ATOS - Around The Operating System Das ATOS-Magazin 4/96

ATOS Software Von ObjectGEM zu Java ATOS Hardware

GENEVA





Inhaltsübersicht:
  Vorgeschichte
  Lieferumfang
  Installation
  erster Start
  Taskmanager
  Probleme
  Programmierung unter Geneva
  Persönliches Fazit




Vorgeschichte

Auf der letzten ProTOS in Hennef hatte ich erste Gelegenheit, ein paar Blicke auf Geneva von Gribnif Software zu werfen. In der Hoffnung, eine deutsche Version zu erhalten, geduldete ich mich ein halbes Jahr, ehe ich Dan Wilga direkt anschrieb. Bedauerlicherweise zog er gerade um und so mußte ich nochmals einige Wochen auf eine Antwort warten.

Dan empfahl mir auf meine Anfrage, Geneva mit Handbuch und Ringordner zu bestellen. Im Bundle mit Neodesk konnten noch ein paar Dollar gespart werden.

Geneva, Neodesk und eine Utility Disk erhielt ich ca. 2 Wochen später zum Preis von $129.05 (bezahlt mit Plastikgeld).

Nach neuesten Meldungen ist die deutsche Version von Geneva fertig, und soll jedem HADES beiliegen (Nolte, Köln; MW-electronic).




Lieferumfang

Ein Handbuch für Geneva und Neodesk, 4 Disketten im DD-Format sowie die Utility Disk. Die Handbücher umfassen je ca. 160 Seiten, sind gut gegliedert und machten auf Anhieb einen professionellen Eindruck.

Im Geneva-Handuch wird u.a ein ganzes Kapitel der Programmierung unter Geneva gewidmet (Bindings für Pure-C und GFA-Basic liegen auf Disk bei).




Installation

Die Installation bereitete, auch ohne Studium des Handbuchs dank des Installationsprogrammes, keine großen Probleme. Nach Eingabe von Adresse und Seriennummer war die Arbeit in wenigen Minuten beendet. Eine nochmalige Installation von den Masterdisketten ist möglich.

Genauso einfach ließ sich Neodesk installieren.

Mit Xboot wurde die Reihenfolge im Autoordner kontolliert, ein entsprechendes Set erstellt und schon konnte es losgehen.




Erster Start





Geneva wird bei der Installation in den Autoordner kopiert und auch aus diesem gestartet. Ohne Shell präsentiert sich das Programm außerordentlich schlicht. Prinzipiell ist es möglich, ohne Shell mit Geneva zu arbeiten.




Geneva Run

Geneva Run ist ein Sharewareprogramm, das man sich ruhig mal anschauen sollte.





Über Open    ^O läßt sich jetzt eine Anwendung öffnen - sinnvollerweise eine Shell, z.B. Neodesk oder Gemini.

Geneva wertet eine eigene GEM.CNF Datei aus:

# GEM.CNF: written by INSTALL.PRG
#
setenv ACCPATH=C:\
setenv PATH=C:\GENEVA;C:\NEODESK4
setenv ACCEXT=ACC,ACX
setenv GEMEXT=PRG,APP,GTP,EXE
setenv TOSEXT=TOS,TTP
setenv SHOWHELP=C:\GENEVA\HELP\GNVAHELP
setenv TOSRUN=C:\GENEVA\GNVA_TOS.PRG
# Other commands:
#   run <program> <parameters...>        Runs a program with parameters
#   runsleep <program> <parameters...>   Runs program, puts it to sleep
#   runacc <program>                     Runs desk accessory without opening
#   shell <program>                      Runs program as the shell
#
# shell c:\neodesk4\neodesk.exe
run C:\GENEVA\SETMOUSE.PRG
run c:\neodesk4\neoload.prg
# end of GEM.CNF




Geneva Fileselector

Geneva stellt einen eigenen Fileselector zur Verfügung, der leider Probleme mit dem Zugriff auf CD-ROM hat. Der Fileselector bietet deutlich mehr Möglichkeiten als das Original. Die Funktionen sind auch von anderen Fileselectoren bekannt: Kopieren, Löschen, etc.





Setmouse

Über das Programm Setmouse können neue Mouseshapes, auch animierte (Sanduhr,..) eingebunden werden.




Taskmanager





Gesteuert wird das Verhalten von Geneva über den Taskmanager (Taskman.acc). Da Geneva keinen Unterschied zwischen Programmen und Accessorys macht, kann das Programm a) nachträglich oder b) als Applikation gestartet werden.

Die Funktionen des Managers werden im Handbuch ausfürlich erläutert. Ich möchte hier nur auf ein paar Möglichkeiten kurz eingehen.





Der Taskmanager gestattet, Programme schlafen zu legen. Diese können einzeln ausgewählt oder, wenn ein Programm nur im Single Mode arbeitet, komplett auf "Eis" gelegt werden.




Permanent

Jedes Programm läßt sich individuell konfigurieren. Die Möglichkeiten zeigt das nächste Bild.





Das Erscheinungsbild der Dialoge und Fenster läßt sich in weiten Bereichen einstellen.





Unter der Option Misc. Options verbergen sich globale Einstellungen.





Besonders hervorzuheben sind die sogenannten Tear-away Menus. Durch Drücken der Control-Taste und gleichzeitigem Drücken der linken Maustaste können Menus auf den Desktop gelegt werden. Sinnvoll ist dies bei häufig benötigten Funktionen aus der Menuzeile. Als Beispiel der Menueintrag Dateivon Tempus:





Geneva TOS

TOS-Programm laufen in einem eigenen Fenster. Da GNVA_TOS mehrfach gestartet werden kann, lassen sich so mehrere Programme gleichzeitig im Speicher halten.





Geneva HELP

Zu Geneva gehört ein eigener Help-Viewer. Ob die Texte in der deutschen Version angepaßt sind, vermag ich nicht zu sagen. Auf der Extras-Disk findet sich ein Programm (Makehelp.ttp), mit dem Help-Texte (incl. Images) erstellt werden können.





Der Viewer reicht zwar nicht an ST-Guide heran, ist aber als Hilfe zu Geneva mehr als ausreichend.




Probleme

Ist MetaDOS installiert, so werden alle Pfade, die in GEM.CNF eingestellt wurden, zerstört. Der Fehler tritt nicht auf, wenn MiNT geladen wurde. Der interne Fileselector hat Probleme mit dem Zugriff auf das CD-ROM. eXtended DOS konnte ich leider noch nicht testen.




Geneva & MiNT

Unter MiNT (Version 1.12 wird mitgeliefert) läuft Geneva im preemptivem Multitasking. Die Installation, bzw. Anpassung stellt kein Problem dar.




Programmierung unter Geneva

Geneva bietet dem Programmierer eine Vielzahl von neuen Funktionen und Features. Der Programmierung ist im Handbuch ein ganzes Kapitel gewidmet.

Es liegen Include-Files für Pure-C sowie ein Skelett für ein Genevaprogramm bei. Ich konnte allerdings eine Funktion finden, die nicht korrekt wiedergegeben worden ist: x_form_center.




Persönliches Fazit

Ich habe Geneva auf einigen Rechnern getestet:

Selbst auf einem 68000er konnte die Arbeitsgeschwindigkeit als angenehm empfunden werden. (MagiC! ist noch etwas schneller). Richtig Spaß macht es natürlich auf einem HADES. (Der Autor selbst besitzt eine Medusa). Das Handling kann als einfach angesehen werden.

Ich benutze Geneva seit einigen Wochen und bin mit der Kompatibilität sehr zufrieden. Dadurch, daß in den Single Modus umgeschaltet werden kann (nie mit MiNT!!!), können auch kritische Anwendungen genutzt werden. Leider gibt es immer noch Programme, die partout nicht unter Geneva oder Single-TOS laufen wollen. Dazu zählen leider auch Ease und Thing. Ease weigert sich, ohne geladenes MiNT auch nur ein Programm zu starten. Thing stürzt in der Startphase ab (viele, viele Bomben ....). Nachteilig ist auch der Umstand zu werten, daß keine Warnung erfolgt, wenn ein Programm ein zweites Mal gestartet wird.

Ein Vergleich mit N.AES fällt nicht leicht. Geneva hat hier sicher, durch die längere Entwicklungszeit und die Vielzahl der Einstellungsmöglichkeiten, Vorteile. Daß Geneva nicht unbedingt MiNT benötigt, sehe ich als größten Vorteil. Nachteil ist sicherlich, daß Ease und Thing nicht korrekt arbeiten. Gemini testete ich nicht so ausfürlich, es schien jedoch keine Problem mit Geneva zu haben. Für welche Umgebung man sich letztendlich entscheidet, hängt vom persönlichen "Geschmack" ab. Die wenigsten Probleme ergaben sich mit der Kombination Neodesk & Geneva.

Ich kann Geneva nur weiterempfehlen!

Für weitere Fragen zu Geneva scheuen Sie sich nicht sich mit mir in Verbindung zu setzen. Rainer Saric @ LB, oder 06431-71188.

RS

Getestete Programme:




Problemkinder




Geneva Run

GNVARUN ist ein Sharewareprogramm, es ermöglicht bei nur wenig vorhandenem Speicher relativ komfortables arbeiten. Ähnlich wie in Xboot lassen sich Programmsets verwalten.



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