Wer in den letzten Monaten aufmerksam die Nachrichten verfolgte, hat mit Sicherheit auch die Diskussion über das amerikanische "Star Wars"-Programm mitbekommen. Bei diesem Projekt geht es darum, daß im Falle eines nuklearen Angriffs sowjetische Raketen durch Killersatelliten aus dem Weltraum zerstört werden sollen, bevor die Sprengköpfe wieder in die unteren Schichten der Atmosphäre eindringen. Dieses sehr umstrittene Thema greift Activision nun in einem Computerspiel auf.
Auf der Packung ist zu lesen, daß von der UdSSR Atomraketen gestartet wurden, die sich nun auf dem Weg in die "freie" Welt befinden. Gerade im Zeitalter von Glasnost und Perestroika ist dieses Programm wohl ziemlich fehl am Platze, werden hier doch klare Feindbilder aufgebaut. Aber zurück zum Spiel. Man steuert einen Satelliten im Weltall, der mittels eines Spaceshuttle dorthin gebracht wurde. Diese Szene ist in guter Grafik zu bewundern. Per Maus bewegt der Captain ein Fadenkreuz über den Screen. Auf Knopfdruck schießt ein Laserstrahl vom Satelliten zum Kreuz hin und vernichtet alles, was er trifft. Drückt man die rechte Taste, kann der Satellit gelenkt werden. Das ist nützlich, wenn aufgrund der Vielzahl von Raketen ein Abschießen nicht mehr möglich ist.
Während die Erde als Hintergrund weich dahinscrollt, nähern sich vom rechten Bildschirmrand die Feindobjekte. Sie sind auf die beschriebene Art zu erledigen Doch Achtung: Einige Raketen schießen! Wer nun nicht schnell genug reagiert, verliert einen Satelliten. Ab und zu fliegen Bonussonden umher, die es einzusammeln gilt. Sie bringen mehrere Laserwaffen und größere Feuerkraft ein. Hat man alle Raketen zerstört, beginnt der zweite Level. Der Satellit steht nun über einer Raumstation. Er läßt sich nach wie vor bewegen, jedoch scrollt das Bild nicht mehr. Jetzt rasen Atomsprengköpfe auf die Station zu, die man vernichten muß. Danach beginnt das Game wieder von vorne, allerdings mit höherem Schwierigkeitsgrad.
Wie die Beschreibung zeigt, ist die Handlung des Programms äußerst kriegerisch. Grafisch ist "SDI" gut gelungen. Die Erde und diverse Planetenlandschaften scrollen butterweich vorbei. Raketen und Feindobjekte sind sehr detailliert dargestellt. Der Sound ist ebenfalls nicht übel. Erwähnenswert ist auch die Zwei-Spieler-Option. Dabei kann ein Teilnehmer den Satelliten steuern, während der andere das Fadenkreuz und den Laser bedient. Nach ein paar Runden wird das Game jedoch langweilig, da es nur aus zwei ActionSzenen besteht, die sich leicht durchspielen lassen.
SDI
System: Atari 16 Bit
Hersteller: Activision
Info: Ariolasoft