D/Generation

Versierte Gen-Bastler brüten im Genoq Biolabor über neuen Lebensformen, doch leider birgt diese Tätigkeit kleine Risiken. Vier vorwitzige Zellkultur-Generationen, schön ordentlich A, B, C und D genannt, büchsen aus, hopsen alsbald munter über die Korridore und verspeisen unvorsichtige Angestellte. Zu allem Überfluß sind die Verteidigungssysteme aktiviert und schießen scharf auf jeden Eindringling. Ihnen könnte das Theater eigentlich relativ schnuppe sein, aber als gewissenhafter Kurier wollen Sie allen Gefahren trotzend ein Päckchen an Professor Derrida zustellen.

Sie müssen dazu etwa 120 Räume durchqueren, Schlüssel suchen, mit Lasersalven die feindlichen Kunstwesen auf Distanz halten, Menschen retten und vor allem viele Puzzles lösen. Neben Timing und Geschick ist auch Kombinationsgabe gefragt, um Türen zu öffnen oder Wachroboter auszuschalten. Vier verschiedenen Extras können Sie aufsammeln und im Waffenmenü auswählen. Bomben haben - logisch - die Angewohnheit, schwungvoll zu detonieren. Mit einer Uhr verlangsamen Sie die Zeit für Wachsysteme und Mutanten. Das Schild schützt vorübergehend vor allen Angreifern, während die Plasmakanone einen gefährlichen Strahl verschießt. Diese Salve kann an Wänden in bestimmten Winkeln ab-prallen - eine Eigenheit, die für die Lösung einiger Puzzles genutzt wird.

Es sieht aus wie ein Relikt aus verblichenen C64-Tagen, spielt sich auch etwas altmodisch, ist aber eindeutig ein Ausstoß des Software-Jahrgangs 1992. Während man die Isometrie-Tristesse bei der Grafik mit wenig Enthusiasmus zur Kenntnis nimmt, hat der Spielablauf einen gewinnenden Charme. »D/Generation« ist ein grundsolides Action-Adventure mit einer gut ausgewogenen Mischung aus Tüftelei und Geschicklichkeit.

Bei vielen Räumen muß man regelrechte Routen planen, um sich durch geschicktes Aktivieren von Schaltern und Feldern einen Fluchtweg zu bahnen. Geschick und Gehirn werden gleichermaßen gefordert; der Schwierigkeitsgrad steigt im Spielverlauf maßvoll an und alle paar Räume wird man mit einem neuen spielerischen Detail konfrontiert. Zur allgemeinen Freude darf der Spielstand zwischendurch gespeichert werden.

Keine Software-Sensation, aber ein schönes Bonbon für all diejenigen, die schon einmal »So richtig gute Action-Adventures wie früher auf dem C 64 gibt's heutzutage nicht mehr« seufzten. (ah)

TOS-WERTUNG: 7

TOS-INFO

Titel: D/Generation
Spieletyp: Action-Adventure
Vertrieb: Rushware
Ca.-Preis: 90 Mark

Postbote im Nahkampf: 120 Räume, gespickt mit Lasern und mutierten Monstern, sind zu durchqueren
# Top Ten Atari ST

Media Control Charts

Platz Titel Vormonat
1 Airbus A320 3
2 Lemmings 2
3 Formula 1 Grand Prix
4 Secret of Monkey Island 1
5 Ultima VI 10
6 Silent Service II 8
7 Amberstar 6
8 Special Forces 7
9 Lotus Turbo Challenge II 5
10 Their Finest Hour 9
# »Vroom« auf neuen Wegen

Vom französischen Hersteller Lankhor kommen sechs neue Rennstrecken für den fabulösen Rennsimulator »Vroom«, unter ihnen auch die bekannte Piste aus Hockenheim. Und - das Jammern hat geholfen: Formel-1-Fans dürfen ab jetzt auch im Wettkampfmodus zum Joystick greifen, vorbei ist's mit der kniffligen Maussteuerung. Dies gilt rückwirkend für alle Rennstrecken. Natürlich benötigt die »Vroom Data Disk« das Originalspiel.


Heinrich Lenhardt
Aus: TOS 10 / 1992, Seite 119

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