Fluglinien-Simulation »Project Airline«: Ihre eigene Fluglinie

Wollten Sie nicht schon immer eine eigene Fluglinie besitzen? Daß man zur Leitung eines solchen Unternehmens mehr braucht als einen phantasievollen Namen, erfährt man spätestens beim Spielen von »Project Airline«.

Sie übernehmen in dieser etwas ungewöhnlichen Wirtschaftssimulation die Rolle des Managers einer Fluglinie. Das Ziel des Spieles ist, die eigene Luftflotte langfristig am Markt zu etablieren. Nebenbei können Sie natürlich versuchen, andere Spieler zu verdrängen. Jeder der maximal vier Teilnehmer erhält zu Beginn des Spieles 30 Millionen Mark als Startkapital. Wie Sie das Geld anlegen, bleibt jedem selbst überlassen. Ob man ein großes gebrauchtes Flugzeug oder einen kleineren neuen Vogel kauft, hängt ganz von der individuellen Taktik ab.

Die gekauften Flugzeuge verteilen Sie dann auf die einzelnen Flugrouten. Damit das Spiel nicht zu unübersichtlich gerät, existieren nur 14 Flughäfen. Zunächst sollten Sie versuchen, die europäischen Ziele London, Paris und Mallorca mit ausreichenden Kapazitäten zu versorgen.

Prinzipiell sollte man zum ersten Geldverdienen die großen Maschinen vorziehen. Eine gebrauchte Boeing 727 können Sie für 8 bis 18 Millionen erwerben. 8 Millionen müssen Sie aber auch für einen Learjet anlegen. Dieser ist aber nur für Nischenmärkte geeignet, weshalb Sie dessen Anschaffung auf später verschieben sollten. In der Simulation muß jede Fluglinie realistische Kosten tragen. Treibstoff und Gehälter sind da noch die kleinsten Übel. Kaufen Sie ältere Flugzeuge, wachsen Ihnen mit der Zeit die Landegebühren über den Kopf. Die Flughäfen erhöhen nämlich ständig die Gebühren für Maschinen, die durch Lärm und Abgase die Umwelt unnötig belasten. Die modernsten Flugzeugtypen, Airbus A330 und A340, sind natürlich langfristig am preiswertesten, aber dafür in der Anschaffung auch sehr teuer.

Um sich gegen Konkurrenten durchzusetzen, können Sie auch illegale Mittel einsetzen. Die Programmierer sahen hier unter anderem Bombenlegungen und Flugzeugentführungen vor. Dagegen kann sich das Opfer aber mit Detektiven schützen. Entdecken diese eine Sabotage, drohen dem Anstifter empfindliche Geldbußen oder Haftstrafen. Sie sollten aber darauf achten, wen Sie als Detektiv einstellen: Sledge Hammer oder »Dirty Harry« Calahan richten manchmal mehr Schaden an, als sie Nutzen bringen.

Die beiden Programmierer arbeiten hauptberuflich als Fluglotsen. Dem sehr unterhaltsamen Spiel merkt man die Kompetenz der Autoren an. Unserer Meinung nach ist Project Airline eine der besten Wirtschaftssimulationen im PD-Sektor.

Die Public Domain-Version dieses einfallsreichen Spiels ist leider etwas eingeschränkt: Die maximale Spieldauer beträgt lediglich 12 Monate. Lassen Sie sich für 29 Mark plus 1 Mark Portoanteil als Anwender registrieren, erhalten Sie eine unbeschränkt lang laufende Version und eine 70seitige Anleitung im Ringordner.

Project Airline arbeitet auf allen TOS-Versionen, aber nur in der hohen ST-Auflösung. (uh)

Bezugsquelle Sebastian Däunert, Nietzschestraße 26, 5300 Bonn 2 oder Ralf Diersen, Brenkampstraße 38, 4650 Gelsenkirchen 2

TOS-INFO

Name: Project Airline
Kategorie: Simulationsspiel
Status: Public Domain
Autoren: Sebastian Däunert und Ralf Diersen


Gerhard Bauer
Aus: TOS 06 / 1992, Seite 126

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