Titan von “Titus” ist eine weitere, man glaubt es kaum, Breakoutversion. Mit dem Unterschied, daß der Bildschirm in alle Richtungen scrollt. Außerdem gibt es eine Reihe von Hindernissen und Extras, die aus der abgelutschten Idee ein unterhaltsames Spiel machen.
Das französische Softwarehaus “Loriciels” wirft mit Turbo Cup eine neue Autorallye ins Rennen. Durch schnelle Grafik und heiße Sounds, gepaart mit schneller Action und dramatischen Überholmanövern, hebt sich das Spiel aus der Masse der Autorennen heraus.
Ocean kommt mit knallharter Action: Robocop. Mit stahlharter Faust und einer Knarre in der Hand läuft der Roboterpolizist durch die Straßen, verprügelt und erschießt alles, was ihm in die Quere kommt. Die Hintergrundgrafiken sind gut gezeichnet. Bei der Animation des Helden schläft man allerdings ein: Der bewegt sich, als stehe er unter Schlafmitteln.
Spherical von Rainbow Arts ist ein Spiel im Stil von “Solomon’s Key”. Niedliche Animationen, ein Spitzensound und das süchtig machende Spielprinzip sorgen für gute Unterhaltung.
Die Fugger waren eine reiche Kaufmannsfamilie, die im 14. und 15. Jahrhundert starken Einfluß auf Kaiser Karl V. ausüben konnte. Das Staatsoberhaupt steckte nämlich in permanenter Geldnot und lieh sich daher von der Augsburger Familie hohe Geldsummen, um weiterhin die Kurfürsten bestechen zu können. Da der zwielichtige Kaiser die “Kredite” nicht zurückzahlen konnte, mußte er den Fuggern Privilegien und Monopole bewilligen. Durch den Einfluß auf den Kaiser wurden die Fugger immer mächtiger. So erhob der Kaiser im Jahre 1514 Jakob Fugger in den Reichsgrafenstand. Einige andere Beispiele aus der Geschichte zeigen, wie sehr die Fugger den Kaiser in staatstragenden Angelegenheiten beeinflussen konnten. Das Fugger-Phänomen, wie es einige Geschichtslehrer zu nennen pflegen, steht im Mittelpunkt des Erstlingswerks der beiden Newcomer Lars Martensen und Matthias Kriesell.
In der komplexen Handelssimulation, die sich ein bißchen an “Kaiser” und “Hanse” anlehnt, startet man als Mitglied einer Gruppe von besitzlosen Augsburgern. Dem Tod eines Onkels verdankt man eine Erbschaft von 500 Talern, 20 Faß Bier und einer Manufaktur. Durch geschickte Strategie soll der Spieler versuchen, es den Fuggern gleichzutun. Gewinnbringende Geschäfte und “kleine Spenden“ an den Kaiser führen auf die Straße des Erfolges. Wenn der Einfluß beim Kaiser am höchsten und man sehr, sehr reich ist, erreicht man das Spielziel: Der ehemals besitzlose Augsburger darf eine Fuggerin zur Gemahlin nehmen. Man sieht zum Schluß ein Bild, auf dem der eingeheiratete Fugger mit Geldzählen beschäftigt ist. Doch um das Finish zu erreichen. hat man viele unterhaltsame Stunden vor dem Bildschirm zu verbringen. Keine Angst, Sie brauchen nicht alleine in Ihrem stillen Kämmerlein zu sitzen. Bis zu sechs Spieler können mit Ihnen “fuggern”. Um unermeßlich reich zu werden, muß jeder Spieler mit seinen Manufakturen Waren herstellen, sie mit Fuhrwerken nach Augsburg bringen und dort am Markt verkaufen. Neben dem schon angesprochenen Warenverkauf kann man auch mit der Spekulation von Lagerraum zu Geld kommen. Hat man nach einem Warenverkauf ein paar Taler übrig, ersteigert man Lagerraum, den man zu gegebener Zeit gewinnbringend verkaufen kann. Mit genügend Geld auf dem Konto sollte man es nicht versäumen, den Kaiser finanziell zu unterstützen. Dieser zeigt sich nämlich für Aufmerksamkeiten erkenntlich und verleiht einem für derartige Gefälligkeiten Ehrentitel. Je höher man die gesellschaftliche Leiter emporklettert, desto näher kommt man dem Spielziel. Neben dem Geschäftsalltag besteht auch die Möglichkeit, seine Mitspieler zu überfallen. Gewinnchancen in einem Krieg hat man allerdings nur, wenn man zuvor Söldner gekauft und sie ausreichend in Manövern trainiert hat. Vorsicht vor allzu wagemutigen Angriffen! Wie leicht passiert es, daß man sich durch zu zahlreiche Angriffe hoffnungslos verschuldet und für immer und ewig im Schuldenturm landet.
Das Spiel ist übrigens ebenfalls beendet, wenn man zu alt wird. Außerdem gibt es noch etwa 30 Zufallsergebnisse wie beispielsweise eine Feuersbrunst im Lagerhaus, die den Spieler in die Enge treiben. Alles in allem handelt es sich bei “Die Fugger“ um ein exzellentes, sehr komplexes Strategiespiel, das auf historischen Tatsachen beruht.
Die Schwachpunkte von “Die Fugger“ liegen bei der sehr durchschnittlichen Grafik und dem mäßigen Sound. Strategiespielfans, die auf Äußerlichkeiten keinen gesteigerten Wert legen, kommen jedoch voll auf ihre Kosten.
Carsten Borgmeier
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Von SIERRA ON LINE gibt es jetzt die Fortsetzung eines Games, das schon für Furore sorgte: “Leisure Suit Larry goes LOOKING FOR LOVE (In Several Wrong Places)”. Für LARRY 2 braucht man lediglich ein doppelseitiges Laufwerk. Die drei doppelseitig beschriebenen Disketten sorgen dafür, daß man nicht ständig gezwungen ist, die Disketten zu wechseln. Tatsächlich ist es so, daß “Larry 2“ in einzelne Abschnitte unterteilt ist, in die man nach Verlassen nicht mehr zurückkehren kann. Es ist auch möglich. LARRY 2 auf eine Festplatte zu kopieren und von ihr zu spielen. Nachdem Larry Laffer im ersten Teil seine Traumfrau gefunden hat, zieht es ihn natürlich zu ihr: Er will bei ihr einziehen. Die schöne Eve kann sich aber gar nicht mehr an unseren Helden erinnern und wirft ihn kurzerhand hinaus. Armer Larry! Jetzt steht er wieder auf der Straße. Seine Suche nach der Frau fürs Leben beginnt von neuem. Hier kommen Sie ins Spiel und müssen dafür sorgen, daß Larry endlich Ruhe findet. Aber wie? Geld hat er keines. Hier bieten die Anleitung wie auch das Spiel nützliche Tips für den Einstieg. Man besorgt sich einen Dollar, den man in ein Lotterielos investiert. Etwas anderes gibt es für so wenig Geld sowieso nicht zu kaufen. Mit diesem Los geht man in ein Fernsehstudio, in dem gerade die “Lucky Life Lottery Show“ läuft. Vorher wird man aber noch versehentlich in eine andere Show getrieben, wo man auf sehr amüsante Weise zu einer Kreuzfahrt mit einer schönen Junggesellin kommt. Dann kommt Larrys großer Auftritt in der Lotteriesendung, und er gewinnt dabei eine Million Dollar. Die Sache hat nur einen Haken: Es ist ein Eine-Million-Dollar-Schein!. Den kriegt man schließlich auch noch klein, und mit einer Menge “Kleingeld” (in Hundertem) kann es dann auf die Kreuzfahrt gehen. Bevor man allerdings losfährt, sollte man in einem gerade eröffneten Musikgeschäft vorbeischauen. Dort bekommt Larry nämlich den Auftrag, ein Instrument mit geheimen Unterlagen zu einem Dr. Nonookee zu bringen. Dieser bewohnt eine Insel im Südpazifik und plant etwas Schlimmes, wozu er diese Unterlagen braucht. Wenn Larry erst einmal das Instrument hat, heißt es schnell handeln, sonst verpaßt er sein Schiff, und das Abenteuer ist zu Ende. In dieser Stadt (Los Angeles übrigens) gibt es keine Taxis wie im ersten Teil, also muß man alles zu Fuß erledigen. Hat man es geschafft, auf das Schiff zu kommen, geht es aber erst richtig los. Eine Seefahrt, die ist lustig... Denkste! Für Larry heißt die Devise: Bloß weg hier! Der erste Schock lauert in der Nachbarkabine: Die Mutter des Mädels, mit dem er eigentlich die Kreuzfahrt machen sollte, hat sich stattdessen dort einquartiert. Fast wie im richtigen Leben! Diese Frau ist gefährlich! Überhaupt sollte man in diesem Adventure jede Frau meiden, die etwas von Larry will: Sie wird sein Tod sein! Der Tod lauert praktisch überall: Ich bin erschossen, vergiftet, verbrannt, eingekerkert, von einem Laser zersägt (James Bond läßt grüßen!) und vom KGB entführt worden. Das schreit geradezu danach, den Spielstand abzuspeichern, womit wir also bei vier Disketten wären.
Aber nicht nur der Tod ist vielfältig, LARRY 2 steckt nur so voll von Details. Fragt man zum Beispiel im Drugstore nach einem Verhüterli, antwortet der ST, daß man sich den nur im ersten Teil kaufen kann. Auch die Grafik bietet viele Details: Bei den Fernsehsendungen hängt ein Monitor im Studio herum, der Ihnen das Bild des Kameramannes zeigt, der im Vordergrund herumläuft. Herrlich! Nicht nur an Detailtreue, sondern auch an feinerer Zeichnung und mehr Farben hat die Grafik gewonnen. Larry sieht jetzt wesentlich besser aus als im ersten Teil. Nicht geändert hat sich der Sound, den man aber auch in der Lautstärke regeln oder abstellen kann. Neuerungen gibt es aber bei der Handhabung: Die Joystick-Steuerung ist weggefallen. Larrys Bewegungen steuert man jetzt nur noch über die Cursortasten, den Zehnerblock (in acht Richtungen) oder per Maus. Weitere Neuerungen gegenüber LARRY I sind einmal ein “filth-o-meter”, mit dem man zwischen ordentlichem und anrüchigem Englisch wählen kann. Wenn man sich daran gewöhnt hat. gefällt einem auch die Art. wie Eingaben jetzt vorgenommen werden: Beim Tippen des ersten Buchstabens springt ein Fenster mitten im Bild auf. So wird der ganze Bildschirm für die gute Grafik genutzt. Auch der “Spielschutz” ist verschwunden: Statt des schwierigen, weil auf amerikanische Verhältnisse bezogenen, Quizzes gibt es jetzt nur noch eine einfache Abfrage der Anleitung. Man muß zum Portrait einer Frau die passende Telefonnummer heraussuchen und eintippen. Dabei hat man aber nur einen Versuch und begrenzt Zeit. Also nicht bummeln, wenn die Abfrage auf dem Bildschirm erscheint. Die Anleitung hat auch die wichtigsten Befehlsworte parat. Diese sind zwar nicht so zahlreich wie bei KQIV, aber LARRY 2 ist halt ein “modernes” Adventure. Dies kann auch ein Zeichen der Degeneration der Menschheit sein, was Kommunikation angeht.
Das einzige, was ich bei LARRY 2 bis jetzt noch nicht weiß, ist: Was ist es denn? Ein Computerkrimi, in dem ich Dr. Nonookee austricksen soll? Oder muß ich einfach nur überleben? Egal. LARRY 2 ist ein Zeitgeist-Adventure mit sehr viel Witz. Wer wissen will, wie weit die Menschheit schon heruntergekommen ist, muß das Spiel unbedingt haben.
Carsten Borgmeier
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“Football Manager II” war eines der meist verkauften Computerspiele des letzten Jahres. Klar, daß von der Popularität der Fußball-Manager-Programme auch andere Hersteller profitieren wollen. Lei der werden solche Nachahmungen nur flüchtig erdacht und schnell gemacht. So ist das auch bei “Kenny Daglish Soccer Manager” von “Cognito”. Obwohl dieses neue Fußball-Manager-Programm eine Vielzahl von interessanten Optionen besitzt, will beim Spielen kein Spaß aufkommen. Denn die technische Umsetzung des Programms läßt zu wünschen übrig. Sound ist überhaupt keiner vorhanden. Die Grafik bei den Spielszenen, die wir auch schon aus Football-Manager kennen, ist langsam und sehr schwach animiert. Weiterhin fiel beim Test negativ auf, daß die Programmierer ganz schön beim Football Manager abgekupfert haben. Genau wie beim Klassiker müssen Sie als Trainer einer viertklässigen Mannschaft in die erste Liga aufsteigen, um dort Meister zu werden. Dabei haben Sie viele Entscheidungen zu treffen: An- und Verkauf von Spielern, Mannschaftsaufstellung und Auswechslungen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich Geld von der Bank zu leihen: Spielergehälter sind am Ersten jeden Monats fällig. Der Vereinspräsident nennt unter einem Menüpunkt seine Erwartungen und bewertet Ihre Trainerleistungen mit Punkten. Vor jedem Spiel können Sie in einem weiteren Menüpunkt einen Berater konsultieren. Er informiert Sie über die Spielstärke des nächsten Gegners und gibt Tips zur Taktik. Sind Sie mit der Mannschaftsaufstellung fürs nächste Spiel zufrieden, können Sie sich Torszenen auf dem Monitor ansehen. Der Computer gibt nach jedem Spieltag die Ergebnisse der anderen Spiele aus. Außerdem hält er in einem Menü die aktualisierte Tabelle parat. Alle Möglichkeiten des Programms zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Doch viele Optionen beschränken sich nur darauf, Informationen und Statistiken darzustellen. Eine Vielzahl der Programmfunktionen hat also keinen Einfluß auf den Spielverlauf. Das trübt den Spielspaß. Nur für hartgesottene Fans von Fußball Manager Programmen!
Carsten Borgmeier
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Direkt aus der Spielhalle in die ST-Laufwerke fliegt “Blasteroids” “Image Works” ist diese Automatenumsetzung wirklich gelungen. Auch wenn die Spielidee eigentlich völlig banal ist, macht es auch noch nach Stunden Spaß, vorm Monitor zu sitzen und Asteroi den kleinzuschießen. Das Spielprin/ip des Automaten Schlagers orientiert sich an “Asteroids”, ebenfalls ein Automatenspiel, das noch zu Zeiten der ATARI VCS-Konsole für Furore sorgte: Der Spieler steuert ein Raumschiff, das er mit Hilfe des Steuerknüppels in alle Richtungen auf dem Bildschirm bewegen kann. Verläßt sein Raumschiff den Bildschirmrand, taucht es wieder auf der anderen Seite auf. Rundherum wimmelt es nur so von Asteroiden, die in unterschiedlichen Bahnen über den Screen rasen. Zwei Fertigkeiten werden vom Spieler verlangt: Zum einen gilt es, behende den anfliegenden Asteroiden auszuweichen, zum anderen muß man alle Asteroiden kaputtschießen, um in das nächste Level zu gelangen. Das ist auch bei “Blasteroids” so. Mit dem Unterschied, daß es noch einen Haufen Extras zum Einsammeln gibt: Durchschlagskräftigere Kanonen zum Zerkleinern der Asteroiden, Superdüsen für schnellere Ausweichmanöver machen das Game leichter. Hat man alle Asteroiden auf dem Screen zerstört, erscheint ein Feld, das aus mehreren Quadraten besteht. Jedes Quadrat steht für ein weiteres Asteroidengebiet. Hat man in allen Feldern die Asteroiden zerstört, muß man gegen ein riesengroßes Monster kämpfen, das man ähnlich wie bei R-Type an mehreren empfindlichen Stellen treffen muß. Ist auch diese Hürde genommen, geht der Spaß im nächsten Level weiter. Dann warten noch mehr Asteroidenfelder und noch ein gemeineres Monster auf den Weltraumpiloten. Grafisch fällt “Blasteroids” nicht durch Besonderheiten auf. Die Asteroiden und das Raumschiff des Spielers sind zwar hübsch animiert, aber in keiner Weise spektakulär. Der Sound erklingt klar und vernehmlich, ist aber ebenfalls nur überdurchschnittlich, nicht mehr. Dafür sorgt “Blasteroids“ aber für spannende Unterhaltung. Zumindest solange, bis man alle Gebiete von Asteroiden befreit hat. Und das dauert...
Carsten Borgmeier
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