Luft anhalten, es geht unter Wasser! Wir schreiben das Jahr 1999 und vor der Küste Japans erzeugen Turbinen von Unterseeanlagen aus Lava Energie. Bis eines Tages der Kontakt zu einer dieser "Substations" abbricht. Der Spieler ist nun ein wahnsinnig heldenhafter "Marine" und soll mal nach dem Rechten sehen.
Mit dieser Story melden sich "Unique Development Sweden" nach ihrem erfolgreichen Debüt, der Flippersimulation "Obsession", mit einem neuen Spiel zurück. Wieder schließen sie eine Lücke auf dem ATARI-Spielemarkt, diesmal mit einem "3D-Doom-Clone".
Der Spieler sieht die Action aus der "first person"-Perspektive, während er sich durch die 3D-Welt bewegt. Natürlich schafft ein "kleiner" STE kein Texturemapping in ausreichender Geschwindigkeit, also hat man auf Gouraudshading-Wände zurückgegriffen, um eine gewisse Tiefenwirkung der Räumlichkeiten zu erreichen. Obwohl auch alle Gegenstände und Gegner gezoomt werden, haben die Schweden es geschafft, alles flüssig darzustellen. Die Qualität der Grafik blieb dabei zwar etwas auf der Strecke, aber sie erfüllt ihren Zweck. So kämpft sich der Spieler also durch 12 Missionen à 3 Levels, die geschickt und abwechslungsreich gestaltet sind. Tatsächlich baut sich eine spannungsgeladene Atmosphäre auf, an der auch das "Distance & Direction"- Audiosystem fleißig mitwirkt. Unterschwelliges Turbinengebrumme oder Wassergegurgel wird überlagert von gruseligen Geräuschen bösartiger Monster. Wenn sich plötzlich von rechts hinten ein Knurren auf den Spieler zubewegt, ist die Gänsehaut garantiert. Gegen ein Zeitlimit sucht man also Keycarts in den verzweigten Gängen und versucht, die eigene Haut zu retten. Dabei stehen sechs verschiedene Waffen zur Verfügung, die man im Verlauf des Spieles findet. Auch Munition, Verbandskästen und Nahrung werden unterwegs eingesammelt. So rückt man den feuerspuckenden Monstern, ausgetickten Robotern, feindlich gesinnten Wachen und Meeresgetier dann mit Messer, Maschinengewehr Granatwerfern und gar Minen auf den Pelz Neu in einem derartige Spiel sind z.B. Tretminen und Ungeheuer die an der Decke entlanghuschen und beweisen, daß die Spieldesigner auch eigene Ideen in das bekannte Spielprinzip einbringen.
Hat man einen Level geschafft, bekommt man - begleitet von knackiger Musik -eine Statistik seines Wirkens, kann den Spielstand abspeichern und Munition, Nahrung etc. kaufen, um sich in die nächste Mission zu stürzen. Die Steuerung mit wahlweise Tastatur oder Jaguar-Joypad ist durchdacht und einfach. Für den Pad gibt es sogar ein Overlay wie bei den Jaguarspielen. Eine kleine Karte am unteren Bildschirrnrand hilft dem Spieler, in hektischen Situationen die Übersicht zu behalten. Außerdem wurde ,Substation" mit einer Netzwerkoption versehen. Per MIDI-Kabel können bis zu vier Rechner verbunden werden, um dann in einem der drei auswählbaren Labyrinthe jeder gegen jeden oder im Team gegerr einander anzutreten. Vermißt habe ich eine Option, um im Team eine Mission gegen Monster zu bestreiten, außerdem bieten die drei unterschiedlich großen Mazes nicht viel Abwechslung.
Fazit: Das Für und Wider dieses Spielegenres wurde schon oft genug diskutiert, so daß sich wohl jeder eine eigene Meinung gebildet hat. Fans mit STE bekommen ein durchdachtes Spiel mit hohem Motivationsfaktor, das ihre Hardware optimal ausnutzt. Für Falcon-Besitzer ist die Grafik schon hart am Rande des Zumutbaren. Anspruchsvolle Naturen sollten auf die spezielle Falcon-Version warten. Daß das etwas dauern kann, beweist Obsession.
Hersteller: Unique Development Sweden