Pac Man ist einer der erfolgreichsten Charaktere in der Computer- und Videospielgeschichte. Mit dem gleichnamigen Automaten machte ATARI einen großen Reibach in den Spielhallen, sehr erfolgreich war auch das Spiel für die ATARI-VCS Konsole. In sämtlichen Variationen gibt es den Meinen, gelben Punktefresser auch auf allen Homecomputersystemen. Dann wurde es eine ganze Zeit lang still um Mr. Pac Man. Jetzt feiert er in "Pac Mania" ein ruhmvolles Comeback. Genau wie beim Original-Pac Man muß der Spieler den Helden durch Labyrinthe steuern und alle gelben Punkte auffressen, um in das nächste Labyrinth gelangen zu können. Dabei wird er von Geistern verfolgt, deren Berührung für den Verlust eines Bildschirmlebens sorgt. Durch das Auffressen von Kraftpillen kann Pac Man die Geister fressen. Manchmal liegen Früchte oder andere Gegenstände im Labyrinth, die Bonuspunkte bringen. In Pac Mania gibt es noch ein paar zusätzliche Features. Druckt man auf den Feuerknopt kann Pac Man hüpfen. Das ist manchmal von großem Vorteil. Ist man beispielsweise von Geistern umzingelt, springt man einfach über die Köpfe der Geister, und die Situation ist gerettet. Am auffälligsten ist an Pac Mania die Tatsache, daß sich das Labyrinth in 3D-Darstellung präsentiert. Die Grafik ist im Vergleich zum original Pac Man wesentlich verbessert worden.
Die Geister sind vortrefflich animiert. So rollen sie beispielsweise mit den Augen, wenn man sie überspringt. Positiv überrascht war ich auch von der Intelligenz der Geister, die mich nach dem fünfzehnten Level ganz schön ins Schwitzen gebracht haben. Alles in allem ist Pac Mania ein tolles Actionspiel mit einem süchtig machenden Spielprinzip, das über gute Grafik verfügt. Die Soundeffekte sind leider nicht sonderlich gelungen. Trotz der Schwächen beim Sound kann ich Ihnen Pae Mania empfehlen. Holen Sie sich Pac Mania, Sie werden es mit Sicherheit nicht bereuen!
General Swindell hält nichts von Demokratie. Deshalb hat er kurzerhand das Land mit seinen Truppen überrannt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der machthungrige Schurke die Regierung gestürzt und seine Diktatur errichtet hat. Nein, nein! Das darf nicht sein. Jemand muß zum Haupquartier des Generals vordringen und es samt Swindell vernichten. Doch das ist gar nicht einfach! Er hat nämlich in einem riesigen Gebiet rund um das Hauptquartier seine gesamten Streitkräfte postiert. Da kommt keine Maus durch. Eine Maus vielleicht nicht, aber vielleicht... Ja richtig, da war ja noch so'n super-starker Hubschrauber, der bis unter die Rotorblätter bewaffnet ist. Wo "Thunderblade" hinschießt, wächst kein Gras mehr. So machen Sie sich mit dieser Kampfmaschine auf den beschwerlichen Weg. U.S. Gold hat ein Arcadespiel, dessen ST-Version etwas kläglich ausfällt. Klar, daß man bei der Qualität von Heimcomputerversionen gegenüber Automatenversionen immer gewisse Abstriche machen muß. Genau wie beim Automaten präsentiert sich das Szenario in 3D-Grafik. Der Hubschrauber steigt in die Lüfte, und man sieht tatsächlich, wie Häuser, Bäume, Panzer und andere Bodenziele immer kleiner werden. Im ersten Level fliegt man durch eine Stadt, in der es viele Wolkenkratzer gibt. Rast man auf die Gebäude zu, kommen sie einem in schneller, wenn auch etwas ruckeliger Grafik entgegen. Fliegt man etwas tiefer, rücken die Bodenobjekte wieder näher heran. Auf dem Erdboden stehen Panzer und Kanonen, die unentwegt in die Lüfte gegen "Thunderblade" feuern. Dabei sieht der Spieler, wie rote Feuerkugeln sich von unten dem Hubschrauber nähern. Reaktionsschnelle Ausweichmanöver sind angesagt. Wer keine Lust zum Ausweichen hat, sondern sich lieber der Gefahr stellen möchte, kann auch im Sturzflug auf den angreifenden Panzer zufliegen und ihn mit MG- und Raketenschüssen kaputtschießen. Während des Sturzfluges sieht man sehr realistisch, wie der Panzer immer näher kommt. Zu allem Überfluß fliegen noch Hubschrauber durch die engen Straßen, und am Ende der Stadt, auf freier Flur, greifen noch Flugzeuge in dreidimensionaler Darstellung an. Im zweiten Level sieht man alle Objekte von vorne auf sich zufliegen. Im dritten Level fliegen Sie über ein riesiges Schiff auf dem ein Haufen Geschütze steht, die auf den Helikopter ballern. Hat man auch diesen Spielabschnitt gemeistert, geht es weiter in einer Wüsten- und Bergland-schaft, die man wieder von oben sieht. Insgesamt verfügt "Thunderblade" über 12 Spielabschnitte, die alle voller aufregender Action stecken. Das Ruckeln ist zwar nicht so schlimm, aber es stört das Auge beim rasanten Spiel. Soundmäßig hätte man "Thunderblade" auch besser bestücken können. Die Titelmelodie beschränkt sich auf sich ständig wiederholende Teile, und der Sound vor Beginn des Games ist viel zu kurz. Zudem muß man den Lautstärkeregler auf volle Pulle drehen, um die Titelmelodie hören zu können.
In diesem neuen Game wird geballert, was der Joystick (und der Daumen) hält. Sie fliegen mit einem Raumgleiter bei horizontalem Scrolling durch skurrile Tunnel, die nur so von wundersamen Angreifern wimmeln. Da gibt es fliegende Totenköpfe, Monsterkraken, Riesenwürmer, verrückte Brummkreisel und vieles mehr. Ziel des Spielers ist es, sein Raumschiff durch sechs verschiedene Spielabschnitte zu steuern. Am Ende jedes Levels versperrt ein Riesenmonster, ähnlich wie bei "R-Type" und "Katakis", den Zugang zum nächsten Spielabschnitt. Sie müssen dann unentwegt an eine bestimmte Stelle (wie Augen und Herz) feuern, damit das Viech explodiert. Das ist aber gar nicht so leicht. Die Biester schießen mit Feuerkugeln, so daß Sie behende ausweichen müssen, um nicht wertvolle Energie zu verlieren.
Kollisionen mit den zahlreichen Angreifern im Tunnel haben ebenfalls einen Energieverlust zur Folge. Damit Sie sich besser wehren können, haben die Programmierer auch an Extrawaffen gedacht. Zerstört man im Tunnel eine Angreiferformation, fliegt ein blauer Quader von rechts nach links über den Bildschirm. Sammelt man den Quader ein, gibt es Bonuspunkte. Wenn Sie auf den Quader feuern, gibt es, je nachdem wie lange Sie feuern können, bis der Quader den Bildschirm passiert, unterschiedliche Extrawaffen. Superlaser und Satelliten erleichtern das Spiel ungemein. So kann man nämlich mit einem Schuß gleich mehrere Angreifer wegputzen. "Menace" darf sich aufgrund der exzellenten Grafik und des ohrenschmeichelnden Sounds zu den besten Ballerspielen für den ST zählen. Einziger Kritikpunkt liegt beim Ideenklau: Die Programmierer haben sich stark an R-Type orientiert.
"Emmanuelle" von "Coktel Vision" ist ein Adventurespiel mit einigen schwach animierten Szenen. Gespielt wird mit der Maus. Der Computer zeigt ein Bild, das Personen oder Gegenstände enthält. Bewegt man den Mauszeiger auf Gegenstände, kann man sie benutzen. Klickt man Personen an, kann man sich mit ihnen unterhalten. Die Charaktere geben dann ein paar Sprechblasen aus. Der Spieler hat die Möglichkeit, aus verschiedenen Sprechblasen eine Antwort herauszusuchen. Je nachdem, welche Antwort er gibt, reagiert die Person. Neben einem "Erotikbarometer" ist noch eine weitere Anzeige von Bedeutung. Ein kleines Säckchen, ebenfalls am rechten Bildschirmrand plaziert, gibt an, wieviel Geld Marc noch zur Verfügung steht. Der Ankauf von Informationen, Flugtickets, Sekt oder ähnlichem kostet nämlich auch in Brasilien Bares. Trotz des erotischen Themas ist "Emmanuelle" keineswegs pornografisch. Im Zweifelsfalle wird immer weggeblendet. Grafisch ist "Emmanuelle" eine Augenweide. Detaillierte und farbenprächtige Bilder sorgen für einen guten Eindruck. Negativ fiel auf, daß die Rätsel, die das Spiel aufgibt, zu offensichtlich sind. Daher wird es nicht sehr lange dauern, bis man das Spiel gelöst hat. Ein großer Schwachpunkt liegt auch bei den Soundeffekten. Eine kurze, digitalisierte Titelmelodie und ein paar Geräuscheffekte sind zu wenig.
Carsten Borgmeier