Olympia - die Atari-Software

Jetzt endlich kommt die Atari-Software zum Einsatz - zumindest beim Atari-Anwender. Das Programm "Olympia" ist eine Software, die es ermöglicht, unter MagiC oder anderen Multitasking-Betriebssystemen Bilder aus der digitalen Kamera über ein serielles Spezialkabel (das jeder Kamera beiliegt) direkt zum Atari zu übertragen. Dabei werden sämtliche Zusatzinformationen, die die Kamera speichert (Bildqualität, Datum usw.), ebenfalls ausgewertet (siehe Bild).

Zusätzlich zu den automatisch generierten Informationen kann der Anwender weitere Infos speichern.

Zur Anzeige einer Thumbnail-Übersicht wird ein externer HTML-Viewer verwendet, die dazugehörige HTML-Datei wird von "Olympia" vollautomatisch erstellt und enthält alle vorliegenden Bildinformationen. Außerdem ist es möglich, verschiedene Parameter der Kamera direkt vom Atari aus zu steuern. Dazu gehören die System-Uhrzeit und das -Datum sowie z.B. die Helligkeitseinstellung des Displays. Die Software wird in der kommenden Ausgabe einem ausführlichen Test unterzogen, doch schon jetzt können wir festhalten, dass das Programm nicht nur aufgrund seines modernen Designs attraktiver als das Original auf Windows-Basis erscheint. Die Funktionen sind übersichtlich angeordnet und intuitiv bedienbar. Einziger Nachteil ist, dass der Anwender eines Atari-Computers 99,- DM für den separaten Erwerb der Software bezahlen muss. Doch die Firma ag-Computertechnik erwägt das Anbieten von Sonderpreisen für den Kombi-Erwerb von Kerma und Software.

Ein Nachteil, den die Technik der Bilddaten-Übernahme via serieller Schnittstelle birgt, ist, dass die Übertragungszeiten selbst bei 115.000 bps teilweise unendlich lang erscheinen - dies gilt natürlich für alle Computersysteme. Will man z.B. 10 Bilder in Super-High-Quality überspielen, kann man den Rechner gut und gerne 10 Minuten stehenlassen.

Verfügt man über einen Atari älterer Bauart, wird man zusätzlich von dem Problem der langsamen seriellen Schnittstelle belästigt. Denn mit rund 19.200 bps können schon mal unangenehme Wartezeiten entstehen.

Die schnelle Alternative

Dave Barkin von der Atari-Computing aus England berichtet von einem anderen Verfahren, die Bilder der Olympus-Kameras effektiv auszulösen. Nachdem ihm die Datenübertragungsraten über die serielle Schnittstelle alles andere als zusagten, erwarb er ein PCMCIA-Lesegerät sowie einen Smart-Media-Adapter, wobei alles zusammen wohl knappe 600 DM gekostet hat (rund 450 DM für den PCMCIA-Leser sowie weitere 120 DM für den Adapter). Diese Kombination schloß er an seinem Mac über die SCSI-Schnittstelle an und war wiederum schockiert von der Datenübertragungsgeschwindigkeit. Rund 8 MB in 20 Minuten waren das Höchste der Gefühle. Den Grund für dieses ausgebremste Tempo konnte er auf die Schnelle nicht ausfindig machen, doch schloß er dieses Standard-SCSI-Gerät einfach an seinem guten Atari TT an (Tests auf dem Hades 060 waren ebenfalls erfolgreich), worauf eine Version des HD-DRIVER >=6 installiert war.

Schon beim Neustart wurde der PCMCIA-Reader als externes SCSI-Gerät erkannt, und der Inhalt der Smart-Media-Karte (eine Reihe von JPEG-Bildern) wurde unter einem neu angemeldeten Laufwerksbuchstaben angezeigt.

Das Tolle: Die Datenübertragung beim Kopieren der Daten auf ein Festplattenlaufwerk nahm lediglich 12 Sekunden in Anspruch.

Bildverarbeitung

In der Regel liefern die wenigsten Kameras Bilder in direkt weiterverwertbarer Qualität ab. Es empfiehlt sich, eine Software zur Bildbearbeitung zu besitzen, um Helligkeits- und Kontrastwerte sowie Farbsättigung und ggf. auch die Bildschärfe nachregulieren zu können. Die Bilder 1 und 2 zeigen Ihnen den Unterschied zwischen einer direkt übernommenen und einer nachgebesserten Bilddatei.

In der kommenden Ausgabe stellen wir Ihnen die Olympus-Datenübertragungs-Software für den Atari ausführlich vor und geben einige weitere Tips zum Thema digitale Fotografie.


Ralf Schneider
Aus: ST-Computer 06 / 1999, Seite 13

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