MegaFakt: Zauberstab

Die jährliche Inventur ist eine wahre Sisyphusarbeit. Jedes Teil wird erfaßt, gezählt und in Listen übertragen. Barcode-Leser machen die Bestandsaufnahme zum Kinderspiel.

Rolf Rocke demonstriert die neuen Barcode-Scanner

Die wichtigste Neuerung im MegaFakt-Paket ist die Integration von Barcode-Lesern. In enger Zusammenarbeit mit »Rolf Rocke Computer« erweiterte das MegaTeam sein Fakturierungsprogramm mit einer Schnittstelle für »CCD-Barcode«-Scanner. Was sich im Einzelhandel (an Registrierkassen) längst durchsetzen konnte, erleichtert nun auch am Atari den Umgang mit dem Computer. Die Einsatzgebiete sind vielfältig, und immer mehr Anwender benutzen Barcodes für pfiffige Lösungen. CCD-Scanner ersetzen die Computertastatur und vereinfachen sogar die Bedienung hochkomplizierter Programme. Die seltsam gestrichelten Codes, die mittlerweile auf jeder Milchtüte zu finden sind, können sehr viel mehr, als nur Warenpreise zu erfassen. Prinzipiell unterscheidet ein Barcode-Scanner vier Arten von Barcodes: Barcode-Menüs, Barcode-Symbole, Codes zur Datenkommunikation und Scannerfunktionen.

Menübefehle schalten das Gerät in den Programmodus. In dieser Betriebsart lassen sich Parameterwerte eingeben. Eine Reihe vordefinierter Symbole, die im Programmumfang des Scanners enthalten sind, starten MegaFakt-Programmbefehle. Die selbstklebenden Streifen-Codes lassen sich übersichtlich auf einer Tafel plazieren. Dabei läßt sich das Gerät auch auf andere Barcode-Dialekte umstellen. Auch hier existieren diverse Standards, die zueinander nicht komptibel sind: z.B. UPC, UPC+2, UPC+5, EAN, EAN+2, EAN+5.

Die Daten überträgt das Lesegerät über die RS232-Schnittstelle an den ST. Praktisch ist dabei das Scannermodell mit Zwischenspeicher. Der Anwender kann sich frei im Lager, innerhalb der Geschäftsräume oder im Freien bewegen und auf Knopfdruck bequem zahlreiche verschiedene Artikel und Geschäftsvorfalle erfassen. Ideal ist der schnurlose Scanner auch für sperrige Waren, die schwer zu bewegen sind. In der Praxis zeigen sich die Vorteile schnell.

Ungebunden: Data-Wand III mit Zwischenspeicher

Nehmen wir eine typische Situationen im Wareneingang: Güter werden angeliefert und mehrere Mitarbeiter erwarten die Sendung bereits. Die Sendung wird sofort geöffnet und in die Fertigungshalle abtransportiert. Der Lagerverwalter ist derweilen mit anderen Aufgaben beschäftigt und registriert den Vorfall erst Stunden später an Hand der Ein- und Ausgangspapiere. Buchungstechnisch verläßt Ware das Lager, noch bevor der Eingang gebucht wurde. Auch professionelle Fakturierungsprogramme sind bei derartigen Unregelmäßigkeiten überfordert und treten in den Streik. Mit einem Barcode-Leser entfallt langwieriges Eintippen in die Artikelmaske. Für die unterschiedlichen Geschäftsvorfalle werden entsprechende Barcode-Symbole eingelesen und im Zwischenspeicher festgehalten. Die eigentliche Buchung wird erst am Abend ins Programm übertragen.

Die neue MegaFakt-Version ist dabei in der Lage, in jeder Maske Barcode-Scannereingaben aufzunehmen. Dabei wird jeweils ein kompletter Datensatz eingelesen und sofort selektiert. Sind Änderungen notwendig, lassen sich diese jetzt vornehmen — ansonsten entspricht die Eingabe herkömmlichem Eintippen per Tastatur und wird normal mit der Return-Taste bestätigt. Als alternative Möglichkeit lassen sich mehrere Datensätze, z.B. aus Barcode-Lesern mit Zwischenspeicher, im Block übertragen. Die passenden Eingabemasken findet das Programm selbständig.

Der Umgang mit der Fakturierung kann prinzipiell völlig ohne Computertastatur bewerkstelligt werden. In Abteilungen wie z.B. im Lager, in der Warenannahme oder bei der Erledigung von Routineaufgaben — eventuell durch Aushilfskräfte — unterstützt ein Barcode-Scanner den Ablauf enorm. Für jeden wichtigen Befehl existiert ein Barcode-Symbol mit aufgedruckter Erklärung (Rechnung drucken). Ähnlich wie an Registrierkassen wartet der Anwender auf den bestätigenden Piepston — den Rest erledigt MegaFakt. Im neuen Update hat sich neben der Barcode-Integration eine Menge mehr getan. Alle bekannten Bugs wurden eliminiert, die Wünsche zahlreicher MegaFakt-Anwender erfüllt und viele praktische Details im Programm eingebunden.

Preisgünstig: Der BCG-S Barcode-Leser

MegaFakt ist mittlerweile mehr als lediglich eine Fakturierung. Durch die effektive Adreßverwaltung, differenzierte Masken und Listen, diverse Schnittstellen sowie die Netzwerkfähigkeit entwickelte sich MegaFakt zum zentralen Instrument zur Steuerung und Organisation eines klein- bis mittelgroßen Handelsunternehmens.

Für MegaFakt wurden von Rolf Rocke Computer eine umfassende Palette besonders zuverläßiger Barcode-Leser angepaßt. Jedes Gerät wird einschließlich Software, Handbuch und Treiber geliefert. Das günstigste Modell, der BCG-S Barcode-Stift, ist bereits für 679 Mark erhältlich. Der Data Wand III unterscheidet sich von den einfachen Stiften durch einen Datenzwischenspeicher.
Preis: 1495 Mark.

WERTUNG

MegaFakt

Hersteller: MegaTeam und Rolf Rocke Computer

Preise:
MegaFakt: 798 Mark
BCG-Leser: 679 Mark
Data Wand III: 1495 Mark
Touch Reader: 1595 Mark

Vorteile: Barcode-Scanner mit Zwischenspeicher, netzwerkfähig, ausgereifte Problemlösung, zuverlässiger Service

Einschränkungen: keine Schnittstellen zur Fibu

MegaTeam OHG, Rathausstr. 1-3,5650 Solingen 1, Rolf Rocke Computer, Auenstr. 1,5090 Leverkusen 3


Manfred Neumayer
Aus: ST-Magazin 12 / 1992, Seite 36

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