen Machtspiel zwischen himmlischen Instanzen. Es steckte soviel Phantasie und Ideenreichtum in diesem Strategiespiel, daß es monatelang die Hitlisten anführte. Die Fortsetzung "Populous II" ist erst im Sommer 1991 fertig. Aber jetzt kommt erst einmal "Powermonger", ebenfalls vom Spitzen-Programmiererteam "Bullfrog". Wie Electronic Arts verlauten ließ, finden sich darin all die vielen tollen Ideen, die nicht mehr in "Populous" unterzubringen waren. Wie dort kann man auch in "Powermonger" zu zweit und per Modem spielen. Auch läßt sich das Tempo des Spielablaufs variieren. Trotz aller Verwandtschaft hat "Powermonger", einen ganz eigenen Charakter. Es gibt sogar sowas wie ein zufallsgesteuertes "Königreich Construction Set", für den Fall, daß man die vorgegebenen Territorien lässig in die Tasche gesteckt hat. Und dann gibt es natürlich eine neue Story. Bei "Powermonger", ist der Kunde wirklich König und zwar König des Inselreiches Miremer. Er hat bloß nichts mehr davon, seit ein Erdbeben das Eiland völlig verwüstet hat. Nur noch Sorgen! Wohin mit dem verschreckten Volk? Da es in der Spielwelt noch 195 weitere Siedlungsräume gibt, gehen König und Soldaten auf die Suche nach dem geeigneten Land. Dummerweise sind all diese Gegenden bereits besiedelt. Aufgabe des Herrschers ist es folglich, die Ländereien in Besitz zu nehmen. Als noch unerfahrener Eroberer muß man zunächst die zirka 30seitige Anleitung studieren und dann eine vorgegebene kleine Insel einnehmen. Anschließend herrscht Eroberungsfreiheit: jedes interessante Inselchen oder Siedlungstand wird in eiuswahlmenü einfach angeklickt und im Spielverlauf nach strategischen Gesichtspunkten vereinnahmt. Ein guter Feldherr braucht eine gute Landkarte. Deshalb ist dauernd ein Kartenfeld eingeblendet, auf dem man zwischen unterschiedlichen Darstellungsweisen hin- und herschaltet. Eine besteht in reiner Landschaftsgrafik, eine andere in einer Siedlungs- und Wegekarte. Anhand einer dritten ist erkennbar, wo eßbare Tiere leben und wo sich Gemüse und Früchte pflücken lassen. Mit einer Zoom-Funktion läßt sich der jeweilige Gegenstand des Interesses vergrößern und genau ansehen. Von solch raffinierten Features strotzt das Spiel nur so. Deshalb auch die gehörige Anzahl Icons und Symbole, mit denen man steuert, identifiziert, kämpft usw. Will man beispielsweise Genaueres über eine neuentdeckte Pflanze erfahren, klickt man das "?"- Symbol an und erhält reichlich Antwort. Und wenn ein Feldzug fällig ist, klickt man das Invent Icon, und sofort erfinden und schmieden die Handwerker geniale Kampfmaschinen und Waffen. Alles untersteht dem Befehl des Spielers. Er kann sogar die Laune seines Captains, des Ranghöchsten aller Untergebenen, einstellen. Dazu wird das Schwerter-Icon benutzt. Ein Schwert stimmt den Captain friedlich, bei zwei Schwertern wirkt er recht autoritär und bei dreien brennt dem Guten leicht die Sicherung durch. Des Captains Stimmung muß der Spieler wie ein strategisches Instrument einsetzen. Geht es darum, in einem fremden Dorf Speis’ und Trank zu schnorren, wird ein bedrohlicher Captain das Verlangte erhalten, sollte sich dort aber nicht wieder blicken lassen. Auf die freundliche Tour bekommt er nur wenig Nahrung, wird aber bei seinem nächsten Besuch willkommen geheißen. Wie man sieht, kann man ein Land auch friedlich erobern. Der König hat bereits dann gewonnen, wenn er die Hälfte der Bevölkerung hinter sich hat. Merke: satte Untertanen sind wohlgesonnene Gefolgsleute. Herausforderung in diesem Spiel ist es, solche goldenen Regeln zu erkennen und zu befolgen. „Powermonger“, fasziniert, weil hier eine Phantasiewelt durch Gesetze und stimmige Details lebendig wird. Man muß die Zeichen nur richtig deuten, zum Beispiel den Sound. Blökende Schafen sind in Hungerzeiten ein Schicksalswink. Schließlich gibt Schafsfleisch einen guten Braten. Manches Geräusch dient als Warnung: Heftiges Schnaufen des Captains bedeutet meist eine Fehlentscheidung. „Powermonger“, ist ein Spiel für Leute mit Köpfchen. Entsprechend komplex und vielschichtig geriet deshalb die Icon-Steuerung. Im Kleinen wie im Großen hat „Bullfrog“. ein bißchen Schöpfer gespielt. Die Crew wird dies auch weiterhin tun; sie arbeitet bereits an einer Powermonger-Landschaftsdiskette mit neuen Inseln. „Powermonger“, ist schon jetzt ein Klassiker unter den Strategiespielen. Es gehört zu den besten Games der letzten Monate und darf einfach in keiner Software-Sammlung fehlen.
CBO
Fahrsimulationen aller Art er freuen sich nach wie vor ungebrochener Beliebtheit. Es verwundert deshalb auch kaum, daß so manches kleine Software-Haus sich eine Scheibe 71J vom gewinnträchtigen Kuchen abschneiden möchte. Vektor Championship Run vom Mini-Label Impulze ist einer dieser zahlreichen Trittbrettfahrer und ein schlechter noch dazu. Am Steuereines Formel-1-Wagens nimmt der Spieler an einer Weltmeisterschaftssaison teil. Um sich für das jeweils nächste der insgesamt sechs Rennen zu qualifizieren, muß mindestens ein Platz unter den ersten Vier belegt werden. Kein leichtes Unterfangen, nimmt man die Fahrt doch stets als zehnter und damit letzter des Feldes auf. Der Rennverlauf wird aus der Perspektive des Fahrers in ausgefüllter Vektorgrafik dargestellt. Die links oben in den Bildschirm eingeblendete Übersichtskarte erleichtert die Orientierung, scharfe Kurven werden zusätzlich durch Schilder angezeigt. Das Armaturenbrett beinhaltet eine Geschwindigkeitsangabe, in Meilen und zwei kleine Rückspiegel, die herannahende Mitstreiter einfangen.
Gesteuert wird mit der Maus, die Gangschaltung übernimmt auf Wunsch der Computer. Jeder Kurs kann beliebig oft trainiert werden, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. „Championship Run“ beweist einmal mehr, daß schnelle Grafik allein noch lange kein gutes Spielgefühl ergeben muß. Zwar werden Biegungen, Hindernisse und gegnerische Fahrzeuge in tadelloser Geschwindigkeit und ausreichendem Detail herangezoomt, doch macht die übersensible Steuerung die Kontrolle des Wagens zur Qual. Selbst im niederen Drehzahlbereich bricht das Vehikel bei der kleinsten Mausbewegung aus, weswegen man vorsichtshalber die meiste Zeit mit zirka 100 Stundenkilometern über die Piste düst. Den Bit-Konkurrenten ist dieses Problem merkwürdigerweise nicht vertraut: Ständig wird man von hinten angefahren und überholt. Mit etwas Übung mag man sich an die Handhabung des Programms gewöhnen, unverzeihlich aber ist der Mangel an Optionen. Boxenstops, Zwei-SpielerModus oder Zeitlupenwiederholungen bleiben Hits wie „Lotus Esprit Turbo Challenge“ oder „Indianapolis 500“ vorbehalten. Addiert man dazu die nach schlecht digitalisiertem Rasenmäher klingenden Sound-Effekte, ergibt sich eine einzige große Mangelerscheinung, die nach wenigen Minuten der digitale Kolbenfresser ereilt. Den Programmierern sollte man vorsichtshalber den Computer abnehmen.
CBO
Seit es Tetris gibt, scheinen alle Computerspieler auf dem Denkspiel-Trip zu sein. Wer ab und zu in der Spielhalle vorbei schaut, hat sicher auch schon mal Puzznic gesehen. Das Warten auf den Clone dieses Spiels hat ein Ende, denn ab sofort ist es erhältlich.
Worum geht’s? Ganz einfach. In einem (je nach Level) mehr oder weniger verwinkelten Raum, der durch Steine begrenzt wird, gilt es, passende Puzzlesteine zusammenzuschieben. Immer wenn zwei oder mehr Steine des gleichen Musters neben- oder übereinander liegen, verschwinden sie. Sind alle Steine abgebaut, ist, der Level geschafft und es geht in den nächsten. Das ist eigentlich schon das ganze Spielprinzip.
„Das kann doch nicht so schwierig sein“, denkt sich der geneigte Spieler, und fällt nach dem dritten Level gehörig auf die Nase. Bei Puzznic gibt es verschiedene Hindernisse, die einem das Leben ziemlich schwer machen. So ist beispielsweise manchmal eine ungerade Anzahl von Steinen vorhanden. Das Problem dabei liegt auf der Hand: Wenn zwei gleiche Steine aufeinandertreffen. kann man den dritten nicht mehr verwerten. So gilt es also, geeignete Vorsprünge zu finden, in denen diese Aufgabe gelöst werden kann. Ein anderes Problem sind etwa sich bewegende Steine - entweder waagerecht oder senkrecht. Wer mit denen nicht umgehen kann, ist ziemlich schnell verloren.
Das allein wäre noch keine Schwierigkeit, wenn man nicht auch noch gegen die Zeit spielen müßte. Und die ist ziemlich kurz bemessen, manchmal zu kurz, um richtig nachdenken zu können. Dabei stellt sich dann auch ein Nachteil des Spiels heraus: Der Spielstand läßt sich nicht abspeichern, dadurch ist es leider nicht möglich, in dem Level fortzufahren, in dem man aufgehört hat - und es sind immerhin 144 verschiedene Spielstufen, die zu bewältigen sind. Dadurch kann das Hocharbeiten in den nächsten Level zum Geduldsspiel werden. Wie gut, daß Puzznic eine Pausenfunktion besitzt, die man nötigenfalls auch eine Nacht lang stehenlassen kann!
Keine Frage: Freunde von Strategie- und Geduldsspielen werden um Puzznic nicht herumkommen, es spielt sich exzellent. Die Grafik könnte zwar noch etwas verbessert werden, genauso wie der Sound, doch das Spielprinzip und die Motivation sind unschlagbar. Puzznic bedeutet: schlaflose Nächte, in denen man krampfhaft überlegt, wie man diesen verflixten Level lösen kann. Ist ein weiterer Kommentar notwendig?
MP
„Nichts ist unmöglich - Toyooo-taa!“ tönt die Fernsehwerbung. Was zumindest spielerisch alles machbar ist, zeigt Gremlins’ neueste Rallyesimulation. Man lenkt seinen Toyota Celica mit Joystick oder Maus, schaltet selbst oder läßt die Automatik ran: Je nachdem, was man für eine Empfindlichkeit eingestellt hat, reagiert der Celica sensibel oder stur auf Steuerbewegungen. Witzige und schwierige Variante: der Punkt „Reverse Steering“ im Hauptmenü. Dabei verhält sich der Wagen entgegengesetzt seiner Steuerung: Reißt man das Steuer nach rechts, zieht der Toyota nach links ab. Echt witzig! Etwas hilfreicher als dieses Feature ist der Co-Pilot. Man kann ihn selber instruieren, was folgendermaßen geschieht: im Bildschirmfenster scrollt der gewählte Rallyekurs, der gezoomt und aus der Vogelperspektive gezeigt wird, wobei man sich schwierige Passagen aussucht und hier Wortkommandos eingibt. Während des Rennens wird der Beifahrer beispielsweise vor einer brenzligen Rechtskurve „turn right“ ausrufen. Wie wichtig ein Co-Pilot ist, merkt man, wenn man sich auf dessen computergesteuerte Version verläßt. Der nimmt es nämlich nicht so genau mit dem richtigen Timing. Bereits auf den drei Übungspisten erfährt man dann, daß ein Crash gegen Bäume oder Häuser satte 20 Strafpunkte kostet.
In diesen Ländern werden anschließend auf je zehn Parcours die entscheidenden Rennen gefahren. Nur wenn man bei einer Zehn-Strecken-Tour unter den ersten 20 durchs Ziel rauscht, darf man im nächsten Land an den Start. Die ausgefüllte Vektorgrafik bietet neben Rallyespaß auch noch landschaftliche Eindrücke. Hügel, Waldgebiete und Regen prägen die britische Insel, Sandstürme und Steppen charakterisieren Mexiko. Im winterlichen Finnland behindern Schneestürme, Matsch und Fahrbahnglätte den flotten Celica. Da Gremlin bei schlechter Witterung realitätsverliebt auch die Sicht entsprechend mies werden ließ, mußten gerechterweise auch Scheibenwischer eingebaut werden. Ein Druck auf die F1-Taste setzt die Wischblätter in Bewegung. Was es da außerdem noch an Schaltern, Hebeln und Knöpfen gibt, sieht man im Cockpit, das wie in „Test Drive“ aus der Sicht des Fahrers gezeigt wird; sogar die Hände sind beim Lenken zu sehen. Wirklichkeitsnähe und gute Spielbarkeit sind in „Toyota Celica GT Rallye“ Trumpf. Schade nur, daß die Codeabfrage so nervig ist und sich keine gegnerischen Rallyefahrer auf den Pisten tummeln.
CBO
Kickboxing, das ist Boxen mit Faust und Fuß für harte Männer. Während sich abendländische Boxer nach strengen Regeln der Kunst mit weichen Handschuhen bearbeiten, langen die fernöstlichen Kollegen ordentlich hin. Im Zweispieler-Modus von „Panza Kick Boxing“ geht es Mann gegen Mann. Stellvertretend für willige Gegner bietet das Programm acht computergesteuerte Kickboxer. Portraits stellen die potentiellen Gegner vor. Vom schlaffen Softi bis zur stahlharten Kampfmaschine sind alle Typen vertreten. Den eigenen Fighter steuert man per Joystick oder Tastatur. Da dieses Kickboxing-Spiel beachtliche 55 Schlag- und Fußtechniken draufhat, wird es notwendig, sich Kombinationen für Angriff und Verteidigung zusammenzustellen. Jedes dieser sogenannten Patterns kann maximal 13 Schläge und Tritte enthalten. Für jeden Kampf lassen sich neue Kampfmuster festlegen. Zu allererst jedoch empfiehlt sich das Fitneßtraining mit Gewichtheben, Seilhüpfen und Sandsackboxen. Wie fit die Kickboxer sind, verrät ein Screen im Hauptmenü. Viele Trainingspunkte garantieren Ausdauer und Erfolg, wenn es ernst wird. Und das wird es, wenn man die Anzahl der Kampfrunden bestimmt und in der ersten Runde den computergesteuerten Schlafft ausgetrickst hat. Danach gibt es kein Pardon mehr: die Faust aufs Auge, den Fuß in den Magen, den Ellenbogen zwischen die Rippen! Bloß nicht aufgeben. Wenn einer hollywoodreif und dramatisch - zu Boden geht, zählt der Ringrichter an.
Animationen und technische Realisation sind über alle Kritik erhaben. Die gute Spielbarkeit läßt alle Skrupel vergessen. "Zong! "- und noch einen Tritt gegen die Rübe. Verwunderlich: man hat auch noch Spaß an diesem knochenbrecherischen Spiel und fühlt sich gefordert, den Gegner durch noch fiesere Kicks endlich zu Boden zu befördern. Ein humanistisches und ethisch wertvolles Spiel ist "Panza Kick Boxing" sicherlich nicht, und die Spielidee ist auch nicht gerade neu. Lediglich die geniale grafische und animatorische Umsetzung macht dieses Kampfspiel interessant. Außerdem wurde ein Videomodus eingebaut, so daß man ganze Sequenzen speichern und zusammenhängend abspielen kann. Übrigens: Skrupellosigkeit allein genügt nicht - Panza Kick Boxing ist nur was für wirklich geübte Bildschirmprügelknaben.
CBO