K-Spread geht fremd: Daten von K-Spread in andere Programme exportieren

Zu den am häufigsten gestellten Fragen im Zusammenhang mit Tabellenkalkulationen zählt der Datenaustausch mit anderen Programmen. Wir wollen diesmal am Beispiel von K-Spread 4 die Kontaktfreudigkeit zu anderen Programmen untersuchen.

Bild 1. Die Tabellendaten aus K-Spread sind in Easybase angekommen

Der Weg führt zunächst zum engsten Anverwandten von K-Spread 4, der Tabellenkalkulation LDW PowerCalc. Trotz der hohen Komplexität der Tabellenkalkulationen klappt der Datentausch dank des standardisierten WKI/WKS-Formats des großen Vorbildes Lotus 1-2-3 ohne größere Probleme. Wenn Sie mit K-Spread 4 dieses Format schreiben, beachten Sie folgendes Vorgehen: mit DATEI-IMPORT und EXPORT laden bzw. speichern Sie Dateien im DIF-, WK1/S- und WRK-Format. Verwenden Sie sinnvollerweise das WK1/S-Format, das DIF-Format unterstützt lediglich Daten und Zahlen und ist zu einem sinnvollen Arbeitsblattaustausch zwischen Tabellenkalkulationen kaum zu gebrauchen. Probleme sind auch beim WK1/S-Format generell bei Makros und Grafiken zu erwarten, diese kann K-Spread leider unter diesem Format weder bearbeiten noch seine eigenen in diesem Dateiformat speichern. Auch bei den Umlauten und einigen Formeln kommt es mit LDW und Kollegen gelegentlich zu Schwierigkeiten. Das liegt daran, daß K-Spread seine Formate anders verwaltet. Die gleiche Problematik gilt auch über die Systemgrenzen hinweg.

Ein typischer Datenaustausch findet auch zwischen Tabellenkalkulation und Datenbank statt. Computergeschichtlich betrachtet hat dies schon fast Tradition, hält doch eine Tabellenkalkulation alle Daten im Speicher und kann dadurch schneller Sortier- oder Berechnungsfunktionen erledigen. Bei der Geschwindigkeit heutiger Festplatten und Rechner spielt dies jedoch eher eine untergeordnete Rolle. Doch durch die Berechnungsmöglichkeiten und grafische Darstellbarkeit lockt K-Spread die Daten an, umgekehrt genügen die Editormöglichkeiten von K-Spread oft nicht, dann verwendet man lieber die Datenbank. Betrachten wir zunächst eine kleine Datenbank aus K-Spread (vgl. TOS 4/93), die z.B. nach »Easybase« wandern soll (vgl. Bild 1).

Über »Datei Export« und DIF-Format markieren Sie den zu exportierenden und später einzulesenden Tabellenbereich. Auf der K-Spread-Diskette finden Sie das Programm »KS_TO_EB.PRG«, das zur Konvertierung der Daten dient. Aktivieren Sie dieses Programm und wenden Sie es auf Ihre DIF-Datei an. Sie müssen dem Programm den Kategoriemarker mitteilen, d.h. in der Regel den voreingestellten Doppelpunkt. Dann müssen Sie Ihre Felder jeweils wieder benennen, damit Easybase die richtigen Feldnamen mitgeteilt bekommt. Laden Sie dann die Datei über F1 und F7 als Text in Easybase hinzu und bearbeiten die Daten beliebig weiter.

Versuchen wir auch gleich den umgekehrten Weg zurück nach K-Spread. Dazu definieren Sie in Easybase ein Exportformular (via F3 und F7) und geben dort die gewünschten Feldnamen ein. Für unser Beispiel wäre dies: "[ARTIKEL]" "[Warengruppe]", [Einkaufspreis], [Verkaufspreis], [vorhandene_Stückzahl],[minimaler_Bestand], [maximaler_Bestand]

Bild 2. Daten aus K-Spread lassen sich in SciGraph gut bearbeiten
Bild 3. So sieht die K-Spread-Tabelle in Tempus Word junior aus

Sie sehen, alles in eckigen Klammern, Texte außerdem mit, Zahlen ohne Anführungszeichen. Achten Sie darauf, daß am Ende der Zeile die Return-Taste betätigt wird, sonst liest K-Spread die Daten hintereinander in einer Zeile ein. Für den Export aktivieren Sie mit F3 und nochmals F3 den Datenexport in eine Datei. Die gewünschten Daten markieren Sie, ziehen den Bereich auf das Diskettensymbol und geben den Namen der Datei ein, die die Endung .DOC trägt.

Starten Sie jetzt K-Spread und laden Sie in ein Arbeitsblatt über DATEI ASCII-Import-Wert Ihre gespeicherte Datei in den Bereich, dessen linke obere Zelle Sie angeben. Schon haben Sie die Daten wieder in K-Spread zurück. Dazu folgender Tip: bei längeren Texten kann es zu Problemen in K-Spread kommen, hier hilft das K-Spread-Handbuch, S.234, weiter.

Natürlich hat K-Spread schon einen respektablen Grafikteil, doch der ist nichts im Vergleich zu SciGraph. Es gibt zwei Wege, auf denen diese beiden Programme prima miteinander kommunizieren. Zum einen vermag K-Spread 4 im Metafile-Format Grafiken und Tabellen zu speichern und Scigraph liest diese wieder ein. Zum anderen liest SciGraph ab Version 2.1 direkt das DIF-Format.

Die Grafik speichern Sie, indem Sie bei der Druckerausgabe »Metafile« anklicken und Ihre Datei sichern (komplette Tabelle oder fertige Grafik). Mit »Datei Export DIF« schreiben Sie die reinen Tabellendaten, die SciGraph mit »Datei Tabelle_öffnen« direkt liest (vgl. Bild 2).

Wollen Sie Ihre K-Spread-Tabelle innerhalb einer Textverarbeitung verwenden, exportieren Sie die Daten am besten im ASCII-Format und importieren diese Datei wieder in die Textverarbeitung. Schalten Sie dazu möglichst alle Ausdrucksformate im Menü »Druck Format_festlegen« aus und starten Sie die Druckausgabe in eine Datei über »Datei Druckausgabe_in_Datei«. Die Datei trägt die Endung .DOC, enthält aber reinen ASCil-Text. Diese Datei läßt sich nun wieder in eine Textverarbeitung importieren und mit den gewünschten Schriften gestalten (vgl. Bild 3). Bei diesem Vorgehen müssen Sie mit Nachbearbeitungen bei deutschen Umlauten und Anpassungen mit Tabulatoren rechnen, damit die einzelnen Werte wieder genau untereinander Platz finden.

Etwas leichter fällt die Einbindung von Grafiken und Tabellen in Calamus, schließlich vermag dieses Programm Metafiles zu laden und eignet sich dadurch gut zur Weiterverarbeitung der K-Spread-Metafiles. Allerdings ist erst Calamus SL in der Lage, die GDOS-Schriften von K-Spread korrekt zu verarbeiten. Es kommt auch vor, daß die Grafiken nicht so gefallen, wie K-Spread sie präsentiert. Dann lesen Sie die als Metafile gespeicherten Bilder einfach in ein Grafikprogramm wie Arabesque professional ein, das dieses Dateiformat versteht. Jetzt lassen sich Linien dicker gestalten, 3D-Effekte einbauen oder Bereiche nach Wunsch mit einem Muster versehen.

Die Beispiele haben verdeutlicht, wie leicht K-Spread mit anderer Software kommuniziert. Dabei haben wir nur eine kleine Auswahl der Programme genannt, mit denen K-Spread in Kontakt treten kann.

Lassen Sie sich durch die vorgestellten Beispiele dazu anregen, auch selbst mit Kombinationen von Programmen zu experimentieren. (wk)


Christian Opel
Aus: TOS 05 / 1993, Seite 66

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