Soundman

Der Soundman ist ein Musikprogramm von der Firma Galactic, das es ermöglicht Musik auf einfachste Weise in eigene Programme einzubauen.

Das Programm selbst läuft nur in der hohen Auflösung des ST und zeigt sich in einem übersichtlichen grafischen Menü, das durch ein Drop-Down- Menü unterstützt wird. Im oberen Bildschirm sieht man zwei Notenzeilen mit Violin- und Baßschlüssel. Hier kann man nun die Noten nach allen Regeln der Musik setzen. Alle Noten, natürlich auch punktierte, Vorzeichen, Taktstriche, Pausen, können angewählt und beliebig gesetzt werden. Man sollte nur beachten, dass höchstens drei Noten auf einmal gespielt werden können. Dies ist auf den dreistimmigen Soundchip des ST zurückzuführen.

Schaltet man die Funktion Hüllkurven an, erscheinen unter den beiden Notenzeile für jede Note Zahlen, diese bestimmen die Lautstärke & die Hüllkurve, so hört sich der Sound nicht so eintönig an.


Wird die Musik abgespielt, so scrollen die Noten, damit sich ein falscher Ton schneller finden läžßt. Der Soundman kann auch Blockteile spielen, um bei langen Soundstücken nur einzelne Musikteile zu bearbeiten.

Blockfunktionen sind schon selbstverständlich um Refrains oder sich wiederholende Stücke zu kopieren. Hier wäre eine Sprungmarkenverwaltung wie bei der Soundmachine II nicht schlecht gewesen. Doch da das Programm eng an die Dosound-Routine (Xbios 32) des Systems angepaßt wurde, ist so etwas leider nicht möglich. Durch diese Technik läždt sich aber die Musik auf die einfachste Weise ins Programm einbauen, es sind keine Unterroutinen nötig. Es wird fast keine Rechenzeit benötigt, so- mit laufen eigene Programme mit Soundman-Hintergrundmusik nicht langsamer.

Der Autor hat auch an Standardfunktionen, wie Dateien löschen und Disketten formatieren gedacht. Dies ist sehr lobenswert, den wer möchte sein Musikstück gerne aus dem Speicher löschen, wenn gerade mal keine formatierte Diskette zur Hand ist.

Soundman kostet etwa 80-90 DM. Das Programm reicht zwar für die meisten Anwendungen aus, es scheint jedoch noch nicht ausgereift zu sein. Auch die Soundqualität, wird durch die Dosound-Routine eingeschränkt. Die Minisoundmachine der Sound Machine II, ist schon im Programm Aufbau und in der Verwendung der Töne (Instrumente) professioneller. Das Einbinden geschieht zwar durch eine Assemblerroutine, es ist aber genauso einfach, und verbraucht genauso wenig Rechenzeit. Desweiteren kann man mit der Sound Machine auch dreistimmigen Digitalsound verarbeiten (siehe Test in der letzten Ausgabe).

HH



Aus: Hitdisk disk 04 / 1990, Seite

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