Apropos

Emulator

Normalerweise laufen Programme für ein Betriebssystem oder Computertyp auch nur für den dafür vorgesehenen Rechner. Wird ein neuer Computer entworfen, steht dieser zunächst ohne Software dar. Ein anderer, bereits existierender Computer muss als Entwicklungssystem dienen, um Betriebssystem und Programmiersprachen zu schreiben. Ein entsprechendes Programm simuliert dabei den neuen Computer. Zwei Beispiele: eine VAX diente als Entwicklungssystem für die ersten ST-Anwendungen und für den C64 gab es einen 68000-Simulator, auf dem bspw. die Demo-Gruppe TEX ihre ersten Schritte gemacht hat.

Es gibt jedoch auch Programme, die einen älteren Computer/Videospiel komplett nachahmen. Ein GameBoy-Emulator übersetzt z.B. jeden GameBoy-Befehl in entsprechende Anweisungen für den PC. Je nach der Komplexität des emulierten Systems ist der Aufwand geringer oder höher. Selbst wenn die gleiche Maschine nachgeahmt wird, gibt es zwischen den Emulatoren große Unterschiede. Die besten Emulatoren ahmen ihr Vorbild derart exakt nach, das selbst anspruchsvolle Spiele und Demos lauffähig sind.

In den letzten zwei Jahren haben die Emulatoren sehr schnell zu modernen Systemen aufgeschlossen. So gab es schon relativ schnell Dreamcast- und GameBoy Advance-Emulatoren. Die Entwickler von Heimsoftware freut es, die Softwarefirmen weniger, die um ihr Einkommen bangen.

Bekannte Emulatoren auf dem ST ist die PC-Speed-Reihe, die Macintosh-Emulatoren Aladin und Spectre sowie die beiden Sinclair-Emulatoren ZX81 und ZX_Sp. Neuere Emulatoren wie Little John (SNES) benötigen schon ARAnyM oder das ACP.

Anti-Aliasing

Kantenglättung. Beim Anti-Aliasing werden Punkte hinzugefügt, um z.B. Schriften weicher erscheinen zu lassen. Die Kanten bei einer Schrift in schwarzer Farbe werden durch graue Punkte abgemildert, ein ruhigeres Schriftbild entsteht. Sinn macht diese Technik aber nur ab einer bestimmten Schriftgröße, da sonst das Schriftbild zu schwammig ist. Obwohl Anti-Aliasing normalerweise auf viele Farben angewiesen sind, hatten schon ältere ST-Programme in ST-Low diese Funktion (z.B. CrackArt).

Tom Hudson

Legendärer Pionier der ST-Grafik. Neben Jim Kent (Cyber Paint) ist er einer der wichtigsten amerikanischen Atari-Programmierer und schuf u.a. Cyber CAD 3D und Degas Elite. Nachdem Atari die Farbfähigkeiten der Ataris nicht verbesserte, wechselte er auf dem PC. Dort war er unter anderem am Aurtodesk 3D Studio beteiligt.

Jim Kent

Wie sein Landsmann Tom Hudson fing auch Jim Kent mit den Atari 8-Bit-Rechnern an und stieg später auf den ST und Amiga um. Von ihm stammt die ST-Version des Aegis Animator und Cyber Paint. Letzteres war das bekannteste Animationsprogramm für den Atari der 80er und wurde sogar in TV-Produktionen eingesetzt. Seine Programme entwickelte er auf einem MegaST, denn er auf ein paar Kartons stellte.

Jez San

Argonaut war die Software-Firma, die für viele das erste echte 16Bit-Spiel produzierte. "Starglider" war zwar spielerisch simpel, aber die schnelle 3D-Grafik beeindruckte viele - auch wenn später noch gelungene 8-Bit-Umsetzungen folgten. In "Starglider II" waren die 3D-Objekte mit ausgefüllten Flächen und noch schneller, später bastelten die 3D-Experten an einem 3D-Chip für das Super Nintendo (u.a. in "Star Fox") und verschiedenen Spielen für Dreamcast und XBox.


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 01 / 2003, Seite 58

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