Bücher

SIGNUM!Zwei für ATARI ST

J. & B. Siepmann
SIGNUM!Zwei für ATARI ST

Haar b. München 1989
Markt & Technik
336 Seiten
DM 59.-
ISBN 3-89090-774-1

Bei Markt & Technik hat sich einiges getan. Bei dem Werk „SIGNUM!2“ fällt gleich die völlig neue Titelgestaltung ins Auge. Und auch sonst ist die Gestaltung anders als bei bisherigen M&T-Büchern. Was liest man da? „Dieses Produkt wurde mit einem Desktop-Publishing-Programm erstellt ...“ Eine neue Epoche im Verlagsgewerbe scheint angebrochen zu sein.

SIGNUM!2 wird gerne als Zwitter bezeichnet: gerade noch Textverarbeitung und noch nicht ganz Desktop-Publishing. Diese Aussage wird SIGNUM!2 nicht gerecht Zugegeben, es ist ein eigenwilliges Programm, mit dem man erst umzugehen lernen muß. Das Buch der Brüder Siepmann will uns diesen Umgang lehren. Es ist immer wieder schön, in Vorworten Begründungen zu lesen, daß jeder mann auf dieses Buch gewartet haben muß, weil die Informationen im Originalhandbuch etwas unzulänglich wären.

Seit September 1987 gibt es nun schon SIGNUM!2 und die Vorgängerversion noch länger. Erst jetzt werden wir mit den Beschreibungen von Jörg und Bernd Siepmann konfrontiert.

Nach dem Vorwort folgt in Kapitel 1 die Beschreibung der ATARI-Benutzeroberfläche, wie man Disketten formatiert und Sicherheitskopien anfertigt usw. - ein durchaus lobenswertes Unter fangen, obwohl man davon ausgehen darf, daß die Benutzer dies eigentlich schon kennen müßten.

Kapitel 2 dient der (weiter oben erwähnten) Einordnung von SIGNUM!2 zwischen Textverarbeitung und Desktop-Publishing. Dort wird auch erklärt, wie es zu der merkwürdigen Klassifizierung „Signum aided Publishing“ kam - ein schlechter Werbespruch. wie ich finde.

Kapitel 3 widmet sich ausführlich den einzelnen Zeichen, Symbolen. Befehlen und Menüs auf dem SIGNUM!2-Bildschirm. Spätestens ab Kapitel 4 erkennen wir wesentliche Layout-Merkmale, wie z.B. die Box „Auf einen Blick“. Dort wird kurz umrissen, was das Kapitel beschreibt und zwar in genau jenen Arbeitsschritten, die man später per Menü oder Button nachvollziehen soll -eine gute Idee.

Apropos Kapitel 4: Alles geht Schritt für Schritt. Zuerst Zeichensatz laden (das ist ein Punkt, den ich eingangs mit „eigenwilliges Programm“ meinte). Jeder einzelne Menüpunkt ist klar beschrieben. Weiter geht’s mit Parameter einstellen. Was sind Haupt- und Indexzeilen?

Und in Kapitel 5: Der erste Text. Endlich das lang ersehnte Erfolgserlebnis.

Grundsätzlich scheint alles sehr einfach zu sein. Kapitel 6 = „Einfache Cursorbewegungen ...“ und Kapitel 7 = „Einfache Textgestaltung“. Dort erfuhr ich zum ersten Mal, daß es eine Datei „SIGSEP.DAT“ gibt, die als Ausnahmedatei zur Silbentrennung die Sonderfalle der deutschen Sprache festhält.

Dann werden die Übungstexte umfangreicher (Kapitel 8), so daß bald Seitengrenzen erreicht sind. Jetzt kommt die zweite Eigenheit von SIGNUM!2 ins Spiel, die starre Festlegung des Arbeitsbereiches auf nur eine Seite. In Kapitel 10 wird gezeigt, wie auch komplizierte mathematische Formeln mit SIGNUM!2 möglich sind. Kapitel 11 widmet sich der Ablaufprogrammierung durch Makros. Ab Kapitel 13 wird’s nun gemischt. Jetzt können Bilder in den Text eingebaut werden. Mehrspaltensatz folgt in Kapitel 14. Die Beschreibung des Font-Editors (Kapitel 15) und des Druckprogramms (Kapitel 16) runden das Werk ab.

Mit 332 Seiten liegt uns ein Buch vor, das sich ausführlich mit SIGNUM!2 beschäftigt. Das übersichtliche Layout ist sehr ansprechend und gefällig. Es werden viele Bilder, Skizzen und Informationsblöcke benutzt, was die Übersichtlichkeit weiter erhöht. Eine beigefügte Diskette enthält zahlreiche Beispiele, die in dem Buch haarklein durchgesprochen werden.



Aus: ST-Computer 12 / 1989, Seite 190

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