Meister-Digitizer - Test: Videomeister

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Zu den vielen auf dem Markt befindlichen Video-Digitizern hat sich ein neuer aus dem Hause Irata hinzugesellt. Bisher bestachen die Produkte dieser Firma durch ein sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis, und auch der "Video-Meister" reiht sich mit einem Preis von 249,- DM hier ein. Doch was leistet er?

Im Lieferumfang enthalten sind der Video-Digitizer mit entsprechender Software und eine deutsche Anleitung. Der Digitizer ist zum Betrieb am ROM-Port des Atari ST anzuschließen; der Drucker kann erfreulicherweise an der parallelen Schnittstelle verbleiben. Der Anschluß erfordert etwas Fingerspitzengefühl, da die Kontakte beim Einstecken leicht verrutschen können. Ein Kabel vom Digitizer zum Videorecorder bzw. zur Kamera liegt nicht bei, allerdings wird ein Hinweis auf die verschiedenen Anschlüsse der einzelnen Fabrikate gegeben. Das Gerät verfügt über eine Cinch-Video-Buchse. Wir behalfen uns mit dem Fernsehkabel des Atari XL. Es ist abgeschirmt und paßte hervorragend an den Digitizer und an die Video-Out-Buchse unseres Videorecorders.

Die Anleitung enthält die wichtigsten Informationen und ist leicht verständlich geschrieben. Die Software läuft in allen drei Auflösungsstufen des Atari ST. In der niedrigsten besteht zusätzlich die Möglichkeit, zwischen einer Verarbeitung von 8 oder 16 Graustufen zu wählen. Das gesamte Programm ist GEM-gesteuert und erlaubt es, Accessories zur weiteren Bildverarbeitung (z.B. "Snapshot") mitzuladen.

Nach Verbindung des Digitizers mit Recorder oder Kamera und anschließendem Programmstart ist zunächst die Bildbreite über einen Drehregler am "Video-Meister" zu bestimmen. Weitere Einstellmöglichkeiten wie Kontrast, Helligkeit, Synchronisation und Anzahl der Graustufen lassen sich über die Funktionstasten Fl bis F6 vornehmen. Sollte man dabei des Guten zuviel getan und das Gerät total verstellt haben, so bringt ein Druck auf die Taste F8 die Grundeinstellung wieder zurück. Mit ihr haben wir auch die besten Aufnahmen erzielt, und gewöhnlich bedarf es wohl keiner großen Justierung, bevor ein gutes Bild gelingt.

Im File-Menü lassen sich Aufnahmen im "Degas"- oder "Neochrome-Format" abspeichern. Der Menüpunkt DIGI öffnet ein Fenster, das alle Funktionen noch einmal in Kurzform erklärt und eine letzte Möglichkeit zur Einstellung bietet. Nach Mausanwahl oder RETURN wird dann ein Bild mit den gewählten Parametern digitalisiert. Dies dauert ca. zwei Sekunden und kann jederzeit mit der ESCAPE-Taste unterbrochen werden. Die Qualität der digitalisierten Bilder ist sehr gut. Auch aus dem laufenden Fernsehprogramm ließen sich tolle Aufnahmen erstellen. Die Qualität war hier sogar erheblich besser als über den Videorecorder, nur mußte das Bild ca. zwei Sekunden einigermaßen ruhig bleiben, um nicht zu unerwünschten (aber manchmal sehr interessanten) Effekten zu führen.

Als Fazit kann man wohl sagen: "Power without the price." Der Käufer erhält ein hervorragendes Instrument zur Verfeinerung eigener Programme. Auch kann er diese in Verbindung mit dem "Soundmeister" noch ein bißchen professioneller gestalten.

Bezugsquelle:

Irata Verlag
Mierendorfplatz 8
1000 Berlin 10

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Ulrich Schmitz
Aus: Atari-Magazin 06 / 1987, Seite

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