Lightshow

Wenn man heute von Partybeleuchtung hört, denkt man oft an professionelle und somit teure Spezialgeräte im Preisbereich von mehreren tausend Mark. Dass dem aber nicht so sein muss, haben zwei Schüler nach Beendigung ihrer dreijährigen Entwicklungsarbeit bewiesen.

Eine Alternative zu den meist kostspieligen Programmen ist Lightshow, eine Computer-Lichtsteuerung mit vielen Spezialeffekten aus dem professionellen Bereich. Das Programm unterstützt eine Sound-To-Light-Steuerung und bietet die Möglichkeit, in eine ladende Lichtshow Effekte einzublenden. Die bis zu tausend Lichtmuster können zu unendlich langen Lichtshows verknüpft werden. Die Lightshow Menüoberfläche sehen Sie in Bild 1. Das Menü und kann in drei Teile gegliedert werden. Das Editfeld mit dem dazugehörigen Editmenü auf der rechten Seite, das Ausgabefeld mit Menü auf der linken sowie das Hauptmenü im oberen Teil, zwischen dem Ausgabe- und dem Editfeld.

Die Oberfläche ist, wie man auf den ersten Blick sieht, keine GEM-Oberfläche, und zwar aus zwei Gründen. Lightshow läuft sehr stabil, viele andere GEM-Programme zwar auch, es gibt aber leider schwarze Schafe, die zum Abstürzen des Systems führen könnten. Der zweite Grund ist, dass Lightshow auf mehrere Ports gleichzeitig zugreift. Diese permanente Kommunikation würde durch andere Programme nur gestört, wenn nicht sogar unterbunden werden.

Durch den reinen Alleinbetrieb ist immer eine zeitlich genaue Ausgabe der Lichtmuster möglich. Trotz der fehlenden GEM-Oberfläche läuft Lightshow auf allen ATARI-kompatiblen Rechnern mit 1 MB RAM (getestet wurden Falcon, MEGA-STE mit PAK-Beschleunigerkarte und Hades). Mit der fehlenden GEM-Oberfläche muss der Benutzer von Lightshow aber nicht auf den Komfort verzichten. Auch in Lightshow gibt es bewegbare Dialogboxen, Tastaturbedienung, Bildschirmschoner und vieles mehr.

Das Editfeld

Zum Editieren von Lichtmustern stehen dem Benutzer viele leistungsstarke Tools zur Verfügung. Mehrfaches Undo, Drehen, Spiegeln und Füllen von Mustern, um nur einige zu nennen. Durch Funktionen wie Muster löschen, identische suchen, um auch hier nur einige zu nennen, lassen sich die Muster sehr einfach im Speicher verwalten.

Wird ein Muster aus dem Editfeld in das Ausgabefeld übergeben, kann die Ausgabe gestartet werden. Die Muster werden, wie in Abbildung 1 dargestellt, zeilenweise in Echtzeit ausgegeben. Die Funktionen im Ausgabefeld erklären sich anhand der Namen von selbst. Erwähnenswert sind hier nur die Funktionen Sound-To-Light und Direkt. Mit Sound-To-Light kann Lightshow gezielt auf die Musik reagieren und die Ausgabegeschwindigkeit zum Takt der Musik anpassen oder bei jedem Beat die Ausgaberichtung des Musters umdrehen. Weiterhin kann bei Musiklücken ein Effekt eingeblendet werden, um diese Zeit zu über-, brücken.

Einblenden von Spezialeffekten im Direktmenü

Über das in Bild 2 abgebildete Direktmenü können Spezialeffekte in die laufende Musterausgabe eingeblendet werden. Hier stehen drei verschiedene Blitze zur Verfügung. Beim Online-Rhythm-Light-Blitz kann bei jedem Bass der Musik ein Blitz ausgegeben werden. Es können aber auch gezielt Effekte mit bis zu tausend Schritten aufgenommen und dann ausgegeben werden. Für die Bearbeitung dieser Effekte stehen wiederum viele Tools zu Verfügung.

Das Lightshow Hauptmenü

Im Hauptmenü sind Standardfunktionen wie Laden, Speichern und das Setup zu finden. Eine weitere Besonderheit von Lightshow ist das Laden und Speichern von Lichtmustern während der Ausgabe. Es ist möglich, ohne die Musterausgabe zu unterbrechen oder zu verlangsamen, Musterdaten zu laden oder zu speichern. Für den Fall der Fälle, dass mit kleine n Speichermedien wie z.B. Diskette gearbeitet wird, kann im Setup eingestellt werden, ob die Musterdaten gepackt gespeichert werden sollen. Das automatische Lichtprogramm "Lightcontrol" wird über das Hauptmenü aufgerufen und ist im Bild 3 zu sehen.

Lightcontrol, das automatische Lichtprogramm

Über dieses Menü kann Lightshow selbständig Muster für die Ausgabe auswählen und verschiedene Aktionen, wie Drehen und Spiegeln ausführen. In Lightcontrol können einzelne Muster, Teilbereiche oder aber alle Muster selektiert werden und weiterhin auch, wie oft diese wiederholt und wann welche Aktionen auf diese Muster ausgeführt werden sollen.

Sind die Funktionen Lightcontrol und Sound-To-Light aktiv, kann Lightshow seine Muster selbst auswählen, Aktionen auf diese Muster ausführen und auf den Takt der Musik reagieren. Lightshow arbeitet durch diese beide Funktionen vollkommen selbständig.

Abschließend können wir also sagen, dass Lightshow eine echte Konkurrenz zu kommerziellen Produkten darstellt, die einige tausend Mark kosten, aber nur einen Bruchteil an Funktionsumfang gegenüber Lightshow haben.

Da Lightshow mit 1 MB RAM auskommt, kann man es ab der 1040er Serie benutzen. Ein derartiger Rechner kostet, wenn man ihn gebraucht kauft, heute so um die 150 bis 200 DM. Im Gegensatz zu einem PC muss man sich dann nicht um seinen Rechner sorgen, wenn man ihn auf einer Party allein lässt.

Die aktuelle Lightshow Version 2.0 können Sie über die PD-Serie beziehen oder aus der Maus Karlsruhe, der Maus München oder dem Datenpavillion Berlin unter dem Namen "LIGHTSHW.TOS" als selbstentpackendes ZIP-File downloaden. Weitere Informationen gibt es bei den Autoren:

Jan Riewenherm Römerstraße 3 82343 Pöcking E-Mail: Jan Riewenherm@M4.Maus.de Alexander Kunschner Ulrichstraße 3 82343 Pöcking

Lightshow - und Sie sehen nie wieder schwarz!



Aus: ST-Computer 07 / 1997, Seite 28

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