Es sind viele Kleinigkeiten, die den Signumanwender an seiner Software stören. Das begann bei der umständlichen Ansteuerung des Druckprogramms, führte über eine fehlende Ganzseitendarstellung zu den gesperrten Accessories und hörte bei dem spartanischen Original-Fonteditor noch lange nicht auf. Manche Punkte der Kritikliste verschwanden im Laufe der Zeit durch Updates, Zusätze oder externe Programme. Doch einige Wünsche blieben bisher unerfüllt. In diese Bresche springt API-Soft,
Berlin mit insgesamt sieben Zusatzprogrammen zum Preis von 50 bis 100 Mark je Programm. In diese Garde von Erweiterungen gehören »Headline« für Überschriften, »Font Maker« und »Font Analyser« für die Entwicklung von Zeichensätzen, »SDOgraph« zur Umwandlung von Signum-Dokumenten in Grafik-Sequenzen, »SDOindex« für einfache Indexerzeugung aus Signum-Texten, »SDOmerge« für Serienbriefe sowie »SDOpreview« für die Ganzseitendarstellung von Signum-Dokumenten.
»Headline« erzeugt aus Signum-Zeichensätzen Überschriften und Einzelbuchstaben mit riesigen Ausmaßen und behandelt sie als Grafik. Die Schriftzüge lassen sich in mehreren Schritten bearbeiten und in verschiedenen Formaten speichern. Sollten noch Nachbearbeitungen nötig sein, erledigt dies ein entsprechendes Zeichenprogramm. Die fertigen Grafiken stehen in Signum als normale Bilder zur Verfügung.
Headline verwendet als Ausgangsmaterial alle Signum-Druckerfonts und die eigenen *.FHL-Fonts, von denen es bereits eine ansehnliche Zahl gibt. Das Programm nutzt dabei die hohe Auflösung der Druckerfonts und stellt sie als Bildschirmpixel dar. Die Headline-Fonts selbst sind nochmals um den Faktor zwei bis drei größer. Einzelne Buchstaben nehmen fast den halben Bildschirm ein.
Um effektvolle Überschriften zu gestalten, bietet Headline eine Reihe von Funktionen. So läßt sich die Zeichenstärke in acht Stufen sowohl horizontal als auch vertikal ändern. Außerdem ist ein automatisches oder manuelles Sperren oder Unterschneiden bis zum völligen Ineinanderrücken der Zeichen vorgesehen. In Abhängigkeit von der gewählten Seitengröße für das spätere Signum-Dokument ist auch der Randausgleich bzw. das Zentrieren der Zeilen realisiert. Neben diesen normalen Funktionen gibt es Spezialeffekte, die Links-Rechts-Neigungen und bis zu neunfache Vergrößerungzulassen. In bester WYSIWYG-Manier erscheinen alle Veränderungen direkt am Bildschirm.
Headline ist weitgehend über Tastatur oder Maus zu steuern und merkt sich alle Pfade und Einstellungen in einer Parameterdatei. Um keinen falschen Eindruck auf-kommen zu lassen: Headline ist kein Zeichenprogramm. Es verarbeitet »lediglich« Schriften mit einfachen Gestaltungsmitteln. Die Ergebnisse sind jedoch sehr gut. In Kombination mit einem einfachen Gra-fikprogramm (aber auch ohne) bekommt man schnell und einfach eine tolle Überschrift.
Wer nicht auf fertige Fonts zurückgreifen möchte, findet im »Fontmaker« einen Helfer, der Signum-und Headline-Fonts herstellt. Als Vorlage dienen dafür entweder bereits vorhandene Fonts, auch GEM-Fonts, oder beliebige gezeichnete oder gescannte Grafiken. Gegenüber dem Signum-Fonteditor beherrscht der Fontmaker Effekte wie Schattieren, Neigen und Rastern.
Der »Font Analyser« ist ein kleines Zusatzprogramm für alle, die häufig mit Buchstabengrößen jonglieren. Das Programm analysiert die Drucker- und auch die Editorfonts von Signum und Headline. Es liefert eine statistische Auswertung der Häufigkeiten von Ober- und Unterkanten der Zeichen.
Ist ein Druckerfont analysiert, holt ein Tastendruck den »Grafikrechner« auf den Bildschirm. In einer Übersicht zeigt das Programm hier alle wichtigen Durchschnittsgrössen des Fonts. Über zwei Pfeiltasten verändern Sie die geplante Auflösung für die Ausgabe, und das Programm berechnet die Werte jeweils neu. Der Grafik-Rechner zeigt die Werte in Punkt Didot, Punkt Pica und Millimeter. Auf Wunsch protokolliert der Font Analyser die Werte auf dem Drucker oder in eine ASCII-Datei. »SDOgraph« wandelt Signum-Seiten in Grafiksequenzen. Das erzeugte Dateiformat entspricht dem gepackten STAD-Format, und die Sequenzen lassen sich direkt mit STAD laden. Das Konvertierprogramm »Convert« verarbeitet ebenfalls diese Sequenzen und berücksichtigt, z. B. bei der Wandlung in das *.IMG-Format auch die richtige Plazierung der Teilbilder auf einer DIN-A4-Seite.
Die Arbeit mit SDOgraph ist denkbar einfach. Sie starten das Programm, bestimmen das Signum-Dokument und wählen die gewünschten Seiten. In der nächsten Auswahl box legen Sie die gewünschte Auflösung fest. Der letzte Schritt fordert den Pfad zu den benötigten Zeichensätzen, und dann beginnt SDOgraph mit seiner Arbeit. Am Ende der Analyse zeigt das Programm, wieviel Grafikdateien es anlegen will. Hier ist die letzte Chance, die Konvertierung abzubrechen. Geben sie in der Box »Weiter« an, schreibt SDOgraph die *.PAC-Dateien in das eingestellte Verzeichnis.
Einer Weiterbearbeitung im Zeichenprogramm steht jetzt nichts mehr im Wege. So lassen sich selbst vollständige Signum-Seiten mit optischen Effekten aufpeppen und anschließend als Bilder wieder in Signum zusammensetzen. Auf diesem Wege ist wieder Convert behilflich, das aus Grafiksequenzen oder Bilddateien ein Signum-Dokument erzeugt.
Hersteller: API-Soft
Name/Preis: Headline 95 Mark
Name/Preis: Fontmaker 95 Mark
Name/Preis: Font Analyser 50 Mark
Name/Preis: SDOgraph 50 Mark
Name/Preis: SDOindex 50 Mark
Name/Preis: SDOmerge 50 Mark
Name/Preis: SDOpreview 50 Mark
Name/Preis: div. Fonts a.A.
»SDOpreview« erleichtert all denen die Arbeit, die Signum als »kleines« DTP-Programm nutzen oder ohne mehrfachen Kontrollaus-druck direkt das Ergebnis ihrer Textgestaltung überprüfen wollen. Das Programm bietet eine Ganzseitenvorschau, die den Text genau positioniert als Pixelmuster zeigt. Grafiken sind als umrandete und durchgekreuzte Fläche dargestellt und ebenfalls lagerichtig plaziert. Nach dem Programmstart bestimmen Sie zunächst das gewünschte Signum-Dokument und legen die Größe der Darstellung fest. Es stehen 18, 27 und 36 dpi zur Verfügung. In der folgenden Dialogbox geben Sie die Seiten, die Seitenränder und die Anzeigeart auf dem Bildschirm an. SDOpreview stellt acht und mehr Dokumentenseiten auf einem Bildschirm dar. Auch die Schriftattribute wie Fett, Groß etc. sind durch Häufung von Pixeln sichtbar. Leider ist es nicht möglich, ein Dokument in einem Arbeitsgang mehrfach anzusehen und dabei die Auflösung zu verändern.
SDOpreview läßt sich über das mitgelieferte Startprogramm von Signum über den Druckerkanal aufrufen oder vom Signum-Manager aus ansteuern. Ist es z. B. über den Menüpunkt »Drucken« mit Signum verbunden, schalten Sie beim »Layouten« einfach zwischen den Programmen um, kontrollieren den Stand der Bilder und die Absätze in der Ganzseitendarstellung und korrigieren nach dem Rücksprung in Signum sofort alle gefundenen Satzfehler.
Bei »SDOmerge« handelt es sich um eine Ergänzung für die Serienbrief-Herstellung. Der Trick liegt in der Verwendung eines speziellen Zeichensatzes. Platzhalter in Form kleiner Fähnchen markieren in einem Signum-Musterdokument die Position der variablen Daten. SDOmerge verbindet dann das vorbereitete Dokument mit einer ASCII-Liste der Daten, die Sie z. B. aus einer Datenbank exportiert haben. Das fertige Signum-Dokument enthält Serienbriefe von maximal 100 Seiten, da Signum keine größeren Dokumente verarbeitet. Die Platzhalter unterliegen als »normaler« Zeichensatz den gleichen Manipulationen wie jeder andere Font auch. Entsprechend sind alle Schriftattribute zugelassen, und der Name erscheint z. B. in Fettschrift, Unterstrichen oder Kursiv. Verschiedene Fähnchenformen erlauben den Zugriff auf zwei unterschiedliche Datenquellen, beispielsweise für Adressen und Angebotslisten in einem Rundschreiben. Die Ziffer in jedem Fähnchen gibt die Nummer des gewünschten Zeichensatzes in Signum an. SDOmerge beherrscht die formatierte Ausgabe der Daten. Punkt, Komma, Doppelkreuz, Stern und Vorzeichen sorgen für übersichtliche Tabellen und einheitlichen Platzbedarf bei Zahlen. Die ASCII-Datenquellen sind einfach aufgebaut. Ein »CR« dient als Datenfeldtrennung, ein »CR, LF« als Datensatztrennung. Die Anleitung zum Programm gibt Auskunft über die Zusammenarbeit mit »Adimens«, »Datamat«, »Daily Mail« und Bavaria-Soft-Programmen. Aber der Aufbau der Daten ist so einfach, daß als Quelle auch eine mit »Tempus« geschriebene Datei dienen kann.
Letzter aber durchaus wichtiger Punkt ist die Tauschtabelle von SDOmerge. Hier ordnen Sie beliebigen ASCII-Zeichen ein Signum-Zeichen zu. Dadurch lassen sich auch Sonderzeichen verarbeiten oder spezielle Symbole bei den Serienbriefen berücksichtigen. Ebenfalls über einen speziellen Zeichensatz löst »SDOindex« seine Aufgabe. Dieser Zusatz sorgt für die einfache Herstellung von Inhalts-, Stichwort- und Namensverzeichnissen. Der Ablauf ist denkbar
einfach: zu einem Signum-Dokument den Zeichensatz »SDOIND-EX.E24« laden und alle gewünschten Textteile, Namen oder Worte mit den entsprechenden Zeichen markieren. Drei verschiedene Rasterstärken unterscheiden die drei Verzeichnistypen. Während ein Rechteck alles bis zum nächsten Trennzeichen markiert, dienen die beiden Dreieckszeichen als Anfang und Ende einer längeren Markierung. Jeder Eintrag endet spätestens am nächsten Absatzende. Bei Einträgen über mehrere Zeilen ergibt sich später u. U. ein neuer Zeilenumbruch. SDOindex macht deshalb weiche Trennungen bei Bedarf automatisch wieder rückgängig. Bei der Markierung für das Namensregister bestimmen Sie zusätzlich, ob das Programm den Namen in Anlehnung an die DIN 5007 Vorschrift umstellen soll. Ist das Signum-Dokument entsprechend vorbereitet, starten Sie SDOindex und geben das Signum-Dokument sowie den Pfad für die *.E24-Zeichensätze an. Nach dem ersten Durchlauf fügt das Programm bei Bedarf die Verzeichnisse weiterer Dokumente an die erste Liste an. Ist das Verzeichnis komplett, laden Sie die ASCII-Datei in Signum und drucken Ihre Verzeichnisse in gewohnter Qualität aus. Insgesamt ist allen Programmen eine einfache Bedienung und gute Betriebssicherheit zu bescheinigen. Sie bringen Signum ein gutes Stück näher an die Grenze zum DTP. Die Preise sind, mit Ausnahme des Font Analysers, in Ordnung.
AP Soft Andreas Pirner, Bundesallee 56, 1000 Berlin 31