29.06.2000 Die Pergamon-CDProgrammsammlung für TOS & CoVon Wolfgang Glathe Schon seit vielen Jahren programmiert man im Hause Pergamon für den Atari bzw. für TOS und kompatible Betriebssysteme. Die so entstandenen und stets gepflegten Programme waren bisher nur einzeln zu beziehen. Mittlerweile gibt es sie im Paket auf einer einzigen CD, und das auch noch zu einem überaus günstigen Preis (Bezugsquelle und Preis am Ende des Artikels). Grund genug, sich diese CD einmal genauer anzusehen. Im Folgenden sollen die einzelnen Programme kurz vorgestellt werden, eine ausführlichere Behandlung ist geplant. Was findet sich alles auf der CD?Verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick über den Inhalt des Silberlings:
PegasusPegasus stellt eine reinrassige Adressverwaltung dar, die sich mit ihrem Funktionsumfang wahrlich nicht verstecken muss! Jede gespeicherte Adresse besteht aus bis zu drei Anschriften:
Bei Eingabe einer Postleitzahl sucht Pegasus nach einem passenden Ort und trägt diesen ebenso automatisch ein wie die zugehörige Telefon-Vorwahl. Mehrere Telefonnummern mit freier Benennung werden verwaltet und lassen sich über ein Modem anwählen. Ein Länderliste zum automatischen Einfügen einer entsprechenden Auslandsvorwahl findet sich ebenso wie Einträge für Geschlecht, Anreden, Titel, Geburtstag oder auch Gruppen und Branchen. Für die meisten existieren bearbeitbare Vorgabe-Listen, die eine sehr komfortable Bedienung erlauben. Und auch eine Liste von Ansprechpartnern sowie kleine Memotexte verwaltet Pegasus für jede Adresse. Doch damit sind die Möglichkeiten des Programmes noch lange nicht ausgeschöpft. Für jede Adresse lassen sich mehrere Bankverbindungen angeben, die zusätzlich wieder frei belegbare Felder enthalten. Bei der Eingabe einer Bankleitzahl wird wie bei den Postleitzahlen in einer Datenbank nachgesehen und wenn möglich Bankname und -ort automatisch eingetragen. Auch E-Mail-und WWW-Adressen werden von Pegasus verwaltet, Mail-Programm und Browser können per Knopfdruck mit den Adressen aufgerufen werden. Außerdem sind Termine für eine Wiedervorlage zu jedem Datensatz speicherbar, das Programm erinnert dann rechtzeitig in einer Liste an die nächsten Termine. Der Ausdruck aus Pegasus erfolgt als reiner ASCII oder aber über ein vorhandenes GDOS, wobei neben frei erstellbaren Formularen sogar an eine skalierbare Druck-Vorschau gedacht wurde. Weiterhin können Daten über das Clipboard oder den Tastaturpuffer an andere Applikationen weitergegeben werden. Zudem bietet Pegasus eine direkte Anbindung an die Programme Unicorn und Schecks aus dem gleichen Hause, die im Folgenden noch vorgestellt werden. Damit können dann direkt aus Pegasus heraus sowohl Faxe, Mitteilungen o.ä. erstellt und verschickt, als auch Überweisungen direkt geschrieben und aufgegeben werden. An dieser Stelle sei erst einmal genug zu Pegasus gesagt, wenn auch noch lange nicht alle Funktionen und Möglichkeiten genannt sind. Als ?Appetit-Anreger? sollte dieser kurze Einblick aber allemal genügen. ;-) SchecksDas Programm Schecks stellt eine Konto- und Depotverwaltung mit allerlei nützlichen Funktionen dar. So dient es zum einen der Verwaltung von Giro- und Sparkonten, von denen sich bis zu 99 verschiedene überwachen lassen. Dabei kann direkt aus dem Programm heraus jedes der Girokonten über BTX aktualisiert werden. Die TAN-Nummern verwaltet Schecks ebenfalls. Das Erfassen von Kontoauszügen sowie die Definition und Zuordnung von Beleggruppen ist komfortabel gelöst und auch an eine grafische Auswertung der eingegebenen Daten wurde gedacht. Hinzu kommt die Möglichkeit, Nachnahmekarten, Schecksammler oder Überweisungen auszufüllen und auszudrucken. Überweisungen lassen sich auch direkt via BTX an die Bank übertragen. Benutzt man gleichzeitig die Adressverwaltung Pegasus, so lassen sich Angaben zur Bankverbindung des Empfängers direkt von dort übernehmen. Hierfür reicht entweder die Angabe des Namens in Schecks oder aber man ruft das Überweisungsformular direkt aus der Adressmaske von Pegasus auf. Die Druckausgabe erfolgt über GDOS. Auch bei der Verwaltung von Depotkonten bzw. Aktien greift Schecks hilfreich unter die Arme. Über BTX lassen sich direkt aus dem Programm Informationen über Aktienkurse abrufen. Auch Wirtschaftsmeldungen und aktuelle Geschäftsinformationen holt das Programm ab und bietet sie zum Lesen an. Zahlreiche Werte zu einzelnen Aktien sind einsehbar bzw. lassen sich erstellen, wobei nützliche Hilfsmittel wie z.B. eine Pinwand integriert wurden. Neben Angaben zu z.B. Gewinnern und Verlierern oder der Performance eines Wertes, bietet Schecks auch eine grafische Darstellung und Auswertung an. UnicornUnicorn ist gedacht als Tool zum schnellen Schreiben von Mitteilungen. Dabei stehen drei verschiedene Ausgabeformate zur Verfügung: Kurzmitteilung, Schnellbrief, Bestellung und Telefax. Für jede Mitteilungsform lässt sich ein eigenes Ausgabelayout bestimmen, wobei dessen Einrichtung/Änderung direkt am Bildschirm, ähnlich einem grafischen Report, erfolgt. Auf dem gleichen Weg ist auch eine Vorschau der erstellten Mitteilung möglich. Die Daten selber werden in einem übersichtlichen Fenster eingegeben: Häufig wiederkehrende Textbausteine lassen sich auf die Funktionstasten legen. Außerdem führt Unicorn über die mit ihm getätigten Vorgänge ein Protokoll, so dass man jederzeit kontrollieren kann, wann man das letzte mal mit einer Person oder Firma Kontakt hatte und welchen Inhaltes die Mitteilung war. Für die Adressdaten des Empfängers kann Unicorn entweder auf die Datenbank des Fax-Programmes CoMa zugreifen oder aber von der Adressverwaltung Pegasus aus direkt aufgerufen werden. Hierfür ist Unicorn auch als Accessory einsetzbar. Wenn CoMa gleichzeitig läuft kann das Programm hierüber auch direkt faxen. Ansonsten erfolgt die Druckausgabe über ein installiertes GDOS. AudionDas Programm stellt eine spezialisierte Datenbank zur Verwaltung von Tonträgern dar. Es unterscheidet dabei zwischen Kassetten, DAT, CD und Schallplatte, wobei sich alle Tonträger einer Art in einer eigenen Liste anzeigen lassen. Neben Titel, Interpret und Genre lassen sich für jeden Datensatz auch weitere Angaben zur Aufnahme selber bzw. den Tonträger erfassen, wie z.B. den Kassettentyp, eine möglicherweise verwendete Rauschunterdrückung oder ob es sich beispielsweise um eine Live-CD handelt. Die einzelnen Tracks mit den jeweiligen Spielzeiten sind ebenfalls speicherbar. Audion verwaltet eigene Listen für Genre und Interpreten. So lassen sich schnell wiederkehrende Einträge allein durch das Tippen weniger Buchstaben im Eingabefeld der Datensatz-Maske wieder aufrufen und verwenden: Tippt man bei den Interpreten h und dann RETURN werden einem alle mit h beginnenden Einträge zur Auswahl angeboten, he würde die Auswahl weiter einschränken usw. Beginnt die Eingabe hingegen mit einem Großbuchstaben wird der Eintrag in die Liste mit aufgenommen. Auch in der eigenen Interpreten-Liste lässt sich auf diese Art und Weise komfortabel navigieren: bee eintippen und man landet bei Beethoven. Audion kann in allen Einträgen (auch verknüpfte) Suchen durchführen. Über die Interpretenliste lassen sich schnell alle Einträgen zu einem Interpreten anzeigen/drucken, wobei eine gezielte Unterscheidung nach Tonträgern möglich ist. Wenn gewünscht, lassen sich auch einzelne Tracks mit auflisten und sogar Doubletten entfernen, damit auch dann ein Titel nur einmal erscheint, wenn er möglicherweise z.B. auf zwei unterschiedlichen CDs vorhanden ist. Wer im Besitz einer umfangreicheren Sammlung von Tonträgern ist, wird sicherlich auch öfters einzelne Exemplare im Freundeskreis verleihen. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, kann sich Audion Datum, Adresse der Person und weitere Bemerkungen zu jedem Datensatz merken. Eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet Audion auch bei der Ausgabe von Labels und Merkheften an. Neben Zeichensätzen und Positionen einzelner Elemente sind viele vorgefertigte Muster abrufbar. Labels, Merkhefte und alle Listen sind (konfigurierbar) über ein installiertes GDOS ausdruckbar. Und auch eine grafische Anzeige für die einzelnen Tonträger (prozentualer/absoluter Vergleich) bzw. eine statistische Auswertung über die letzten Jahre ist möglich. TarkusTarkus dient der Erstellung/Gestaltung von mehrspaltigen Etiketten, Formularen und sonstigen Dokumenten. Dabei arbeitet es rahmenorientiert und erinnert nicht nur in diesem Punkt ein wenig an das DTP-Schwergewicht Calamus. Als Objekte lassen sich neben Text-, Linien-, Rasterflächen-Rahmen und Bildern auch Symbole (kann man sich selber aus Symbolzeichensätzen zusammenstellen) sowie Zählobjekte verwenden. Letztere bieten eine Möglichkeit, z.B. bei Etiketten eine durchlaufende Nummerierung zu realisieren. Als weiterer Objekttyp sind Postfrachtcodes generierbar, wobei neben einer manuellen Eingabe der erforderlichen Daten auch eine Verknüpfung mit einer Datenbank vorgesehen ist. Stichwort Datenbank: Tarkus verfügt über eine Reihe von Möglichkeiten der Datenanbindung von externen Programmen. Grundsätzlich versteht es den Datenimport aus Dateien im ASCII- und im dBase III-Format. Nach dem Import können die in der Datei vorkommenden Datenfelder als Objekte einzeln plaziert werden. Darüber hinaus lassen sich ihnen unterschiedliche Eigenschaften zuweisen. So kann Tarkus auf Wunsch z.B. einzelne Datenfelder immer als Geldbetrag behandeln und von rechts mit zwei Nullen auffüllen. Auch lassen sich unterschiedliche Verhaltensweisen bei leeren Feldern bestimmen, wenn z.B. für Adress-Aufkleber bei nicht vorhandenem Firmennamen alle folgenden Felder nachrutschen sollen, um keine unschöne Lücke zu erzeugen. Interessant ist auch die Möglichkeit, auf dem Wege der Datenanbindung komfortabel Serienfaxe zu erstellen: Die Adressen sowie die Faxnummer der Empfänger exportiert man aus seiner Datenbank und importiert sie wieder in Tarkus. Dann teilt man Tarkus mit, welches der importierten Datenfelder eine gültige Faxnummer enthält und in welchem der Faxempfänger steht. Die Seite selber kann man ganz normal nach Belieben gestalten. Danach wird nur noch über den Druckdialog der Faxversand gestartet, den dann das z.B. als Accessory laufende CoMa abwickelt. Natürlich lassen sich die einzelnen Seiten genauso gut auch (über GDOS) ausdrucken. Die Möglichkeiten von Tarkus hier einzeln zu besprechen, würde sicherlich den Rahmen dieser kleinen Kurz-Übersicht sprengen. Dafür gibt es Platz in der ausführlicheren Vorstellung, die ja zu allen Programmen folgen soll. ArkusKlingt der Name dieses Programmes fast wie der des eben vorgestellten Tarkus, ist seine Funktion doch eine ganz andere. Arkus soll das Handling von Zeichensätzen unter NVDI vereinfachen und hat dafür mit einigen interessanten Funktionen aufzuwarten. Benutzte/installierte wie auch unbenutzte Fonts werden jeweils in einer Liste mit ausführlichem Namen, Typ (Postscript, TrueType, Speedo, Bitmap, Calamus (!)) und weiteren Informationen angezeigt. Zum Installieren oder Deinstallieren genügt das Ziehen eines Fonts von einer Liste in die andere. Per Doppelklick kann man sich einen Font (auch nicht-installierte) anzeigen lassen sowie weitere Informationen zu ihm einsehen. Neben Angaben wie Format, Familie, Stil oder z.B. Copyright sind dies auch max. Zeichenzahl, Font-ID und das Ergebnis der Checksummen-Prüfung. Und gerade hier liegt eine der Stärken von Arkus, denn das Programm kann einzelne Fonts oder ganze Listen einem Fontcheck unterziehen. Ist beispielsweise bei schlampig konvertierten Fonts die Checksumme nicht in Ordnung, kann Arkus diese korrigieren. Häufig kommt es auch vor, dass Fonts keine ID haben. Auch hier kann Arkus helfen, denn IDs sind frei änderbar, wobei man allerdings genau wissen sollte, was man tut! Neben der Darstellung aller Zeichen eines Zeichensatzes bietet das Programm auch die Möglichkeit, das Mapping von TrueType Zeichensätzen zu ändern, also bestimmte Zeichen an anderer Stelle im Zeichensatz abzulegen. Weiterhin sammelt Arkus alle bisher angezeigten Zeichensätze in einem eigenen Katalog, in dem dann eine Beispiel eines jeden Fonts einsehbar ist, ohne das dieser skaliert werden müssten. Auf diesem Wege kann man sich z.B. seine umfangreiche Schriften-Sammlung katalogisieren. Ausgewählte Zeichen installierter Zeichensätze lassen sich in einer Art Film darstellen. Dabei werden diese Zeichen nach Ablauf einer einstellbaren Pause jeweils mit einem neuen Zeichensatz dargestellt. Sucht man beispielsweise für ein Logo nach einem Font, der bestimmte Zeichen im gewünschten Aussehen enthält, kann man auf diesem Wege schnell und ohne großen Aufwand fündig werden. Weitere Funktionen, wie etwa die Zeichensatz-Suche, das übersichtliche Einstellen der NVDI.INF-Parameter oder aber die Druck-Möglichkeit von Zeichensatzlisten, -übersichten oder -ansichten über GDOS seien hier wenigstens noch erwähnt.
SukraSukra ist ein kleines Utility für NVDI und MagiC bzw. MagiCMac zur Anzeige der Tastaturbelegung bei unterschiedlichen Fonts und ähnelt in seiner Funktion dem MacOS-Kontrollfeld Tastatur. Es läuft als Accessory oder Programm und stellt in einem Fenster ein Abbild der Tastatur dar. Font und Größe sind einstellbar, in den Tasten erscheinen dann die mit den Tasten korrespondierenden Zeichen. Beim Drücken von Umschalttasten wie etwa SHIFT wird die Darstellung entsprechend der Belegung angepasst. Sukra erlaubt es, einzelne Fonts über eine Dateiauswahl im System ohne Neustart zu installieren und zu deinstallieren. Weiterhin bietet es die Möglichkeit, in einem weiteren kleinen Fenster mit dem jeweils eingestellten Font einen Probetext einzugeben um einen Eindruck des Schriftbildes zu bekommen. Zudem lassen sich Dateiname, Font-ID und Fonttyp anzeigen. FazitDie Kurzvorstellungen der einzelnen Programme konnten sicherlich nur einen Einblick verschaffen. Viele Möglichkeiten, technische Details, Probleme und Fragen zur Bedienung etc. habe ich außen vor gelassen, sie folgen in kommenden Ausgaben, wenn die Programme im Einzelnen genauer besprochen werden. Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass man mit der Pergamon-CD ein Programm-Paket mit beachtlichem Funktionsumfang und praktischem Wert erhält. Gerade Pegasus, Unicorn und Schecks können einem mit ihren zahlreichen, durchdachten und einfach zu handhabenden Funktionen sowie ihrer direkten Zusammenarbeit untereinander viel Arbeit abnehmen. Auch die anderen Programme erweisen sich in ihrem jeweiligen Bereich als überaus nützliche Hilfsmittel. Alle laufen sauber unter GEM und sind (bis auf Sukra) mit einer Online-Hilfe und (bis auf Audion) mit BubbleGEM-Unterstützung ausgestattet. Wenn auch die Weiterentwicklung in letzter Zeit etwas langsamer voran geht, erscheinen nach wie vor Updates, die bei Pergamon direkt zu bekommen sind. Nicht unerwähnt bleiben sollen die Überlegungen, einige der genannten Programme (zuerst wahrscheinlich Schecks) auf den Mac zu portieren und dort dann mit geändertem Funktionsumfang und unter anderem Namen anzubieten. Die CD mit den vorgestellten Programmen kostet 99,- DM und ist direkt bei PERGAMON interactive zu bekommen. Für diesen Preis ist sie in meinen Augen eine echte Empfehlung wert, zumal die Programme einzeln gekauft vorher ein Vielfaches kosteten! Noch eine Bitte: Wer mir für die kommenden Besprechungen der Programme Erfahrungen, Probleme, Hinweise oder Unterstützung in jeglicher Form zukommen lassen will, möge mir bitte unter wolle@klacks.de schreiben. Gerade für das Programm Schecks wäre ich über Informationen und Erfahrungsberichte dankbar!Bezugsadresse: PERGAMON interactiveE-mail: contact@pergamon-interactive.de Homepage: http://www.pergamon-interactive.de/ |
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