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Flight Simulator II

Endlich gibt es ihn auch für den ATARI ST. SUBLOGIC hat die Fans lange warten lassen, doch dafür hat er einige Features bekommen, welche die Versionen für IBM, APPLE u. a. noch übertreffen.

Die Grafik ist dank des 16-Bit-Prozessors recht schnell und gleitet fast ruckfrei über das Bildschirmfenster, dessen Größe und Lage vom Benutzer bestimmt werden kann. Es kann sehr klein sein oder auch den gesamten Bildschirm ausfüllen. Dann sind jedoch die Instrumente nicht mehr sichtbar -doch wofür gibt es den Auto-Piloten!

Die Blickrichtung ist in allen drei Ebenen frei wählbar, ohne die Flugrichtung zu verändern. Besonders schön ist in diesem Zusammenhang die Zoomfunktion, die so weit geht, daß ein winziges Objekt den ganzen Bildschirm!!) ausfüllen kann. Sie wirkt sich auch auf die verschiedenen Blickpunkte aus, von denen der Flug verfolgt werden kann. Neben der 'normalen' Sicht aus dem Cockpit, kann der Blick vom Tower und oberhalb des Flugzeugs (Landkartenansicht) simuliert werden. Zwei dieser Ansichten können sogar gleichzeitig dargestellt werden, z. B. nebeneinander oder auch überlagert.

Die Kontrolle der wichtigsten Steuerungen (Geschwindigkeit, Richtung, Bremsen) erfolgt mit der Maus, die Zusatzfunktion über die Tastatur. Fast alle Tasten sind mit Funktionen belegt, die übersichtlich in einer Graphik dargestellt sind. Diese Graphik ist zum Steuern des Flugsimulators, zumindest am Anfang, unbedingt erforderlich, denn niemand kann sich so viele Funktionstasten auf einmal merken.

Auch die Menge der Instrumente - Höhenmesser, Geschwindigkeitsmesser, künstlicher Horizont und wie sie alle heißen -und Anzeigen überfordert den unerfahrenen Flieger anfangs völlig, doch nach dem Studium des Handbuchs ist vieles klarer.

Neben der zum Üben gut geeigneten Cessna 182, gibt es noch den schnellen Learjet 25G, der schon erheblich mehr können erfordert. Zum Steigern des Schwierigkeitsgrades gibt es neben dem Tagflug noch den Dämmerungs- und Nachtflug, außerdem kann das Wetter geändert werden; auf Wunsch erscheinen Wolkenschichten, Nebel, Wind und Turbulenzen. Wem das noch nicht reicht, der kann sich im Kunstflug probieren und Rollen oder Loopings fliegen.

Zum Flugsimulator gehört ein umfangreiches englisches Handbuch (mit vielen guten Zeichnungen), sechs Landkarten mit den Koordinaten der jeweiligen Flughäfen (Gebiete: New York, Chicago, Seattle, Los Angeles, San Francisco; insgesamt 120), eine Karte mit den Mausund Tastenbelegungen und eine deutsche Kurzanleitung, die sich jedoch nicht speziell auf die ST-Version bezieht.

Ausgeliefert wird FLIGHT SIMULATOR II in zwei getrennten Versionen, eine für Farb- und eine für SW-Monitore. Der Preis liegt mit DM 179,- an der oberen Preisgrenze für ein Spiel. Einen Fan wird dies jedoch kaum abschrecken, denn man bekommt ein sehr ausgereiftes und bewährtes Produkt, das durch seine Variationsvielfalt keine Zeit für Langeweile aufkommen läßt.

Kategorie: Flugsimulation
Besonderheiten: sehr realistisch, viele Details
Spieler: 1
Monitor: s/w & color
Steuerung: Maus, Tastatur
Hersteller: Sublogic
Preis: ca. 179 DM

World Games

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Eine spannende Weltreise erlebt man mit WORLD GAMES, den neuen 'olympischen Spielen' des Software-Hauses EPYX. Jede Disziplin steht dabei stellvertretend für ein anderes Land.

Es beginnt in Rußland, der Heimat der besten Gewichtheber der Welt. In den Disziplinen ’Snatch’ und ’Clean and jerk’ wird der Wettkampf ausgetragen und es kommt auf Geschicklichkeit und vor allem Timing an. Die Zeiten zwischen den einzelnen Bewegungen müssen genau eingehalten werden - bei zu schneller Ausführung hat der Athlet noch nicht genug Kraft gesammelt. Wenn man zu lange wartet, dann hat sie ihn schon wieder verlassen. Vor über 300 Jahren kamen europäische Schlittschuhläufer auf die Idee über Fässer zu springen. Diese sehr gefährliche Sportart erfordert eine hohe Geschwindigkeit und einen Hang zum Risiko beim Absprung, denn wer zu früh abspringt verschenkt wertvolle Meter und wer zu lange zögert, der stürzt gleich ins erste Faß.

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An den Felsen des sonnigen Acapulco findet die nächste, nicht minder gefährliche Disziplin statt - das Klippenspringen. Nur wer hier richtig abspringt, der trifft nicht auf die unteren Klippen. Auch der Zeitpunkt des Absprungs ist nicht unbedeutend, da sich der Wasserspiegel ständig hebt und senkt.

Das bekannte Wintersportgebiet Chamonix in Frankreich ist der Schauplatz des Skislaloms. Die Geschwindigkeit spielt hier weniger eine Rolle, als das sichere Umfahren (nicht Umfahren!), der Stangen. Eine einzige unbedachte Bewegung wirft den Spieler schon in den Schnee und damit aus dem Spiel.

Canada: zwei Holzfäller stehen auf einem Baumstamm, der im Wasser schwimmt. Jeder versucht, durch Hin- und Herdrehen des Stammes, den Gegner ins eisige Wasser zu werfen. Es gilt, einen guten Rhythmus zu finden, die Balance zu halten und schnell zu reagieren.

Aus dem amerikanischen Westen kommt, als Abart des Rodeos, das Bullenreiten. Nur wem es gelingt, sich acht Sekunden auf dem Bullen zu halten, der erhält eine Wertung. Diese bezieht auch den Stil des Reiters und die Wildheit des Tieres mit ein. Wer hohe Noten erreichen will, wählt 'Earthquake', den wildesten und gemeinsten Bullen, aber dann muß jede dessen Bewegungen ausgeglichen werden, sonst landet man im Staub der Arena.

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Schottische Dudelsackmusik: als bekannteste Disziplin der 'Highland Games' wurde das Baumstammwerfen ausgewählt. Rhythmisch Anlauf nehmen, in die Hocke gehen und den Stamm werfen. Wenn der Stamm nach der Landung in die andere Richtung kippt, dann ist ein gültiger Wurf geglückt. Fällt er dagegen rückwärts, dann besteht die Gefahr, daß er auf dem eigenen Fuß oder Kopf landet. Ein gelungener Wurf wird mit einer neuen Melodie auf dem Dudelsack gewürdigt -da lohnt sich das Trainieren!

Sumo ist eine traditionsreiche japanische Sportart, bei der sich zwei schwergewichtige, dickbäuchige Ringer gegenüberstehen. Nach der Begrüßungszeremonie legen die, oft bis zu 400 Pfund schweren Kerle los. Sechzehn verschiedene Griffe sind möglich, um den Gegner aus dem Ring zu drücken oder auf den Rücken zu legen - keine leichte Aufgabe. Schnelligkeit und Timing sind auch hier wieder die entscheidenden Kriterien für hohe Punktzahlen.

Ein wirklich reichhaltiges Programm, daß man auf dem Weg zum Champion zu bewältigen hat. Bei überragenden Leistungen wird man sogar in die Hi-Score-Liste übernommen, die 'selbstverständlich' abgespeichert wird.

WORLD GAMES gehört, wie auch schon WINTER GAMES, zu den besten Sportspielen auf dem ST.

Kategorie: Sportspiel
Besonderheiten: sehr gute Animation, Grafik & Sound
Spieler: 1-8
Monitor: color
Steuerung: Joystick
Hersteller: Epyx
Preis: ca. 119 DM

ST-Karate


Kategorie: Sportspiel
Besonderheiten: gute Grafik
Spieler: 1-2
Monitor: color
Steuerung: Joystick
Hersteller: paradox/Eidersoft
Preis: 85 DM

Markerschütternde Schreie hallen durch die Luft - einige dumpfe Schläge folgen - etwas fällt plump auf den Boden - der Kenner weiß jetzt schon, daß es sich hierbei um das allseits beliebte Karate-Spiel handelt. Vor einmalig schönen asiatischen Kulissen findet der Kampf zwischen zwei Karatekas statt. Sie wirbeln durch die Luft, schlagen und treten um sich und plötzlich liegt einer von ihnen am Boden. Das Szenenbild wechselt und weiter geht der Kampf.

Die Kraft jedes Spielers wird diesmal in Form eines Balkens dargestellt, dessen Länge bei jedem erhaltenen Treffer abnimmt. Wenn er aufgebraucht ist, bricht der Karateka zusammen. Jeder Spieler hat jedoch fünf Karatekas und erst, wenn alle geschlagen sind, ist der Kampf verloren. Die einzige Möglichkeit, Kraft dazuzube-kommen ist, einen manchmal auftauchenden hüpfenden Krug zu zertreten. Dieser Kraftzuwachs ist u. U. spielentscheidend.

Wer hier weiterkommen will muß schon etwas üben, denn ganz so einfach ist die Steuerung mittels Joystick nicht. Immerhin sechzehn verschiedene Bewegungen können damit bewirkt werden.

ST-KARATE ist ein sehr amüsantes und fesselndes Spiel, das man immer wieder gerne spielt. Die Grafik zählt zum Besten was derzeit geboten wird.

Joust

Kategorie: Actionspiel
Besonderheiten: Kooperation zweier Spieler
Spieler: 1-2
Monitor: color
Steuerung: Joystick
Hersteller: Atari
Preis: 98 DM

In der kämpferischen Atmosphäre eines mittelalterlichen Turnierspiels sieht sich ein einsamer Ritter auf einem Vogelstrauß einer Unzahl, gleichfalls fliegender, Gegner gegenübergestellt.


Die Steuerung des Vogelstrauß ist sehr witzig, denn er ist nur durch ständiges Drücken des Feuerknopfes in der Luft zu halten. Ansonsten sinkt er rasch ab, und ehe man sich versieht, ist er der glühenden Lava zu nahe gekommen, oder ein gegnerischer Ritter hat ihn im Zweikampf besiegt.

Dies ist nicht besonders tragisch, und man ist bei solchen Spielen daran gewöhnt, daß sich nach kurzer Zeit ein neuer Ritter aus dem Nichts kristallisiert. Wer jedoch allzu lässig mit seinen Rittern umgeht, der wird die höheren Level nicht erreichen, denn dort warten noch einige Überraschungen. Ab dem vierten Level greift die Hand des Lava-Trolls nach tieffliegenden Kämpfern und versucht, sie nach unten zu ziehen. Außerdem erscheint immer öfter ein prähistorischer Flugsaurier namens 'Pterodactyl', der zielstrebig auf den eigenen Ritter zufliegt. Dieser Zeitgenosse ist wirklich sehr unliebsam und zudem auch noch unverwundbar. In einem speziellen Modus können zwei Spieler gleichzeitig am Geschehen teilnehmen und gemeinsam Punkte erringen. Dies ist eine besonders knifflige Angelegenheit, weil man im Eifer des Gefechts leicht den Mitspieler 'vom Vogel holt'. Hier zeigt sich, wer seinen Vogel am besten manövrieren und dessen verzögerte Abbremsung am besten timen kann. Die Spielmotivation von JOUST ist dann sehr hoch, wenn man der Jagd nach dem 'High-Score' verfällt, der glücklicherweise auch auf der Diskette abgespeichert wird. Das Spielgeschehen erfordert Konzentration, Reaktionsschnelligkeit und nicht zuletzt einen durchtrainierten Daumen, um den Vogel in der Luft zu halten. Insgesamt ist das Spiel sehr lustig und spannend und kann deshalb auch empfohlen werden.



Aus: ST-Computer 01 / 1987, Seite 109

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