Apropos…

Computer-Magazine sind voller Fachbegriffe und auch die Artikel der st-computer können nicht auf diese verzichten. Auf vielfachen Wunsch werden wir von nun an regelmäßig einige Begriffe näher erläutern.

Cookies

Cookies ("Kekse") werden seit der TOS-Version 1.04 angelegt und sind eine Informationsquelle über laufende Programme und die Hardware. Ein Cookie besteht dabei aus einem vierstelligen Bezeichner und dem eigentlichen Wert. Ein Programm kann z.B. durch das Abfragen des Cookies "_CPU" den Prozessortyp abfragen. Auch die Identifikation von Emulatoren ist auf diese Weise möglich: "MgPC" (MagiCPC) und "MgMc" (MagiCMac). Das Betriebssystem bietet Routinen zum Erstellen und Abfragen von Cookies an. Reine Anwender müssen sich um Cookies nicht kümmern und ein detailliertes Ausspähen des Rechners ist mit ihnen nicht möglich. Im Gegensatz zu den Internet-Cookies, die von beinahe jeder Web-Seite gesetzt werden, setzen auf dem Atari i.d.R. nur systemnahe Programme oder das Betriebssystem selber Cookies.

Ähnlich wie im echten Leben ist das Fassungsvermögen der "Keksdose" begrenzt.

Environment-Variable

Environment-Variablen sind interne Variablen des ST-Betriebssystems. Diese Umgebungsvariablen (engl. "Environment") werden z.B. zum Auffinden von Dateien benutzt. Ähnlich wie auf PC-Computern existiert auch auf dem ST eine "PATH"-Variable, die z.B. benutzt wird, um Resource-Dateien zu finden.

Das Setzen von eigenen Variablen ist unter TOS nur mit einem Auto-Ordner-Programm möglich [1]. Mit MiNT (und den darauf basierenden N.AES/XaAES) sowie MagiC ist es auch ohne extra Programm möglich, eine solche Variable zu setzen bzw. zu ändern. Unter MagiC werden sie in der Datei "magx.inf" festgelegt:

#_ENV SMURFMODULES=D:\Smurf\MODULES

Das Programm (in diesem Fall Smurf) fragt diese Variable ab und sucht seine Module in dem angegebenen Verzeichnis. Neben nur für einzelne Programme interessanten Variablen existieren auch einige, die für mehrere Programme interessant sein könnten, darunter "TEMP" oder "BROWSER". Das Definieren einer Variable ist aber noch keine Garantie, das ein Programm sie auch benutzt. Es gibt aber auch Programme, die sich auf die Existenz bestimmter Variablen verlassen. C-Compiler (z.B. Sozobon C) benötigen z.B. zwingend die "INCLUDE"- und "LIB"-Variable, um die notwendigen Dateien zu finden.

Neben dem manuellen Editieren gibt es auch eine Reihe von grafischen Tools, z.B. "MagiC-Config" von Philip Donzé [2]. Einige Programme richten über das Installationsprogramm GEMSetup eigene Variablen ein.


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 04 / 2002, Seite 58

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