Aber bitte mit Display: Zyxels U-1496 Modem

Zyxels U-1496 ist eines der ersten Modems mit eingebautem LC-Display zur Konfiguration und Kontrolle. Purer Luxus oder echte Hilfe?

Genaugenommen gibt es drei Modems von Zyxel, deren technische Daten sich jedoch weitgehend ähneln. Das Zyxel U-1496 ist das Topmodell, das sich durch ein Konfigurationsdisplay und ein Leased-Line-Interface vom U-1496E, der Economy-Version im herkömmlichen Stil, abhebt. Letzteres ist auch als internes PC-Modern erhältlich.

Ein bißchen merkwürdig ist es schon, plötzlich auch ein Modem mit LC-Display zu sehen. Doch unbestritten ist, daß die Konfiguration eines Modems sich mit diesen Displays erheblich einfacher bewerkstelligen läßt. Eine einfache Menüsteuerung erlaubt den Zugriff auf alle Funktionen, die sich auch mit AT-Befehlen aktivieren lassen. Der Clou dieses Modus ist aber, daß so auch während einer bestehenden Verbindung mal eben der Lautsprecher ein- oder ausgeschaltet oder eine Neusynchronisierung der Modems eingeleitet werden kann. Während einer Verbindung

informiert das Display über die aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit, und zwar sowohl über die physikalische als auch über die logische. Fallen hierbei außergewöhnliche Abweichungen von der erwarteten Geschwindigkeit auf, kann per Tastendruck auf zwei weitere Displaymodi umgeschaltet werden, die anhand zahlreicher Parameter Aufschluß über die aktuelle Leitungsqualität geben. So läßt sich nicht nur überprüfen, ob mit voller Geschwindigkeit übertragen wird, sondern auch entscheiden, ob ein neuer Anruf preiswerter kommt.

Einzig schade ist nur, daß es keine Möglichkeit gibt, dem Modem selbst Grenzwerte vorzugeben, bei denen es eine Verbindungabbricht und neu aufbaut.

Zyxel U-1496: einfache Konfiguration dank LC-Display

Auch was die restlichen Fähigkeiten an belangt, ist das Zyxel auf der Höhe der Zeit. Normale Datenübertragungen sind mit maximal 14.400 bps nach dem CCITT-Standard V.32bis möglich, ebenso kann mit bis zu 14.400 bps gefaxt werden, sofern das Faxgerät beziehungsweise Faxmodem diese Erweiterung des G3-Standards unterstützt.

Unsere Praxistests konzentrierten sich auf die Fähigkeiten als Modem. In allen Modi erwies sich das Zyxel dabei als zuverlässiger »Gesprächspartner« für Modems der verschiedensten Hersteller. Fallbacks waren dank der digitalen Signalprozessoren im Zyxel so selten, daß sie quasi nur tagsüber bei reduzierten Bandbreiten auf Fernverbindungen auftraten. Die DSPs relativieren auch den zunächst nicht unbedingt niedrig anmutenden Preis des Modems. Unter den DSP-Modems ist es eines der preiswertesten, noch günstigere Geräte verwenden in der Regel einen speziellen Modemchipsatz, der Updates auf neue Protokolle nicht erlaubt.

Abgerundet wird das positive Bild durch Details wie die Unterstützung der DTE-Raten 57.600 bps und 76.800 bps, was heutzutage noch keineswegs zum Standard gehört.

Dennoch bleibt ein kleiner Minuspunkt. Das Steckernetzteil des Modems ist so klobig, daß man es nur ungern einer Wandsteckdose anvertraut. Hier wäre ein Netzkabel vielleicht angebracht gewesen, auch wenn die Verbundbauweise fraglos die Kosten senkt. Die kann aber auch der Modemfreak senken, indem er sich für das »kleine« Zyxel entscheidet. Bei ansonsten gleichen technischen Daten sparen Sie durch Verzicht auf Display und Standleitungsanschluss immerhin 300 Mark. (uh)

Bezugsquelle: Dinologics, Wilhelmstraße 51. 5000 Köln 60

TOS-INFO

Name: Zyxel Ul496
Preis: ca. 1500 Mark
Hersteller: Zyxel


Holger Lubitz
Aus: TOS 05 / 1992, Seite 40

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