Harddiskrecording zum Nulltarif - Studio Son

Als Studio Son 1995 erstmals vorgestellt wurde, lag der Preis bei umgerechnet noch über 1000,- DM. Damals wurde es zu professionellen Zwecken wie z.B. dem Einsatz in einer Radiostation verwendet.

Die Entwicklung ist nicht stehengeblieben. Das Programm wurde um wesentliche Punkte erweitert und von zwei Spuren auf virtuell 32 000 Spuren erweitert.

Der Clou ist, dass die ursprüngliche Version mit dem Entwicklungs- und Leistungsstand von heute als 2-Spur-Variante nun kostenfrei erhältlich ist. D.h., dass das Programm nun via Internet, PD-Disketten, über Mausboxen usw. von jedermann bezogen werden kann. Wir haben kurz vor Redaktions-Schluß diese Gelegenheit genutzt und einen Blick darauf geworfen. Da das Programm aber sehr umfangreich und vielseitig ist, werden wir schon bald einen ausführlichen Test präsentieren, was sinnvoll erscheint, zumal Studiocapitale, Hersteller dieses Produktes, voraussichtlich wieder auf der ATARI-Messe in Neuss präsent sein wird.

Das Programm

Bei Studio Son handelt es sich um in HD-Recording der klassischen Art, das sich der Fähigkeiten des Falcon, aber insbesondere auch des DSP, bedient. So z.B. gibt es eine Vielzahl on integrierten Effekten, wie Time-Streching, Echo, Hall, Compression, Noise Gate usw. Weitere Effekte können als Plug-Ins in das bestehende System integriert werden.

Weiterhin verfügt Studio Son über die Unterstützung der SMPTE/MTC Synchronisation mit 24, 25 und 30 Bildern in der Sekunde.

Innerhalb der Wellenform-Editierung stehen diverse Werkzeuge zur Verfügung, mit Hilfe derer man Audioaufnahmen auch unter Verwendung einer Lupe nacheditieren, verbessern und z.B. Knackser ausradieren kann.

Sämtliche Arbeiten, die man an der Software vornimmt, werden permanent gespeichert, wobei eine Undo-Funktion für nahezu jeden Bereich zur Verfügung steht.

Erfreulich ist außerdem, dass diverse Interfaces - wie z.B. JAM, FA8 oder auch das SPDIF-Interface - unterstützt werden, so dass der professionellen Aufnahme und Wiedergabe der Samples nichts mehr im Wege steht.

Selbstverständlich stehen für das tägliche Arbeiten mit Samples und Aufnahmen alle relevanten und traditionellen Funktionen wie z. B. das Schneiden, Kopieren, Duplizieren Umkehren, Ersetzen usw. zur Verfügung. Aber darüber hinaus kann man Pausen einfügen, zwei Quellen unter Beachtung diverser Aspekte miteinander vermischen, nondestruktive Schnitte vornehmen (das Original bleibt erhalten) und die Lautstärke der Kanäle über VU Meter (-10 dBV bis +4 dBU) im Analog-Look beobachten.

Schon jetzt besteht die Möglichkeit der MIDI-Konfiguration, um die fertigen Stücke (Mixes) mit Synthesizern oder Lichteffekt-Anlagen zu synchronisieren. Ein integrierter Midifile-Player ist derzeit in Arbeit.

Fazit

Alles in allem hat das Programm einen überzeugenden Eindruck auf uns gemacht, wenngleich die Bedienung im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig erschien. Während des Kurztests ist Studio Son nicht ein einziges Mal abgestürzt, was darauf schließen lässt, dass das Programm nicht nur stabil läuft, sondern auch ein ernstzunehmendes qualifiziertes Team dahinterstehen muss.

Auf jeden Fall hat es uns angespornt, einen ausführlichen Test mit Ausblick auf die professionellen Versionen "Studio Son V2+" und "Studio Son Timeline" vorzunehmen.

Und nicht zu vergessen: Studio Son gibt es sowohl in einer französischen als auch in einer englischen Version, so dass man auch als deutscher ATARI-Anwender gute Chancen hat, sich schnell in das Programm einzuarbeiten.

Bezug:
Das Programm bieten wir unter dem Stichwort "Studio Son" als HD Diskette zum Preis von 10,- DM inkl. Versandkosten an. Senden Sie uns einfach 10,- DM als Schein, Scheck oder in Form von Briefmarken zu. Entnehmen Sie die Versandanschrift bitte dem Impressum (letzte Seite).

Internet:

http://www.emi.u-bordeaux.fr/~ricard/studioson.html



Aus: ST-Computer 02 / 1998, Seite 48

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite