Leserbriefe

Hochkarätig

Eleganz, Tradition und Prestige vereint der Duofold-Füllhalter von Parker. Gestaltet nach dem weltberühmten Parker-Füllhalter der 20er Jahre, ausgestattet mit der perfekten Technik von heute, besteht seine Federaus 18karätigem Gold. Ihr Pfeilsymbol ist mit Ruthenium, einem Platinmetall, ausgelegt. Der Ladenpreis: 425 Mark. Verfasser von Leserbriefen können ihn gewinnen.

Umwerfend

Wegen der Ankündigung des neuen CRAR 505-Laufwerks von Atari habe ich mir einen Prospekt über aktuell angebotene CD-ROMs besorgt. Die Preise waren einfach umwerfend.

Die CD-ROM-Anbieter wollen die Konsumenten offensichtlich bis zum letzten aussaugen, anstatt mit günstigen Preisen eine rasche Verbreitung dieses Mediums zu erreichen. Vielleicht glauben die Anbieter auch, es gäbe einen nur sehr beschränkten Markt. Deshalb möchte ich eine spezielle Bestellaktion vorschlagen: In TOS wird eine Liste der aktuellen CD-ROMs veröffentlicht. Mit einer Bestellkarte. Auf die Bestellkarte wird aber nicht der wirkliche Preis eingetragen. Jeder »Besteller« trägt ein, was er bereit ist zu zahlen. Diese Aktion sollte den Herstellern zeigen, daß der Markt viel größer ist, als sie denken.

Roland D. Salzburg, Österreich

TOS: Eine interessante Idee. Was halten die anderen Leser davon?

Nicht konsequent

»Power without the price« ist heute keine Thema mehr bei Atari. Längst ist der Preisunterschied zur Konkurrenz nicht mehr signifikant, und wenn auch der TT ein Kraftpaket darstellt, so zielt er doch auf eine ganz andere Käuferschicht als seinerzeit der ST, und diese wird ihm Fehler nicht verzeihen, vor allem nicht, wenn vom Hersteller nicht ein erstklassiger Support angeboten wird.

Auch der im Verborgenen gereifte ST-Book (oder wie auch immer er heißen wird) zeigt den alten Atari-Mangel: eine gute Idee, nur leider nicht konsequent zu Ende gedacht. Warum hat man ausgerechnet bei dem Gerät, das die Herzen aller MIDI-Musiker höher schlagen lassen wird, auf den ROM-Port verzichtet und es damit primär für 90 Prozent der MIDI-Software unbrauchbar gemacht? Was macht es für einen Sinn, ein Gerät mit erstklassigen Sound- und Grafikfähigkeiten auszustatten, wenn es weder über Tonausgang, noch über externen (Farb-)Monitoranschluß verfügt?

Die Zeichen der Zeit sprechen für einen Kurswechsel bei Atari: Offensichtlich ist man bemüht, die Produktpalette zu straffen.

Eine Vereinheitlichung wird Kosten sparen, die in solch interessante Neuentwicklungen wie ST-Book und ST-Pad investiert werden müssen.

Andreas S., Karlsruhe

Schwergewicht

Auf der CeBIT war wieder etwas los. Atari stellt Neuheiten vor. Einen Notebook ST und den tastaturlosen ST Pad. Die technischen Daten von beiden Geräten sind durchschnittlich. Auffallend beim ST-Book ist sein Gewicht, das selbst im PC-Bereich seinesgleichen sucht. Daß als Diskettenstation endlich ein HD-Laufwerk zum Einsatz kommt, ist schon erstaunlich. Daß es endlich einen ST mit 1,44 MByte Laufwerk gibt, ist erfreulich. Nur: Im PC-Bereich ist schon von 2,88 MByte Laufwerken die Rede. Ob Atari dies bei einer neuen Hardware und TOS berücksichtigt, ist zweifelhaft. Das CD-ROM ist eine feine Sache und für große Datenmengen gut geeignet.

Johannes M., Binningen, Schweiz

Der neue ST-Book: »Eine gute Idee, nur nicht konsequent zu Ende gedacht«

PD à la carte

Das Problem bei vielen PD-Versendern ist, daß sie nur »komplette« Disketten anbieten.

Es wäre sinnvoll, wenn man sich seine PD-Programme selbst zusammenstellen könnte. Es kommt auch schon manchmal vor, daß die Kapazität von PD-Disketten nur zum Teil genutzt wird.

Hier ist mein Vorschlag: PD-Versender sollten auch die Möglichkeit einräumen, einzelne Programme zu erwerben, die man individuell zusammenstellen kann. »Gewöhnliche« PD-Disketten kosten zwischen 8 und 10 Mark. Ich könnte mir aber vorstellen, daß viele PD-Interessenten gerne etwas mehr für eine PD-Diskette bezahlen würden, wenn sie sich die Programme selbst zusammenstellen könnten. Schließlich wäre ja auch der Arbeitsaufwand für das Zusammenstellen und Kopieren der Programme größer.

Michael S., Merchweiler

Chance verpaßt?

Wenn ich mein »Ex-DDR-Umfeld« sehe - der ST ist der belächelte Außenseiter. Die MS-DOS-Welt macht sich breit und wichtig, soll sie auch. Aber Atari schläft im Osten. In den neuentstanden Verkaufstätten belagert die Jugend die Amiga-Stände, Atari ist fast nirgends zu finden. Und für alle neuen Firmen gilt - siehe oben: PC/XT/AT. Unabhängig von allen Tendenzen, wie sie TOS unter die Lupe nimmt, möchte ich für Ost-Deutschland resümieren: Chance verpaßt. Oder?

Andreas K., Cottbus

TOS: Welche Erfahrungen haben andere ST-Fans in der Ex-DDR gemacht? Wir sind gerne bereit, Kontakte zu vermitteln.

# In der ersten Reihe

Beim Programmangebot der TOS sitzen diesmal die Programmierer in der ersten Reihe. Sie erhalten nicht nur ausführliche Informationen, sondern auch Gelegenheit, ihre Wünsche los zu werden und öffentlich Stellung zu beziehen.

Machen es nach ihrer Meinung die modernen, schnellen Hochsprachen überflüssig, in Assembler zu pfriemeln? Machen Softwaregeneratoren den Programmierer alter Schule arbeitslos? In welcher Sprache teilen Sie sich Ihrem Computer am liebsten mit? Suchen Sie in der TOS mehr grundlegendes Wissen für Einsteiger, oder wünschen Sie einen Führer durch die Tiefen des Betriebssystems? Sollen wir einzelne Programmteile und Routinen weiterhin abdrucken oder nur noch auf Diskette veröffentlichen?

Auch als Anwender sind Sie gefragt: Haben Sie Wünsche an die Programmierer, haben Sie Ideen für neue Software? Anregungen gibt der »Brief des Monats« von TOS-Leser Franz-Peter S. Ihr Paul Sieß, Textchef

Unglaublich kreativ

Daß in der ST-Softwarewelt mehrere Programme Daten untereinander austauschen können, liegt eher im Bereich des Zufalls. Die Einbindung von mit Tabellenkalkulationen erzeugten Dateien in Präsentationsprogramme geschieht beispielsweise häufig nur im ASCII-Format. Einfacher wäre natürlich die Unterstützung eines leistungsfähigen, von beiden Programmen zu verarbeitenden Datenformats, zum Beispiel DIF.

Ähnliches gilt für die Gilde der Pixel- und Vektorgrafikprogramme. Wieviele Dateiformate wollen uns die Damen und (meist) Herren Programmierer in ihrer unglaublichen Kreativität noch zumuten? Ich meine, zwei leistungsfähige Pixelformate (etwa IMG und TIFF) sollten genügen. Für die Vektorgrafikprogramme reicht für eine Weiterverarbeitung in Text- und DTP-Programmen das Standard-GEM-Metafileformat, aber bitte-schön mit Beschriftung, völlig aus. Nun zum High-End, den Überfliegern der textverarbeitenden Gilde und der DTP-Software. Für die geplagten Anwender bedeutet das: Wir erstellen mit viel Aufwand etwa eine Präsentationsgrafik (sinnvollerweise im flexiblen Metafileformat), starten einen »Notnagel«, ein Programm, das eine Umwandlung von Vektor- in Pixelformate erlaubt. Danach kann die Pixeldatei in die Textverarbeitung eingebunden werden, danach skalieren wir unser »Bildchen« nachträglich und wundern uns, daß der Ausdruck auf dem Papier nur noch sehr eingeschränkt unseren Vorstellungen entspricht. Meine bescheidene Frage an die Programmierer: »Wieso kann man in eine Textverarbeitung keine GEM-Metafiles laden?«

Franz-Peter S., Wendel

TOS: Einen Füllhalter Marke Parker Duofold im Wert von 455 Mark erhält Franz-Peter S. aus Wendel. Software-Entwickler sollten seine Anmerkungen beherzigen.

Schnapsidee

Daß das Papier, das Layout und die Druckqualität der TOS hervorragend sind, wurde schon oft festgestellt. Ich kann mich dem nur anschließen und darum zu etwas wichtigerem, dem Inhalt.

Die Testberichte sind im großen und ganzen sehr gut, könnten aber ruhig etwas kritischer sein. Auch habe ich oft das Gefühl, daß Sie sich verzetteln. Es muß ja nicht über jede neue Software gleich ein Testbericht geschrieben werden. Überhaupt finde ich vergleichende Testberichte (so mit der schönen Tabelle am Schluß) viel aussagekräftiger.

Die »Tips und Tricks« hätte ich gerne thematisch gesammelt, vielleicht im Anschluß an einen passenden Artikel, denn was hilft es mir schon zu wissen, irgendwann einen Trick gelesen zu haben, wenn ich nicht mehr weiß, wo? Zum Abschluß noch eine Frage: Ist es nicht eine Schnapsidee, einem Computerfan, der meist nur noch am Computer schreibt, einen goldenen Füller als Preis für den besten Leserbrief zu verleihen?

Stefan T., Linz, Österreich

Handschriftlich

Zum Brief des Monats »Denk-Stopp« in Ausgabe 3/91:

Als ich meinen Brief verzapfte, wollte ich eigentlich nur mein Unverständnis über die Atari-Entwicklungsabteilung loswerden und hatte gehofft, damit bei den Atari-Leuten etwas erreichen zu können. Daß der Brief prämiert werden würde, nun, damit hatte ich keine Sekunde gerechnet.

Tja, ich schätze, Sie werden in nächster Zeit viel Post von meinen Freunden bekommen: Zu meinem Erstaunen mußte ich nämlich feststellen, daß bei mir an der Uni immerhin 40 Prozent meiner Kommilitonen einen ST besitzen. Auf jeden Fall wollte ich mich bei Ihnen ganz herzlich bedanken. Doch leider hat das Ganze zwei Riesennachteile: Erstens ist in dem Kästchen, in dem der Füller lag, noch so entsetzlich viel Platz für weitere Schreibgeräte, und zweitens werde ich zumindest die Briefe an Freunde, ganz besonders die an Freundinnen, von nun an doch mit von Hand schreiben müssen.

Michael K., Nürnberg

Stromsparend

Mal ehrlich, wer kennt es nicht: Kaum habe ich meine Computeranlage eingeschaltet und alle nötigen Einstellungen vorgenommen, kommt irgend jemand und bietet mir eine Tasse Kaffee an oder muß dringend etwas mit mir besprechen. Während der folgenden halbstündigen (Zwangs-) Pause bleibt die Anlage natürlich an.

Eine einfache Rechnung zeigt: Monitor und Rechner verbrauchen laut Herstellerangaben zusammen 145 Watt. Nimmt man Drucker, Festplatte, Scanner etc. dazu, dürfte ein durchschnittlicher Verbrauch von 200 Watt nicht zu hoch angesetzt sein. Schaltet man nun täglich diese Anlage nur 10 Minuten weniger an, so ergibt das im Jahr eine Stromersparnis von 12 kWh. Tun dies nun 1000 Benutzer und Benutzerinnen, so sparen alle zusammen etwa soviel Strom, wie acht Zwei-Personen-Haushalte in einem Jahr verbrauchen.

Marc-Hendrik B., Marburg-Cappel

Ablösung

Es ist ärgerlich, wenn Reste von Aufklebern auf der Diskette sitzen bleiben. Entweder bricht man sich dann die Fingernägel ab oder plempert mit flüssigem Etikettenlöser herum. Einfacher geht es, wenn man den Aufkleber vor dem Abziehen mit einem Föhn aus der Nähe erhitzt und dann langsam abzieht. Liegt die Diskette ganz in der Hand, besteht auch nicht die Gefahr der Überhitzung der Diskette, eher die der Finger. Die Aufkleber lösen sich auf jeden Fall erwärmt viel leichter.

Sven J., Ahaus

Goethe in ASCII

Als Student der Germanistik bin ich natürlich sehr auf das Medium Computer im Bereich der Textverarbeitung angewiesen. Mein Freund und Mitstreiter in Sachen Computer ist seit kurzem im Besitz einiger Disketten, die den gesamten Bibeltext (AT und NT) im ASCII-Format enthalten. Für ihn als Studenten der Theologie ein unbezahlbarer Schatz. Meine Frage an Sie: Gibt es etwas vergleichbares auch für etwas weltlicher orientierte Menschen? Etwa einen gesammelten Goethe in ASCII?

Stephan E., Frankfurt

TOS: Uns sind keine solchen Textsammlungen bekannt, wir geben die Frage an alle Leser weiter.

Gut erklärt

Oftmals liest man über GDOS in Ihrer Zeitschrift. Bisher weiß ich nur, daß der Begriff mit Grafikdarstellung zu tun hat. Ich möchte wissen, ob GDOS bereits im TOS-Betriebssystem eingebaut ist oder ob es sich um ein Programm handelt, beziehungsweise ein GDOS-Teil manchmal in anderen Anwenderprogrammen zusätzlich eingebaut ist.

Der Kurs über den Aufbau einer Datenbank (Ausgabe 3 bis 5/91) ist erstklassig und gut verständlich geschrieben. Die Kurse, die Sie in TOS anbieten sind sehr gut, weil hinter den Fachbegriffen in Klammern immer die Erklärung steht.

Eckhard K., Walsrode

TOS: GDOS ist für die Verwaltung der Gerätetreiber und der Zeichensätze zuständig. Im Atari-ROM sind nur die GDOS-Funktionen, verankert, die den Bildschirm betreffen. Die Geräte-unabhängigen Grafikfunktionen muß man über ein separates Programm »GDOS« für den Auto-Ordner nachladen. (Siehe auch Ausgabe 5/91)



Aus: TOS 08 / 1991, Seite 112

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