Leserbriefe

Microsoft einmal anders

Wer sich für Desktop-Computer interessiert, kommt heutzutage am Betriebssystem-Weltmarktführer Windows kaum vorbei, und sei es nur, um sich von den Stärken und Schwächen dieser Software - und dadurch indirekt auch von Konkurrenzprodukten - ein eigenes Bild machen zu können.

Die (wahre) Begebenheit, die ich Ihnen jetzt näher bringen möchte, hat mit einer Windows-Schwäche begonnen: Das bei mir installierte Release 98 SE neigte in den letzten Wochen und Monaten immer stärker zur Instabilität und diversen Betriebsfehlern. Daher beschloss ich, mir die aktuelle Betriebssystemversion, Windows XP, zuzulegen, sobald sich mir eine günstige Gelegenheit bietet. Denn allzu viel Geld wollte ich für das Produkt dann doch nicht auf den Tisch legen.

Ende August habe ich beim Internet-Auktionshaus eBay ein Sofortkauf-Angebot über eine hohe zweistellige Zahl der Home-Edition von Windows XP entdeckt - für unglaubliche 59 Euro pro Exemplar. Stutzig machte mich jedoch folgende Passage in der Artikelbeschreibung:

„Das Echtheits-ICOA-Zertifikat wurde vom PC-Gehäuse entfernt und dabei zerstört. Der Product-Key wird als Aufkleber auf die Kurzanleitung geklebt. Da das COA-Zertitikat zerstört wurde und niemand außer Ihnen den Product-Key hat, ist die Verwendung dieser Software nach Anfrage bei Microsoft legal.“

Dieser letzten Aussage stand ich skeptisch bis ungläubig gegenüber, da ich nie zuvor von einer solchen Rechtslage gehört hatte - im Gegenteil: Ohne Produktlizenz, in diesem Fall das „Certificate of Authenticity“ (COA), darf auch eine Original-Software nicht verwendet werden.

Um nicht Gefahr zu laufen, mich mit der Nutzung des angebotenen Windows XP strafbar zu machen, schrieb ich daher an Microsoft Deutschland, mit der Bitte, mir dessen Legalität zu bestätigen. Einen Tag später klingelte das Telefon, und Bill Gates war am anderen Ende nein, kleiner Scherz: Es war ein Mitarbeiter von Microsoft Deutschland. Er teilte mir mit, dass er den Verkauf habe stoppen lassen, da die Verwendung der Exemplare in der Tat nicht legal sei.

Am übernächsten Tag entdeckte ich in meinem Postkasten einen Brief von Microsoft. „Nanu“, dachte ich, „sollte das etwa noch eine zusätzliche schriftliche Antwort auf meine Anfrage sein?“ Diese Annahme stellte sich als falsch heraus. Die Sendung enthielt zunächst mal einen Papierzettel mit den Worten „Vielen Dank für Ihre Hilfe! Hier eine kleine Aufmerksamkeit. Mfg [ ... ] “.

Und worum handelte es sich wohl bei der „kleinen Aufmerksamkeit“? Um die Home-Edition von Windows XP inklusive Service-Pack 1. Es war tatsächlich die OEM-Vollversion inklusive Echtheitszertifikat und Seriennummer, und nicht etwa die 180-Tage-Testversion. Ich staunte nicht schlecht und bin seitdem um eine positive Erfahrung reicher. Verarmen wird Microsoft dadurch nicht - da hat Bill Gates noch mal Glück gehabt ...

Carsten Schröder

Fragen über Fragen...

Ich finde es toll, dass es noch Menschen wie euch gibt. Auch eure Webseite finde ich super, sie macht echt Spaß. Für uns als Musik-Menschen stehen aber noch viele Dinge offen. Wir sind jung, machen Club-Musik und haben Spaß daran, Atari auf unseren T-Shirts zu tragen. Doch nach langem Stöbern sind noch einige Fragen offen. Bitte helft uns.

Als Dank werden wir auch in Zukunft Shirts mit eurer Seite tragen.

  1. Wird es jemals wieder Hardware von Atari geben?
  2. Was machen die Tramiels heute, gibt es neue Pläne? Leben Sie noch?
  3. Wo bekomme ich deutsche Atari TV Werbung her?
  4. Gibt es die Firma Milan noch? Ist neue Hardware geplant?
  5. Gibt es Fotos vom alten Atariwerk, auch von Innen?
  6. Was machen die Angestellten heute?
  7. Insider-Infos über Atari werden besonders gelobt!
  8. Ein Spiele-Fachzeitschrift hat mal geschrieben, dass Infogrames heimlich mit einer Computerfirma eine neue Konsole plant, stimmt das?
  9. Gibt es ein Buch über Atari - wenn nicht, finde ich, dass Ihr das machen solltet.
  10. Was glaubst Ihr, wie wird die Atari Geschichte 2010 aussehen?

Christian Riesener

Dann mal los:

  1. Derzeit scheint sich herauszukristaliisieren, dass eine Settop-Box unter dem Atari-Labei erscheinen wird.
  2. Die Tramiels sind nicht mehr im Computergeschäft engagiert, von daher gibt es von dort nichts mehr zu erwarten, Unseres Wissens nach leben alle noch in Kalifornien.
  3. Hier sind einige Spots zu finden: http://www.atari-portal.net
  4. Es gibt die Firma noch, neue Hardware wird es nicht geben.
  5. In der MyAtari (http://www.myatari.net) erschienen in verschiedenen Ausgaben Bilder von Atari-Niederlassungen.
  6. Dies ist verschieden, Richard Miller hat zum Beispiel Nuon gegründet (ist pleite). Einige ehemalige Mitarbeiter betreiben die Webseite"www.atari-explorer.net".
  7. Auch hier ist obige Webseite zu empfehlen.
  8. Die Computerfirma heißt "Genesi", allerdings gehen die Pläne eher in Richtung Set-top-Box.
  9. Ein deutschsprachiges ist uns zumindest nicht bekannt.
  10. Leider haben wir unsere Kristallkugel vergessen zu putzen.

Red.
Aus: ST-Computer 12 / 2003, Seite

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite