Computer-Magazin-Archiv

Relax - aktuelle Spiele

Pac-Mania
Pac Man lebt!

Pac Man ist einer der erfolgreichsten Charaktere in der Computer- und Videospielgeschichte. Mit dem gleichnamigen Automaten machte ATARI einen großen Reibach in den Spielhallen, sehr erfolgreich war auch das Spiel für die ATARI-VCS Konsole. In sämtlichen Variationen gibt es den Meinen, gelben Punktefresser auch auf allen Homecomputersystemen. Dann wurde es eine ganze Zeit lang still um Mr. Pac Man. Jetzt feiert er in "Pac Mania" ein ruhmvolles Comeback. Genau wie beim Original-Pac Man muß der Spieler den Helden durch Labyrinthe steuern und alle gelben Punkte auffressen, um in das nächste Labyrinth gelangen zu können. Dabei wird er von Geistern verfolgt, deren Berührung für den Verlust eines Bildschirmlebens sorgt. Durch das Auffressen von Kraftpillen kann Pac Man die Geister fressen. Manchmal liegen Früchte oder andere Gegenstände im Labyrinth, die Bonuspunkte bringen. In Pac Mania gibt es noch ein paar zusätzliche Features. Druckt man auf den Feuerknopt kann Pac Man hüpfen. Das ist manchmal von großem Vorteil. Ist man beispielsweise von Geistern umzingelt, springt man einfach über die Köpfe der Geister, und die Situation ist gerettet. Am auffälligsten ist an Pac Mania die Tatsache, daß sich das Labyrinth in 3D-Darstellung präsentiert. Die Grafik ist im Vergleich zum original Pac Man wesentlich verbessert worden.

Die Geister sind vortrefflich animiert. So rollen sie beispielsweise mit den Augen, wenn man sie überspringt. Positiv überrascht war ich auch von der Intelligenz der Geister, die mich nach dem fünfzehnten Level ganz schön ins Schwitzen gebracht haben. Alles in allem ist Pac Mania ein tolles Actionspiel mit einem süchtig machenden Spielprinzip, das über gute Grafik verfügt. Die Soundeffekte sind leider nicht sonderlich gelungen. Trotz der Schwächen beim Sound kann ich Ihnen Pae Mania empfehlen. Holen Sie sich Pac Mania, Sie werden es mit Sicherheit nicht bereuen!

Das Dschungelbuch
Walt Disney's Zeichentric-film "Das Dschungelbuch" war ein Riesenerfolg in den Kinos. Vor kurzem erschien die "Versoftung" des französischen Softwarehauses "Coktel Vision". Die Handlung ist natürlich die gleiche wie im Film: Mowgli lebt seit seiner Geburt im Dschungel. Er liebt das Dschungelleben und möchte es auf keinen Fall missen. Doch ein Typ namens Bagheera will Mowgli in ein Dorf zu den Menschen bringen. Dieser hat jedoch auf Zivilisation gar keinen Bock. Deshalb flieht er in den Dschungel, klettert auf Tempelanlagen, versteckt sich in Höhlen und läuft durch die Savanne. Am Ende seiner Flucht soll Mowgli ein hübsches Mädchen treffen, das zu ihm paßt. Doch der Weg ist weit und beschwerlich. Auf seiner Reise trifft der Held viele Tiere. Einige sind ihm wohlgesonnen, andere nicht. Sie versperren Mowgli den Weg oder töten ihn sogar. Im Stiel der alten "Ultimate Play the Game"-Spiele präsentiert sich die Grafik dreidimensional auf dem Bildschirm. In jedem Bild gibt es Wege zur nächsten Szene. Mit auf dem Boden liegenden Gegenständen wie Kokosnüssen oder Bananen kann der Held werfen oder Tiere weglocken. Jedes Tier, das Mowgli feindlich gesinnt ist, kann nur durch einen bestimmten Gegenstand beseitigt werden. Das gesamte Geschehen von "Dschungelbuch" spielt sich auf einer Leinwand ab. Im Bildvordergrund sind Kinozuschauer zu sehen. Immer, wenn Mowgli einen Fehler macht, schläft einer der Zuschauer ein. Ist das gesamte Publikum eingepennt, ist das Spiel beendet. Grafisch handelt es sich bei "Dschungelbuch", wie bei allen Coktelspielen, um einen Leckerbissen. Mowgli ist lustig animiert, genauso, wie wir ihn aus dem Zeichentrickfilm kennen. Spielerisch konnte mich das Produkt leider nicht überzeugen. Tiere mit Kokosnüssen oder Bananen zu bewerfen, ist im ersten Momentja noch ganz lustig, doch schon nach einer Spielstunde fallen einem vor Langeweile die Augen zu.

Return of the Jedi
Im Gegensatz zu den beiden ersten Spielen der Star Wars-Trilogie besitzt der dritte Teil "Return of the Jedi" keine Vektor-, sondern ausgefüllte Farbgrafik. In diesem neuen Programm von Domark haben Sie zu Beginn des Spieles die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu wählen. Dann beginnt die Spielhandlung, die sich eng an der des Films orientiert. Für diejenigen, die den Leinwandknüller verpaßt haben, gebe ich nochmal einen Einstieg in die Geschichte: Der böse Imperator hat einen Todesstern bauen lassen, um den aufsässigen Rebellen den Garaus zu machen. Diese mächtige Waffe, die sogar Planeten zerstören kann, muß vernichtet werden. Spione haben ausgekundschaftet, daß die berüchtigte Kampfstation einen Schwachpunkt hat. Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han Solo landen auf dem Mond Endor, um die Mission zu erledigen. An dieser Stelle kommen Sie ins Spiel: Auf einem Speedbike, einer Art Luftkissenmotorrad, rast Leia bei diagonalem Scrolling duieh den Wald, gefolgt von den Soldaten des Imperiums. Mit dem Joystick wird das Speedbike gelenkt. Per Knopfdruck feuert die Bugkanone Schüsse ab. Durch Verdrängen oder Abschießen der Feinde muß sich der Weg freigekämpft werden. Dabei gilt es, Bäumen und Sträuchern auszuweichen. Bei der rasanten Fahrt wird der Spieler von den kleinen, puscheligen Ewoks unterstützt, die Seile spannen oder Baumstammfallen errich-ten, um die Verfolger aufzuhalten. Nach einiger Zeit erreicht man das Dorf der Ewoks. In höheren Leveln steuert der Spieler einen Geher, der von dem gutmütigen Chewbacca gekapert wurde. Dieser tapst ebenfalls bei diagonalem Scrolling durch den Wald und muß dabei rollenden Baumstämmen ausweichen, die abgeschossen werden können. Zwischendurch wechselt das Szenario: Lando Calrissian wird durch Sie im Rasenden Falken gesteuert. Dieser hat nun die Aufgabe, feindliche Jäger zu eliminieren. Er fliegt über einen Sternzerstörer und muß höllisch aufpassen, nicht abgeschossen zu werden. Danach geht es wieder auf den Waldmond, wo Chewbacca erneut Baumstämmen ausweichen muß. Zu guter Letzt fliegt Lando im Raumschiff seines Freundes Han Solo in das Innere des Todessterns. Hier werden Sie nun von Jagdschiffen verfolgt, die genau wie auf dem Mond durch Schüsse oder Abdrängen erledigt werden können. Als Hindernisse müssen diesmal nicht Bäume, sondern Stahlstreben herhalten. Nach geraumer Zeit erscheint der Schwachpunkt des Todessterns: der Reaktor! Mit einem gezielten Schuß wird dieser zerstört. Anschließend heißt es: Kehrt marsch! Denn der Reaktor explodiert. Mit einer Feuerwolke im Rücken geht es postwendend zurück. Hat man die Stahlbauten heil hinter sich gelassen, fliegt das Raumschiff in den Weltraum, und der Todesstern explodiert. Das Spiel beginnt nun mit höherem Schwierigkeitsgrad von vorne. Insgesamt gesehen sind bei "Return of the Jedi" wesentlich mehr Elemente des Films eingeflossen als bei den Vorgängern. Ausgefüllte, farbenfrohe Grafik, die dazu noch schnell ist, lassen das Spiel positiv erscheinen. Die aufeinander aufbauenden Schwierigkeitsgrade steigern die Motivation ebenfalls. Dennoch bleiben einige Kritikpunkte zu erwähnen: Jemand, der von den Filmen noch nie etwas gehört hat, wird mit dem Game nicht viel anfangen können, da kein Zusammenhang zwischen den einzelnen Spielstufen besteht, Sieht man einmal von Übersetzungsschwächen in der Anleitung ab, handelt es sich bei "Return of the Jedi" um ein gelungenes Garne, das sowohl grafisch als auch spielerisch besser ist als die beiden ersten Spiele der Star Wars-Trilogie.

Thunderblade

General Swindell hält nichts von Demokratie. Deshalb hat er kurzerhand das Land mit seinen Truppen überrannt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der machthungrige Schurke die Regierung gestürzt und seine Diktatur errichtet hat. Nein, nein! Das darf nicht sein. Jemand muß zum Haupquartier des Generals vordringen und es samt Swindell vernichten. Doch das ist gar nicht einfach! Er hat nämlich in einem riesigen Gebiet rund um das Hauptquartier seine gesamten Streitkräfte postiert. Da kommt keine Maus durch. Eine Maus vielleicht nicht, aber vielleicht... Ja richtig, da war ja noch so'n super-starker Hubschrauber, der bis unter die Rotorblätter bewaffnet ist. Wo "Thunderblade" hinschießt, wächst kein Gras mehr. So machen Sie sich mit dieser Kampfmaschine auf den beschwerlichen Weg. U.S. Gold hat ein Arcadespiel, dessen ST-Version etwas kläglich ausfällt. Klar, daß man bei der Qualität von Heimcomputerversionen gegenüber Automatenversionen immer gewisse Abstriche machen muß. Genau wie beim Automaten präsentiert sich das Szenario in 3D-Grafik. Der Hubschrauber steigt in die Lüfte, und man sieht tatsächlich, wie Häuser, Bäume, Panzer und andere Bodenziele immer kleiner werden. Im ersten Level fliegt man durch eine Stadt, in der es viele Wolkenkratzer gibt. Rast man auf die Gebäude zu, kommen sie einem in schneller, wenn auch etwas ruckeliger Grafik entgegen. Fliegt man etwas tiefer, rücken die Bodenobjekte wieder näher heran. Auf dem Erdboden stehen Panzer und Kanonen, die unentwegt in die Lüfte gegen "Thunderblade" feuern. Dabei sieht der Spieler, wie rote Feuerkugeln sich von unten dem Hubschrauber nähern. Reaktionsschnelle Ausweichmanöver sind angesagt. Wer keine Lust zum Ausweichen hat, sondern sich lieber der Gefahr stellen möchte, kann auch im Sturzflug auf den angreifenden Panzer zufliegen und ihn mit MG- und Raketenschüssen kaputtschießen. Während des Sturzfluges sieht man sehr realistisch, wie der Panzer immer näher kommt. Zu allem Überfluß fliegen noch Hubschrauber durch die engen Straßen, und am Ende der Stadt, auf freier Flur, greifen noch Flugzeuge in dreidimensionaler Darstellung an. Im zweiten Level sieht man alle Objekte von vorne auf sich zufliegen. Im dritten Level fliegen Sie über ein riesiges Schiff auf dem ein Haufen Geschütze steht, die auf den Helikopter ballern. Hat man auch diesen Spielabschnitt gemeistert, geht es weiter in einer Wüsten- und Bergland-schaft, die man wieder von oben sieht. Insgesamt verfügt "Thunderblade" über 12 Spielabschnitte, die alle voller aufregender Action stecken. Das Ruckeln ist zwar nicht so schlimm, aber es stört das Auge beim rasanten Spiel. Soundmäßig hätte man "Thunderblade" auch besser bestücken können. Die Titelmelodie beschränkt sich auf sich ständig wiederholende Teile, und der Sound vor Beginn des Games ist viel zu kurz. Zudem muß man den Lautstärkeregler auf volle Pulle drehen, um die Titelmelodie hören zu können.

MENACE - Action pur!
"Psygnosis" ist nach dem etwas enttäuschenden "Obliterator" wieder voll da. "Menace" heißt das Meisterwerk, das durch einen Spitzensound, eine sehr ansehnliche Grafik und durch ein süchtig machendes Spielprinzip besticht.

In diesem neuen Game wird geballert, was der Joystick (und der Daumen) hält. Sie fliegen mit einem Raumgleiter bei horizontalem Scrolling durch skurrile Tunnel, die nur so von wundersamen Angreifern wimmeln. Da gibt es fliegende Totenköpfe, Monsterkraken, Riesenwürmer, verrückte Brummkreisel und vieles mehr. Ziel des Spielers ist es, sein Raumschiff durch sechs verschiedene Spielabschnitte zu steuern. Am Ende jedes Levels versperrt ein Riesenmonster, ähnlich wie bei "R-Type" und "Katakis", den Zugang zum nächsten Spielabschnitt. Sie müssen dann unentwegt an eine bestimmte Stelle (wie Augen und Herz) feuern, damit das Viech explodiert. Das ist aber gar nicht so leicht. Die Biester schießen mit Feuerkugeln, so daß Sie behende ausweichen müssen, um nicht wertvolle Energie zu verlieren.

Kollisionen mit den zahlreichen Angreifern im Tunnel haben ebenfalls einen Energieverlust zur Folge. Damit Sie sich besser wehren können, haben die Programmierer auch an Extrawaffen gedacht. Zerstört man im Tunnel eine Angreiferformation, fliegt ein blauer Quader von rechts nach links über den Bildschirm. Sammelt man den Quader ein, gibt es Bonuspunkte. Wenn Sie auf den Quader feuern, gibt es, je nachdem wie lange Sie feuern können, bis der Quader den Bildschirm passiert, unterschiedliche Extrawaffen. Superlaser und Satelliten erleichtern das Spiel ungemein. So kann man nämlich mit einem Schuß gleich mehrere Angreifer wegputzen. "Menace" darf sich aufgrund der exzellenten Grafik und des ohrenschmeichelnden Sounds zu den besten Ballerspielen für den ST zählen. Einziger Kritikpunkt liegt beim Ideenklau: Die Programmierer haben sich stark an R-Type orientiert.

Emmanuelle
Erotik am Computer?
Emmanuelle ist die Gattin eines reichen Franzosen, der sündig Geschäftsreisen unternimmt und deshalb nie Zeit für seine reizende Gattin hat. Zum Zeitvertreib legt sich Emmanuelle einen Geliebten namens Marc zu. Nach einigen Nächten voller Leidenschaft bekommt Emmanuelle Gewissensbisse, da sie immer noch ihren Ehemann liebt, und flieht vor der Wirklichkeit nach Rio. Marc reist ebenfalls nach Brasilien, um dort Emmanuelle zu suchen. Auf der Suche nach der bildschönen Frau sollte Marc erotische Erfahrungen sammeln, um Emmanuelle besser verwöhnen zu können. Während des Spielverlaufes kommt Marc automatisch mit anderen Frauen ins Gespräch, die man verführen kann. Einfühlsamkeit und Geduld sind erforderlich, ansonsten bekommt man einen Korb, oder es kommt zu einer Prügelei mit einem eifersüchtigen Ehemann oder anderen Männern, die Streit suchen. Diese Streitigkeiten werden in einer Actionszene ausgetragen, in der man per Tastatur Backpfeifen und Boxhiebe austeilen kann.

"Emmanuelle" von "Coktel Vision" ist ein Adventurespiel mit einigen schwach animierten Szenen. Gespielt wird mit der Maus. Der Computer zeigt ein Bild, das Personen oder Gegenstände enthält. Bewegt man den Mauszeiger auf Gegenstände, kann man sie benutzen. Klickt man Personen an, kann man sich mit ihnen unterhalten. Die Charaktere geben dann ein paar Sprechblasen aus. Der Spieler hat die Möglichkeit, aus verschiedenen Sprechblasen eine Antwort herauszusuchen. Je nachdem, welche Antwort er gibt, reagiert die Person. Neben einem "Erotikbarometer" ist noch eine weitere Anzeige von Bedeutung. Ein kleines Säckchen, ebenfalls am rechten Bildschirmrand plaziert, gibt an, wieviel Geld Marc noch zur Verfügung steht. Der Ankauf von Informationen, Flugtickets, Sekt oder ähnlichem kostet nämlich auch in Brasilien Bares. Trotz des erotischen Themas ist "Emmanuelle" keineswegs pornografisch. Im Zweifelsfalle wird immer weggeblendet. Grafisch ist "Emmanuelle" eine Augenweide. Detaillierte und farbenprächtige Bilder sorgen für einen guten Eindruck. Negativ fiel auf, daß die Rätsel, die das Spiel aufgibt, zu offensichtlich sind. Daher wird es nicht sehr lange dauern, bis man das Spiel gelöst hat. Ein großer Schwachpunkt liegt auch bei den Soundeffekten. Eine kurze, digitalisierte Titelmelodie und ein paar Geräuscheffekte sind zu wenig.

Carsten Borgmeier


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