Editorial - Auf die Plätze, fertig, Club!

Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass wir seit dem November 1998 nun auch erfolgreich eine Amiga-Fachzeitschrift namens "amigaOS" produzieren.

Ich habe mich persönlich bislang nicht sehr intensiv mit dem Amiga-Markt befaßt, war es doch jahrelang der sogenannte Konkurrenzmarkt. Doch in meiner Funktion als Verlagsleiter habe ich die Chance wahrgenommen, unserem amigaOS-Chefredakteur Thomas Raukamp über die Schultern zu schauen und mir ein Bild vom Amiga-Markt, speziell von dessen Usern, zu machen.

Dabei erkannte ich viele Gemeinsamkeiten und auch eine Reihe von Unterschieden zu der Einstellung der Atari-User. So ist das Bewußtsein, ein einfaches, leicht zu bedienendes und absturzssichereres Betriebssystem zu verwenden, mit Sicherheit ähnlich stark ausgeprägt, wie es bei uns Atari-Anwendern der Fall ist-zu Recht, wie ich übrigens finde. Aber ein Teil der Amiga-User scheint noch immer an der Wunschvorstellung zu haften, nicht nur einen rundum komfortables Betriebssystem, sondern auch eine multimediale, alles schlagende Wunderhardware besitzen zu wollen, was den einen oder anderen im Zeitalter der 400er-Pentiums mittelfristig in eine kleine Computer-Selbstwert-Krise stürzen wird.

Und dennoch scheint der Amiga-Markt ebenso liebenswert und familiär wie der Atari-Markt zu sein. Und in (mindestens) einem Punkt sollten sich die Atari-User beiden Amiga-anern eine fette Scheibe abschneiden:

Im Amiga-Markt sprudelt es nur so vor Clubs. Dabei scheint es egal zu sein, ob es ein Club mit 1 5 oder einer mit 300 Mitgliedern ist. Der Club schweißt die Anwender enger zusammen, Gleichgesinnte treffen sich in regelmäßigen Abständen, leisten gegenseitig Hilfestellung und tauschen Erfahrungen aus.

Mir persönlich gefiele es gut, wenn viele kleinere und größere Clubs entstünden, die selbstverständlich auch in Form von "Stammtischen" und Interessengemeinschaften bestens ihren Dienst verrichten würden.

Wenn ich mirso unsere Abonnenten-Adressen im Überblick anschaue, so entdecke ich doch viele Gemeinden und Städte, in den mehrere bis Dutzende Atari-Fans leben. Wie groß ist die Dichte der Atari-User erst, wenn man zudem noch die Käufer aus dem Fachhandel hinzuzieht?

Warum sollten Sie sich nicht einmal im Monat (oder öfter) mit neuen Freunden und Bekannten treffen, um Informationen auszutauschen, Fragen und Probleme zu erörtern oder einfach nur über Bill Gates zu meckern?

Wir wollen Ihnen bei der Gründung eines Atari-Clubs behilflich sein!

Aus diesem Grunde unterbreiten wir Ihnen zwei Angebote: Zum einen können Sie sich gerne bei der Redaktion telefonisch oderschriftlich melden, und wir werden lhnen mitteilen, wieviel uns bekannte Atari-User sich in ihre m näheren Umfeld befinden. Wenn Sie der Meinung sind, dass sich diese Anzahl als eine sinnvolle Basis für die Gründung eines Clubs herausstellt, drucken wir gerne eine Kleinanzeige für Sie all die auch bei mehr als fünf Zeilen noch kostenfrei ist; außerdem werden diese Kleinanzeigen farblich als Club-Anzeigen gekennzeichnet.

Zum anderen ist über unsere Internet-Homepage atari-world.com ab Februar ein Formular abrufbar, in das Sie sich als interessierter Clubgründer eintragen können, so dass Sie von allen Club-interessierten InternetSurfern, die auf unseren Seiten landen, kontaktiert werden können.

Ich würde mich freuen, wenn sich die angehenden Club-Gründer bei mir melden und mich überden Stand der Dinge auf dem laufenden halten, denn ich bin gespannt, ob das Atari-Volk bereit ist, ein vergleichbares Engagement zu zeigen wie die Amiga-User, wenn es darum geht, die Gemeinde enger zusammenzuschweißen!


Ali Goukassian
Aus: ST-Computer 02 / 1999, Seite 3

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