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ATOS-Magazin August/September 1997
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Pozidriv, Supadriv und Philips

Von Michael Ruge

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Heute mal was richtig Handfestes:
Kreuzschlitzschrauben sind nicht gleich Kreuzschlitzschrauben

Es gibt einen feinen Unterschied zwischen Pozidriv-, Supadriv- und den Philips-Kreuzschlitzschrauben!

Neben den seit vielen Jahren bekannten Philips-Kreuzschlitzschrauben gibt es seit einigen Jahren verbesserte Formen von Kreuzschlitzschrauben. Die Unterschiede sind jedoch so gut wie nicht bekannt, sollten aber zwingend beachtet werden, um mittels Auswahl des richtigen Kreuzschlitzschraubendreher Beschädigungen sowohl des Schraubenkopfs als auch des Schraubendrehers zu vermeiden.

Bei Philips-Kreuzschlitzschrauben verlaufen die Umrißlinien des Kreuzschlitzes (in der Draufsicht) nicht parallel, sondern die in die Tiefe des Schraubenkopfes gehenden Kreuzschlitze verlaufen konisch. Dementsprechend ist die Spitze des Schraubendrehers auch ausgebildet.

Wegen der konischen Form des Kreuzschlitzes tritt beim festen Anziehen einer Philips-Schraube eine Axialkraft auf, die die Spitze des Schraubendrehers aus dem Schraubenkopf herausschiebt, wenn er nicht mit genügend Druck in den Schraubenkopf hineingepreßt wird. Somit wird der Schraubendreher, als auch der Schraubenkopf, beschädigt, was sich an den dabei entstehenden Spänen auch visuell erkennen läßt.


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Diesen Nachteil gibt es bei den neueren Kreuzschlitzformen der Supadriv- und Pozidriv-Schrauben nicht. Hier verlaufen die Umrißlinien des Kreuzschlitzes und die in die Tiefe gehenden Flanken des Schraubenkopfs nicht konisch, sondern parallel miteinander. Infolgedessen treten bei der Betätigung der Pozidriv-Schrauben auch bei sehr hohen Drehmomenten keine unzulässig hohen Axialkräfte auf, die den Schraubenkopf zerstören könnten, wenn man den richtigen, nämlich den Pozidriv-Schraubendreher verwendet.

In der Praxis wird dadurch beim Pozidriv-System die Standzeit der Schraubendreher erheblich verbessert, wobei auch die im Gegensatz zu den Philips-Schraubendrehern verstärkten Kreuzstege ihren Teil beitragen. Als äußeres Merkmal dienen hier die von den inneren Ecken ausgehenden feinen Sternlinien am Schraubenkopf.

Bei den Supadriv-Schrauben befinden sich statt dessen an diesen Stellen kleine eckige Aussparungen, welche allerdings bei sehr kleinen Schrauben nicht immer erkennbar sind. Deutlich erkennbar ist aber die größere Schlitzweite von Pozidriv- und Supadriv-Schrauben im Gegensatz zu den Philips-Schrauben. Pozidriv- und Supadriv-Schrauben können mit denselben Schraubendrehern betätigt werden, wobei die Schraubendreherspitze in der Supadriv-Schraube jedoch etwas mehr Spiel hat als in der Pozidriv-Schraube. Die Schraubendreher kann man leicht am Schriftzug mit den Abkürzungen POZ-SUPADR oder POZ-SUPDRIV erkennen.

Zur Not kann man auch mit Philips-Schraubendrehern auch Pozidriv- und Supadriv-Schrauben betätigen - dabei werden aber die Spitzen derart beansprucht, daß sie beschädigt werden können oder sich sehr schnell abnutzen und dann ersetzt werden müssen.

Michael Ruge

PS: Der Artikel entstand, nachdem ich mal wieder die abgenutzten Schraubenköpfe eines Towergehäuses herausbohren durfte.







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Rainer Wiesenfeller
Letzte Änderung am 1. August 1997

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