Seit rund 20 Monaten ist der ATARI ST erfolgreich in Deutschland auf dem Markt. Wir haben uns mit Geschäftsführer Alwin Stumpf und Vertriebsleiter Klaus Peter Kuschke über das weitere Geschehen bei ATARI unterhalten. Wir konnten viele interessante Neuigkeiten erfahren, die wir Ihnen im folgenden Interview wiedergeben.
ST Computer: Herr Stumpf, seit über zwei Jahren sind Sie Geschäftsführer bei ATARI Deutschland. Wir haben gehört, Sie waren Kapitän zur See. Welche Macht des Schicksals hat Sie von der offenen See zum Geschäftsführer einer Computerfirma getrieben?
A. Stumpf: Nicht Kapitän zur See, sondern Kapitän auf großer Fahrt. Das ist ein riesiger Unterschied: Kapitän zur See ist ein militärischer Rang und Kapitän auf großer Fahrt ist ein ganz normaler Beruf. Eine solche Laufbahn ist in der Computerbranche gar nicht so ungewöhnlich. Es gibt viele, die einen ähnlichen Weg gegangen und von denen die meisten wie ich über IBM gekommen sind. Es mag eine seltene, aber nicht ungewöhnliche Laufbahn sein. Nach IBM bin ich über Olympia, wo ich den Schritt ins Management begonnen habe, und Commodore zu ATARI gekommen.
ST Computer: Die ATARI ST-Modelle sind zur CeBIT '87 eindreiviertel Jahre auf dem deutschen Markt. Ohne Zweifel sind die ST-Rechner im Moment die erfolgreichsten und leistungsstärksten PCs bzw. Home-Computer in Deutschland. Können Sie eine kurze Bilanz ziehen, da Sie schließlich von Anfang an dabei waren? Sind Sie zufrieden, oder hätte es hier und da besser laufen können bzw. sollen?
A. Stumpf: Nun, zurückschauend ist es sicher hervorragend gelaufen. Wenn man es von außen betrachtet, wäre wohl kaum etwas zu verbessern gewesen, denn ich weiß nicht, wann es das letzte Mal gewesen ist, daß eine Firma den Umstz in dieser Größenordnung mehr als verdoppelt hat. Es gibt wahrscheinlich nur zwei Firmen, die so etwas geschafft haben, und ich hatte das Glück, bei beiden Geschäftsführer zu sein. Natürlich hätte es im Herbst '86 etwas besser laufen können, wenn die Produktversorgung vor allem beim monochromen Monitor besser gewesen wäre, dies war der eigentliche Engpaß.
ST Computer: Es waren also nur Lieferschwierigkeiten und keine technischen Mängel?
A. Stumpf: Wir können hier nicht von technischen Fehlern reden, sondern eher von planerischen Unzulänglichkeiten. Wir hatten den Anteil von Farbmonitoren im. Verkauf höher eingeschätzt. In Amerika verkaufen wir 90 Prozent Farbmonitore und hier ist es genau umgekehrt. In Deutschland verkaufen wir fast 95 Prozent Schwarzweiß-Monitore. Dies ist auch nicht verwunderlich, da die Stärken des ST unter anderem in der hohen Auflösung liegen. Mittlerweile können wir den monochromen Monitor uneingeschränkt liefern, allerdings gibt es nach der jüngsten Preissenkung auf DM 1998, - einen Engpaß beim 1040 ST/F.
ST Computer: Der ST ist von seiner Struktur her schwer in eine bestimmte "Klasse" einzuordnen. Seine Leistung könnte man mit einem Mikro-Rechner vergleichen, sein Design aber eher mit einem Home-Computer. Inwieweit hat diese Struktur die Einführung in den professionellen Markt beeinträchtigt oder sogar behindert?
A. Stumpf: In keiner Weise! Man muß feststellen, daß dies mit dem Gerät weniger zu tun hat als mit der Software. Den professionellen Markt muß man in einen mehr technisch-und einen mehr kommerziell orientierten Bereich unterscheiden. Zwangsläufig startet man im technischen Bereich, weil dort die Softwarefrage eine zweite Rolle spielt Zum anderen liegt es in der Natur der Sache, daß Techniker eher die Leistung eines Computers beurteilen können als Kaufleute. Kaufleute kaufen mehr nach Verfügbarkeit, Namen, Image und nach der Software, während Wissenschaftler, gerade im technischen Bereich, eher bereit sind, solche Aspekte außer acht zu lassen und nur nach Leistung zu kaufen. Vor allem dieses Marktsegment sind wir von Anfang an stark angegangen. Dies war eine erfolgreiche Strategie. Mittlerweile ziehen viele, auch kommerzielle Bereiche nach. Die bestehende Software erlaubt zur Zeit den erfolgreichen Einsatz der ST-Rechner bis hin zu mittleren Betrieben.
Auf der anderen Seite ist mir die Klassifizierung der ST Rechner völlig gleichgültig. Eine solche Einstufung hat vielleicht eher etwas mit Image zu tun als mit der tatsächlichen Leistung eines Rechners. Man kann heute die Rechner zwischen 2000 und 10 000 Mark für ein komplette Konfiguration in einen Topf werfen. Leistungsmäßig sind eher die niedrigpreisigen höher einzustufen als die der höheren Preisklasse. Die in der Mitte angesiedelten, also die gesamte PC-Welt, sind, wenn man es rein von der Computerleistung her sieht, viel weniger professionell als der ST. Auch wenn wir jetzt einen PC bringen, dann ist das technisch gesehen ein eklatanter Rückschritt. Auf der anderen Seite gibt es einen Markt dafür und es gibt Software dafür und wir sind mittlerweile so groß und nicht zuletzt durch die Aktienemission auch so liquide, daß wir auch in nderen Bereichen wachsen wollen und müssen.
ST Computer: Außer seiner technischen Leistung glänzt der ST durch sein Betriebssystem GEM. Wird die durch das GEM hervorragende Bedienungsfreundlichkeit ein Standard für die Zukunft werden? Andererseits läßt dieses Betriebssystem den Rechner ungewöhnlich häufig abstürzen. Wird ATARI die bekannten Fehler des Betriebssystems wie z. B. Unterstrich bei Dialogboxen oder auch XON/XOFF bei der RS-232 Schnittstelle verbessern?
A. Stumpf: Selbstverständlich wird ATARI die neuen Maßstäbe, die GEM gesetzt hat, weiterverfolgen. Sogar beim ATARI PC wird es eine GEM-Benutzeroberfläche geben.
Was Fehler im Betriebssystem anbelangt, so werden diese sicher behoben. Wie bekannt ist, verkaufen wir das TOS in sechs ROMS zu DM 148, und ich könnte mir vorstellen, daß, sobald eine verbesserte Version vorliegt, diese zu einem ähnlichen Preis als Ersatzteil zu haben ist. Momentan ist diese Frage aber gegenstandslos, da es keine neue Version gibt.
ST Computer: Die Hardware des ST, ist ein geschlossenes Konzept, daß sich nicht ohne großen Aufwand erweitern läßt. Dies geht sogar soweit, daß sich die Leistungsmerkmale des 68000-Prozessors nicht voll nutzen lassen. Da wäre z. B. die begrenzte RAM-Speicherkapazität bis maximal vier MByte. Wird ATARI in Zukunft ein offeneres Konzept bevorzugen, bei dem Erweiterungen, wie Koprozessoren etc. leichter realisierbar sind?
A. Stumpf: Von der Speicherkapazität her gesehen, halte ich maximal vier MByte für sinnvoll. Ein noch größerer Speicher, etwa 16 MByte, gehört in eine ganz andere Klasse, nicht mehr in die ST-Welt. Die Geschlossenheit des Systems, von der Technik her, ist ein Handicap. Es ist ein Zwang für uns, daß wir in Zukunft den Bus herausführen oder zumindest die Möglichkeit vorsehen. Das ist eine logische Weiterentwicklung.
ST Computer: Ist nun bei den neuen ST-Modellen ein Bus herausgeführt?
A. Stumpf: Da möchte ich mit konkreten Angaben ein wenig vorsichtig sein. Zur CeBIT werden wir genaueres sagen.
ST Computer: Werden die neuen Mega-Modelle softwarekompatibel zu den bisherigen Rechnern sein?
A. Stumpf: Soweit mir bekannt ist, gibt es keine Kompatibilitätsschwierigkeiten, es sei denn, der RAM-Speicher reicht nicht aus.
ST Computer: Erfahrungsgemäß altern gerade in der Computerbranche Rechnermodelle sehr schnell und werden von neueren und besseren Maschinen abgelöst...
A. Stumpf: Der ST wird mit Sicherheit aufgrund seiner modernen Architektur sehr langlebig sein. Vergleichbar mit dem Urmodell von IBM, dem 360, den hat es ja auch in verschiedenen Varianten über Jahrzehnte gegeben.
ST Computer: Nicht nur immer größere Speicherkapazitäten, sondern auch höhere Bildschirmauflösungen, eine große Anzahl von Anschlüssen für moderne Peripheriegeräte usw. spielen bei der Kaufentscheidung und Anwendung eine große Rolle. Zweifellos ist der verwendete Prozessor ein entscheidender Faktor für den massiven Einsatz eines Computers. Wie sieht ATARI die Möglichkeit, neue Modelle auf der Basis eines 32-Bit-Prozessors preisgünstig auf den Markt zu bringen?
A. Stumpf: Bei einem Rechner auf Basis eines 32-Bit-Prozessors wird es sich um einen ganz neuen Computer handeln, der dann mehrplatzfähig ist oder als Workstation einzusetzen ist. Ein solcher Rechner ist dann nur noch bedingt ST-kompatibel, da es sich dann um eine ganz neue Leistungsklasse handelt.
ST Computer: Es handelt sich also bei den neuen ST-Mega-Modellen um ST-Rechner in einem neuen Gehäuse mit einer im Druckpunkt verbesserten Tastatur und vergrößerter Speicherkapazität beim Mega ST2 und Mega ST4?
A. Stumpf: Ja, da sind ein paar Zugeständnisse, um besser in den kommerziellen Bereich einzudringen. Man muß da ein bißchen die Spielregeln einhalten, und das hatten wir mit dem 1040 ST/F nicht so ganz getan.
ST Computer: Gibt es weitere Unterschiede der neuen Modelle z. B. beim 1040 ST/F, wie werden die Preise sein und wann sind sie verfügbar?
A. Stumpf: Die neuen Rechner haben ein komplett neues Platinen-Layout, so daß sich z. B. der Blitter-Chip leicht nachrüsten läßt, falls er nicht schon eingebaut ist. Ferner lassen sich diese Modelle (Mega ST1 und Mega ST2) leicht auf vier MByte RAM-Speicher hochrüsten. Ob alle drei Modelle auf den deutschen Markt kommen oder ein Modell wegfällt, ist noch nicht entschieden. Die Preise stehen fest, ich möchte sie aber noch nicht veröffentlichen. Zum Liefertermin läßt sich sagen, daß wir mit der Produktion nach der CeBIT beginnen werden, d. h. es wird Ende Mai, bis sie erhältlich sind. Auf jeden Fall werden wir den Mega ST vor dem PC bringen, auch um zu zeigen, welches für uns das wichtigere Gerät ist.
Bild 3: Mega Modell
ST Computer: Mittlerweile gibt es weltweit ein riesiges Softwareangebot für die ST-Rechner. Die Qualität der Software erreicht jedoch häufig nicht das gewünschte Maß an Professionalität, die der Anwender sich für einen solchen Rechner wünscht. Die Programmiersprachen bilden hier eine glückliche Ausnahme. Große Softwarehäuser, wie z. B. Ashton Tate, Microsoft oder Borland schreiben nur sehr zögernd Software für den ST. Meinen Sie, daß sich dieser Mißstand in Zukunft ändern wird?
A. Stumpf: Daß es qualitative und professionelle Software für den ST gibt, ist heutzutage unbestritten. Deutliche Beispiele sind das relationale Datenbanksystem Adimens oder die nun fertiggestellte Textverarbeitung 1st Word Plus. Selbstverständlich gab es am Anfang einige Produkte, vor allem im kommerziellen Bereich, die nicht den gewünschten Anforderungen der Anwender entsprachen. Dies ist aber bei einem völlig neuen Rechner, der eine sehr erfolgreiche Entwicklung von Beginn an hatte, eine normale Entwicklung. Schließlich bemühen sich die Softwareentwickler, das Vakuum an geforderten Produkten schnell zu füllen.
Was die großen Softwarehäuser anbelangt, so hängen die Interessen dieser Firmen in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung eines Rechners im Markt. Dazu muß man sagen, daß der Verkauf der ATARI ST-Serie in Europa verhältnismäßig größer ist als in den USA. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die große Verbreitung der IBM-Rechner bzw. kompatibler Systeme, wodurch das Interesse an nicht kompatiblen Maschinen in den USA geringer ist.
Mittlerweile hat sich diese Meinung durch den massiven Verkauf der ST-Geräte geändert, so daß es das bekannte Textverarbeitungssystem MS-Word der Firma Microsoft schon bald für den ST geben wird.
ST-Computer: Aber in Deutschland sieht die Situation etwas anders aus. Hierzulande bieten die Softwarehäuser wie nie zuvor Produkte für den ST an. Wie erklären Sie sich, daß der ATARI ST in Deutschland eine so große Rolle spielt?
A. Stumpf: Wie schon gesagt, ist der Erfolg der ST-Serie in Europa und vor allem in Deutschland groß. Über 100000 ST-Rechner sind in Deutschland verkauft, was zeigt, daß die Deutschen sehr sensibel auf moderne Technik reagieren und daß Kaufkraft vorhanden ist. Deutsche Softwarehäuser haben diesen Markt rechtzeitig erkannt und liefern qualitativ hochwertige Produkte.
ST-Computer: Mit Erstaunen haben wir gehört, daß ATARI einen MSDOS-Rechner auf den Markt bringt. Ist das eine Abfuhr an den schon gezeigten MS-DOS Emulator für den ST?
K. P. Kuscke: Nein! Ganz klar nein, von Jack Tramiel wurde in Las Vegas bestätigt, daß der Anschluß der ST-Modelle zur MS-DOS Welt kommen wird und zwar in Form eines Hardware-Emulators.
A. Stumpf: Wir müssen zugeben, daß bei der Hardwareemulation - eine Softwareemulation liefert bereits 80prozentige Kompatibilität - technische Schwierigkeiten aufgetreten sind, die am Anfang unterschätzt wurden. Zu diesen Schwierigkeiten gehört z. B. die Bildschirmdarstellung der MS-DOSProgramme auf dem SM124 mit seinen 71 Hz Bildwiederholfrequenz. Nicht ungelegen kommt uns jetzt der ATARI PC Clone, von dem sicher einige Bestandteile im Emulator Verwendung finden.
Bild 4: Der ATARI PC
ST-Computer: Jack Tramiel hat mit der ST-Serie bewußt keinen IBM kompatiblen Rechner gebaut und wollte mit seinem TOS-Betriebssystem einen Meilenstein gegen das verbreitete MS-DOS setzen. Ist damit die Einführung des ST im professionellen Bereich gescheiter?
K. P. Kuschke: Keineswegs! ATARI ist ein Unternehmen, das wächst, das sogar schnell wächst und in Zukunft noch schneller wachsen soll. ATARI ist seit November '86 an der amerikanischen Börse notiert und die Entwicklung der Aktien ist außerordentlich erfolgreich. Wenn man über Computervermarktung redet, darf man den Gesamtmarkt nicht außer acht lassen. Es existiert ein MS-DOS Markt und ein nicht MS-DOS-kompatibler Markt. Der nicht kompatible Markt hat einen Anteil von 30 bis maximal 35 Prozent der gesamten PC-Welt. Von diesem nicht kompatiblen Markt belegt der ATARI ST etwa 70 Prozent! Insofern ist die Expansionsmöglichkeit in diesem Marktbereich eingeschränkt, wenn ATARI nur in diesem Bereich bleibt. Da ATARI aber weiter und schneller wachsen möchte, muß man den MSDOS-kompatiblen Markt angehen. So gesehen, ist es eine rein kaufmännische Entscheidung gewesen, den ATARI PC zu entwickeln.
ST-Computer: Wie kompatibel ist der ATARI PC, was wird er kosten und was beinhaltet der Lieferumfang?
K. P. Kuschke: Der ATARI PC wird eine hervorragende Grundausstattung haben und dazu einem marktgerechten Preis erscheinen. Der ATARI PC ist mit 512 KByte RAM-Speicher, EGA-Karte, einem Mausport sowie Maus ausgestattet. Um eine möglichst hohe Kompatibilität zu erreichen, laufen Verhandlungen mit drei verschiedenen Softwarehäusern, die das Betriebssystem (BIOS) für den PC schreiben sollen.
ST-Computer: Wird der ATARI PC unter dem Preis von Schneider PC liegen, also unter DM 2000,-?
K. P. Kuschke: Der Preis ist noch nicht endgültig ausdiskutiert. Die Preise von 499,- Dollar ohne Monitor und 699,- Dollar mit hochauflösendem Grün-Monitor wurden genannt. Wobei diese Preise amerikanische Preise sind, die keine Steuern beinhalten.
A. Stumpf: Der ATARI PC wird in Deutschland wahrscheinlich nur in der Version mit dem monochromen EGA-Monitor für unter DM 2000,- erscheinen.
ST-Computer: Die CeBIT ist immer ein Schauplatz aller Neuigkeiten. Was wird ATARI außer dem PC neues zeigen?
A. Stumpf: Zur CeBIT wird mindestens eines der neuen Mega-Modelle zu sehen sein. Weiterhin wird der ATARI-Laserdrucker präsentiert. Es wird ein sehr preiswerter Laserdrucker, wobei die notwendige "Intelligenz" und der benötigte RAM-Speicher vom Rechner zur Verfügung gestellt wird. In Amerika wurde ein Preis zwischen 1400 und 1700 Dollar, je nach Ausstattung, genannt. In Deutschland wird der Drucker voraussichtlich Anfang Juni auf den Markt kommen.
ST-Computer: Herr Stumpf, wir haben bis jetzt schon viel Interessantes erfahren. Abschließend wären da noch ein paar Produkte, von denen man teilweise bei der letzten CeBIT etwas gehört hatte. Dazu gehört z. B. eine 10MByte-Floppy, die auch als Streamer für die Festplatte Verwendung finden könnte, oder auch ein ganz neuer Rechner mit wesentlich höherer Bildschirmauflösung und Unix-Betriebssystem. Oder wie steht es um eine ATARI-Produktionsstätte in West-Berlin bzw. Europa?
A. Stumpf: Eine 10-MByte-Floppy ist nach wie vor im Gespräch, allerdings gibt es auch interessante Alternativen zu einem solchen Massenspeicher. Zum Beispiel gibt es schon sehr handliche und robuste Fest-Wechselplatten, wobei die Preise, wie bei optischen Massenspeichern, noch unerschwinglich sind. Ein neues Modell auf der Basis eines echten 32-Bit-Prozessors aus der Motorola Familie ist in Planung. Als Betriebssystem wird dieser Rechner ein in GEM eingebundenes Unix haben, obwohl wir damit zur Zeit nicht hundertprozentig zufrieden sind. Ein Prototyp kann eventuell noch im Herbst dieses Jahres vorgestellt werden, aber wir haben es nicht besonders eilig, ein solches Modell einzuführen.
An eine Produktionsstätte in Europa ist derzeit, bei dem niedrigen Dollarkurs, nicht zu denken. Wir produzieren in Taiwan bzw. den USA wesentlich günstiger.
ST-Computer: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg.
Besondere Merkmale:
Höhere Geschwindigkeit durch umschaltbare Taktfrequenz [8 MHz und 4,77 MHz (original IBM)]. Durch den Einsatz sogenannter Custom-Chips ist der ATARI PC EGA, CGA, Hercules und monochrom kompatibel.
Ein zusätzlicher Bildschirmspeicher von 256 KByte stellt den eingebauten 512 KByte RAM-Speicher vollständig für Programme zur Verfügung.
Eingebauter Mausport u. Maus inkl. Erweiterungsmöglichkeit bereits vorgesehen, über zusätzliche geplante Erweiterungs-Box.
Sockel für Arithmetik Co-Prozessor 8087 vorhanden. Eingebaute Standard-Schnittsteilen, (parallel und serielle RS 232C).
Hochauflösender EGA-Monitor.
Technische Daten:
CPU
Haupt-Prozessor: 8088
Taktfrequenz: 8 MHZ/4,77 MHz
Vorbereitet für 8087
Speicher
Standard RAM: 512 KByte
Erweiterbar bis: 640 KByte
zusätzl. Bildspeicher: 256 KByte
Massenspeicher
Diskettenlaufwerk: 5 1/4" DS/SD
Kapazität: 360 KByte
Bildschirmdarstellung
EGA, CGA, Monochrom, Hercules
Monochrom Monitor
Spalten x Linien: 80 x 25
max. Auflösung: 720 x 348
Farb-Monitor
Spalten x Linien: 80 x 25
max. Auflösung: 640 x 350
Anzahl Farben: 64
davon gleichzeitig darstellbar: 16
Anschlüsse
Parallel RS 2320 seriell Maus-Port
Maus: in Lieferumfang enthalten
Tastatur
Gestaltung wie: PC/XT
Anzahl Tasten: 84
Preis: unter DM 2000,- mit monochrom Monitor