Bücher

Erhardt Ecker

Scriptum APL - Kurs, 1988

Erhardt Ecker
Marie-Juchacz-Weg 14
6300 Gießen
DM 30,- (Nur per Nachnahme)

Das Werk fallt insofern etwas aus dem Rahmen der einschlägigen Literatur, als es sich um ein studienbegleitendes Scriptum handelt, das nicht im Buchhandel zu erhalten ist. Einzige Bezugsquelle ist der Autor selber, der einen Unkostenbeitrag von 30,- DM verlangt; ein angemessener Preis für ein Paperback (kopiertes Scriptum) von 211 Seiten Umfang.

Um es gleich vorweg zu sagen, das Buch ist wirklich empfehlenswert und hebt sich von anderer APL-Literatur wohltuend ab; ganz abgesehen von der Tatsache, daß es bislang das einzige Werk ist, welches das APL für den ST beschreibt.

Der gesamte Text ist wegen der Sonderzeichen (Funktionen, Operatoren) von APL mit dem APL-eigenen Editor geschrieben. Das Schriftbild ist dementsprechend unattraktiv und wird durch das Kopieren auch nicht besser, bleibt aber gut lesbar. Unerklärlich ist die Verwendung des Gleichheitszeichens als Trennzeichen. Ausschlaggebend für die Qualität eines Buches ist jedoch nicht die äußere Aufmachung, sondern der Inhalt und der überzeugt hier. Auf den ersten 117 Seiten werden alle Sprachelemente des APLs von GDAT verständlich erklärt, wobei sich im allgemeinen auf der linken Seite die Beschreibungen der Sprachelemente von APL und auf der rechten Seite zugehörige Beispiele und Übungen befinden. Es bietet sich an, den Text mit eingeschaltetem Rechner durchzulesen, um die begleitenden Übungen direkt mit APL bearbeiten zu können. Auch der ATARI spezifische Funktionseditor und die Tischrechnerfunktion von APL werden beschrieben, so daß die Bearbeitung der Übungen keine Probleme aufwirft. Auf der ersten Seite findet der Leser eine Kurzreferenz aller APL-Funktionen (Zeichen) mit Seitenangabe, die den fehlenden Index aber nicht ganz ersetzen kann. Das Inhaltsverzeichnis des Buches ist etwas knapp geraten. Der Text enthält viele Tabellen, die eine Nutzung als Nachschlagewerk erlauben. Besonders angenehm fallen die vielen interessanten Bei spiele auf. Der Autor schreibt gut verständlich, exakt und doch humorvoll. Auf den restlichen Seiten des Buches finden sich hochinteressante Anwendungen von APL, die vorrangig den Informatiker oder den Mathematiker begeistern werden. Für Einsteiger in die Programmierung im allgemeinen ist dieser Teil zu anspruchsvoll. Einige Anwendungen sind nur im Zusammenhang mit der zugehörigen Vorlesung vollständig zu verstehen, außer man verfügt über entsprechende Vorkenntnisse. Die Themen behandeln einerseits Dinge wie das Rechnen mit komplexen Zahlen, das n-Damenproblem, das Errechnen von KV-Diagrammen, die Primfaktorzerlegung, andererseits aber auch die Grammatiken formaler Sprachen, Auszüge aus der Mengenlehre und die Newtoninterpolation.

Zusammengefaßt läßt sich sagen, daß das Scriptum eine wertvolle Ergänzung des APL-Handbuchs von GDAT darstellt. Dem Einsteiger in APL wird es durch die zahlreichen textbegleitenden Übungen leicht gemacht, ein “Gefühl” für die Stenographiesprache APL zu entwickeln. Auch der Fortgeschrittene, vor allem aber derjenige, der Beispiele von gelungenen Umsetzungen von Algorithmen in typische APL-Funktionen sucht, wird seine Freude daran haben. Wer keinen großen Wert auf einen anspruchsvollen Druck und einen stilvollen Einband legt, bekommt für sehr wenig Geld ein niveauvolles Buch.das sich gut lesen läßt und später auch als Nachschlagewerk zu verwenden ist.

S. Maetschke

Maier/Schepers

C Know How

Düsseldorf, 1988
Data Becker GmbH
512 Seiten
39,80 DM
ISBN 3-89011 348-6

Das Buch C Know How besteht aus zwei Teilen: Erstens aus einer Kurz-Installations- und Bedienungs-Anleitung für Turbo-C (inklusive Makroassembler) und Megamax- bzw. Laser-C (inklusive RCS), sowie aus einem Anhang, der ca. zwei Drittel des Buches füllt und in alphabetischer Ordnung sämtliche Bibliotheksfunktionen der behandelten Compiler enthält, also auch die GEM-. BIOS- und XBIOS-Funktionen.

Der erste Teil des Buches ist gut lesbar und verständlich, jedoch kann ich den Sinn dieser Kapitel nicht so recht verstehen. Wer bereits einen der C-Compiler besitzt, wird erstens auch mit der Original-Bedienungsanleitung zurechtkommen, denn soviel besser sind die Ausführungen im Buch auch nicht, und zweitens kaum einsehen, warum er ein Buch mit der Bedienungsanleitung für einen anderen C-Compiler kaufen soll.

Auch als Kaufhilfe ist das Buch wenig geeignet, denn die Compiler und ihre Vorteile, Schwächen, Fehler und Leistungen (Sprachumfang, Geschwindigkeit, Speichereffizienz usw.) werden in keiner Weise verglichen, lediglich die Anwendung der Compiler wird präsentiert, ohne daß dabei Tips & Tricks, die das Leben mit diesen Entwicklungssystemen leichter machen konnten, verraten würden.

Die alphabetische Liste aller verfügbaren Bibliotheksfunktionen hingegen ist eine brauchbare Sache. Allerdings kann man auch hier der Frage nach dem Sinn nicht entgehen: Zumindest eine Referenzliste mit Kurzerklärung enthalten auch die Original-Handbücher der Compiler-Hersteller, eine Einführung zur Benutzung z.B. der GEM-Funktionen bietet das Buch aber nicht, so daß der interessierte Benutzer hier doch wieder zu zusätzlicher Literatur greifen muß.

Die Idee, die Funktionen aus allen Bibliotheken gemischt alphabetisch zu sortieren, ist gut. Die Liste ist dadurch zum Nachschlagen sehr gut geeignet. Dennoch scheint mir trotz dieses Vorzuges das C Know How-Buch aus dem Hause Data Becker für die meisten Anwender eine überflüssige Ausgabe zu sein.

CS



Aus: ST-Computer 06 / 1989, Seite 184

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