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ATOS-Magazin August/September 1997
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Stella

Von Olaf Piesche


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Dieses Programm mit dem hübschen Namen bezeichnet sich als "Bild- und Dokumentdatenbank", dient also dazu, der Schwemme solcher Daten auf der heimischen Festplatte und auf den vielen, vielen CDs, die im Regal stehen, Herr zu werden. Wir haben uns die neueste Version des Shareware-Programms ein wenig genauer angesehen.

Nach dem Start begrüßt uns ein Infodialog und eine Box, in der eine Registrierung vorgenommen werden kann. Hat man diese hinter sich gebracht (oder auch nicht), öffnet sich das Fenster der Dokumentliste:


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In dieser werden, wie der Name schon sagt, geladene Dokumente aufgelistet. Neben Icons zum Aufrufen der ST-Guide-Onlinehilfe, zum neuen Anlegen, Laden und Speichern von Dokumenten und Listen finden sich hier Symbole zum Aufrufen der Dialoge zum Drucken und Bearbeiten von Dokumenten. Die Import-, Export- und Bearbeitungsfunktionen liegen hierbei als externe Module vor, wodurch Flexibilität und einfaches Erweitern des Funktionsumfangs gewährleistet sind.






Neues Objekt anlegen

Durch Anklicken des Icons zum Anlegen eines neuen Dokuments (oder des entsprechenden Menüpunktes im "Datei"-Menü) kann man eine Datenbank anlegen. Und hier wirds interessant, denn das ist der eigentliche Verwendungszweck von Stella.


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Hat man einen Dateinamen gewählt und evtl. eine Kurzbeschreibung für die Datenbank eingegeben (z.B. "Meine SchweineGIFs" ;-), öffnet sich ein leeres Datenbankfenster. Datensätze können nun mit dem Menüpunkt "Hinzufügen" aus dem Menü "Datenbank" eingefügt werden. Stella unterstützt das Protokoll für erweiterte Fileselectoren, so daß z.B. mit Selectric oder Boxkite problemlos ganze Ordner oder mehrere Dateien auf einmal ausgewählt werden können. Ist dies geschehen, fängt Stella an, die Daten zu importieren.


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Beim Importieren der Datensätze werden "Thumbnails" angelegt, verkleinerte Darstellungen der importierten Bilder. Leider ist dies eine etwas langsame Angelegenheit, gerade beim Laden von GIF-Bildern. Ein wenig Optimierung der Import- und Ditherroutinen wäre hier schön.






Das Datenbankfenster

Hat man den Importvorgang aber hinter sich gebracht, werden die Dokumente im Datenbankfenster dargestellt. Mit TAB kann man zwischen der Darstellung als Text (Dateinamen und Informationen) oder Thumbnails wählen.


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Im Datenbankfenster kann man dann mittels Doppelklick auf einen Thumbnail entweder das Bild in voller Größe anzeigen lassen oder die Bearbeitungsmodule aufrufen - das ist im Konfigurationsdialog einstellbar, genau wie die Größe der Thumbnails. Außerdem kann noch für jeden Datensatz ein eigener Informationstext eingegeben werden, so daß auch bei größeren Datenmengen, ob im Text- oder im Thumbnail-Modus keine Verwirrung aufkommen sollte. Die Datenbank wird im Stella-eigenen Format SDB gespeichert, hierbei hat der User noch die Wahl, wo die Thumbnails abgelegt und ob die Datenbank komprimiert gespeichert werden soll. Zu einer Datenbank gehört noch eine Indexdatei mit der Extension SDX und ggfs. die Thumbnails. Eine abgespeicherte Datenbank ist, besonders im komprimierten Format, relativ klein - meine Testdatenbank mit 45 GIF-Bildern war 3736 Bytes groß, die dazugehörige Indexdatei 208 Bytes. Die Thumbnails mit einer maximalen Größe von 64*64 Pixeln nahmen insgesamt etwa 64 Kilobytes in Anspruch. Wenig effizient scheint mir, daß jedes Thumbnail als separate Datei gespeichert wird, vielleicht wäre eine (komprimierte?) Speicherung in eine Datei besser. Immerhin bedeuten Thumbnails von 500 Bildern auf einer Partition mit 100 Megabytes (2048 Bytes Sektorgröße) allein zum Halten der Dateien 1 Megabyte an Speicherplatzverbrauch.






Bearbeitung

In der getesteten Version 2.61 von Stella werden 27 verschiedene Bearbeitungsmodule, wie z.B. Helligkeit, Spiegeln, Graustufen, sowie verschiedene Filter mitgeliefert.

Was ich als etwas verwirrend empfand, war, daß auch die Farbreduktionsmöglichkeiten (Dithering) bei den Bearbeitungsmöglichkeiten zu finden sind - eine Trennung wäre hier vielleicht sinnvoll. Aber schließlich ist die Hauptaufgabe von Stella die Dateiarchivierung, so daß diese Unzulänglichkeiten weniger ins Gewicht fallen.



Die Oberfläche

Anstatt hier selbst etwas zu basteln, hat sich Programmierer Thomas Künneth dafür entschieden, die GEM-Library TrueMagic zu verwenden. TM liegt Stella immer in der neuesten Version bei, inklusive aller Zusatzprogramme. Das Userinterface ist recht schlüssig und läßt nur selten Überlegungen der Art "Was muß ich jetzt machen?" aufkommen. Alle Dialoge können, sofern TrueMagic entsprechend konfiguriert ist, in Fenstern dargestellt werden, was besonders Benutzer eines Multitasking-BS angenehm auffallen wird. Allerdings könnten die Reaktionszeiten des Userinterfaces auf Aktionen noch ein wenig verkürzt werden, manchmal schleppt sich die Bedienung etwas dahin - was jedoch nicht unbedingt die Schuld von Stella sein muß, sondern auch an TrueMagic liegen könnte.






Protokolle

Stella beherrscht alle gängigen Kommunikationsprotokolle, von Drag&Drop bis zum AV-Protokoll. Hierdurch ist, einen AV-fähigen Desktop vorausgesetzt, sehr angenehmes Arbeiten möglich. Man kann z.B. ein Dokument aus dem Datenbankfenster auf den Mülleimer des Desktops ziehen, woraufhin Stella das Bild aus der Datenbank entfernt. Ziehen eines Dokuments auf ein Laufwerk des Desktops läßt Stella das Bild dort speichern, Doppelklick mit gedrückter ALT-Taste auf einen Datensatz läßt den Desktop ein Verzeichnisfenster mit der entsprechenden Datei öffnen. Aktives und passives Drag&Drop stellt für Stella ebenfalls kein Problem dar. Stella unterstützt außerdem noch das XFSL-Protokoll und kann somit einen residenten Fontselector wie z.B. Calvino benutzen.



Datenformate

Damit man mit Stella seine Bilder vernünftig verwalten kann, ist es natürlich unerläßlich, viele Bildformate importieren zu können. Stella beherrscht alle verbreiteten Bildformate wie GEM-IMG, TIFF, GIF, JPEG, Degas, PCX, BMP und auch einige Dokumentformate, die man bei anderen Programmen nicht findet. So ist Stella z.B. in der Lage, das Preview aus DA's Layout-Dokumenten zu laden. Alles in allem stellt das Laden der meisten gängigen Bildformate kein Problem für Stella dar.



Fazit

Trotz gewisser Schwachpunkte stellt Stella ungeahnt unkomplizierte Möglichkeiten zur Archivierung und Verwaltung der heimischen Dateienmengen zur Verfügung, und das bei trotzdem recht großem Funktionsumfang. Das Anlegen einer Datenbank ist angenehm einfach, und gerade für Leute die mit vielen verschiedenen Bilddateien (z.B. Clipart-CDs) arbeiten müssen, ist es eine Erleichterung beim Suchen bestimmter Files. Der modulare Aufbau ist angenehm und sollte eigentlich bei allen Programmen zum Standard gehören. Der Speicherplatzverbrauch ist mit ca. 600 KByte (leer) angenehm gering, so daß auch auf Rechnern mit wenig RAM gut gearbeitet werden kann.

Negativ fiel nur der etwas langsame Bildimport und die manchmal träge Oberfläche auf. Der Gesamteindruck ist, besonders was die Datenbankverwaltung angeht, sehr positiv, jeder der mit vielen Dokumenten arbeitet, sollte einen Blick auf Stella werfen - somit ist es auch für professionelle Anwender, z.B. aus dem DTP-Bereich, interessant.

Olaf Piesche


Copyright © by
Rainer Wiesenfeller
Letzte Änderung am 1. August 1997

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