24-Nadel-Druckkonverter

Schade: Da hat man nun einen Drucker der Edelklasse, mit 24 kleinen Nädelchen und einer tollen Schriftqualität - und einige Programme ignorieren diese Leistung einfach und unterstützen nur 8-Nadelgrafik.

Um es vornweg zu sagen: Der Fehler liegt bei den Softwarefirmen, die es wohl verschlafen, ihre Software universell zu gestalten. Gerade bei dem meistverbreiteten Textprogramm 'Ist Word’, genauer gesagt bei dessen Nachfolger ’Wordplus’, wurden die 24-Nadler schlichtweg vergessen. Die Grafikausgabe erscheint auf diesen Druckern vertikal gedehnt, d. h. sie ist nicht nutzbar. Auch bei vielen anderen Programmen kommen Grafikausdrucke gedehnt und außerdem sehr blaß auf’s Papier.

Was ist zu tun?

Die eine Möglichkeit ist sich zu ärgern, den Mißstand zu akzeptieren und fortan nur Programme zu kaufen, die auch 24-Nadel-Drucker voll unterstützen.

Oder man könnte warten, bis die Softwarefirmen ihre Programme anpassen. Aber wer will schon auf gutes Wetter hoffen...

Wem beide Möglichkeiten nicht Zusagen, der sollte einen Druckkonverter zur Hilfe nehmen. Ein solches Gerät wird einfach zwischen Rechner und Drucker geschaltet und paßt die im 8-Nadel-Modus ankommenden Grafikdaten an die 24 Nadeln des Druckers an.

Bild 2: Testausdruck mit 1st Wordplus

Der Konverter

Wie auf dem Foto zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um ein Hardwarezusatz, der in die Druckerleitung eingeschliffen wird. Gebaut wurde er für die Anpassung des NEC P6 an den ST.

In diesem Gerät, das immerhin eine beachtliche Größe aufweist, sitzen ein Single-Chip-Rechner und einige weitere Kleinteile. Der Single-Chip Rechner ist ein Bauteil, das aus einem Prozessor, RAM, ROM und je einem Ein-und Ausgabeport besteht. Alles in allem ist es nicht größer als ein normales EPROM. Aber wen interessiert schon das Innenleben - auf die Wirkung kommt es an! Wir nahmen also dieses Gerät und ließen es mit vielen ST-Programmen am NEC P6 drucken, die normalerweise keine befriedigende Druckqualität erreichen oder sogar überhaupt nichts zu Papier brachten. Als erstes die normale ST-Hardcopy (Alternate + Help), die ja mit dem 24-Nadeldrucker überhaupt nicht läuft. Sie funktioniert einwandfrei, nur etwas langsamer als mit einem 9-Nadel-drucker, da der Konverter Zeit zum Umrechnen benötigt. Freilich muß man zur Qualität der Hardcopy auch sagen, daß der Softwaretreiber von NEC, der immerhin Public-Domain ist, also nichts kostet, eine bessere Qualität erreicht als der Hardware-Konverter. Aber die Hardcopy ist ja nur ein Teil des Anwendungsbereiches. Die Hauptanwendungen sind in allen Programmen zu finden, die nur eine normale 8-Bit-Grafik liefern. Der Konverter erkennt, wenn Grafikdaten gesendet werden, wandelt sie um und bringt sie zu Papier. Das bewirkt, daß sogar bei gemischter Ausgabe von Text und Grafik eine automatische 'Korrektur’ erfolgt. Bestes Beispiel hierfür ist Ist Word Plus. Hier zeigt der Konverter ein wirklich gutes Ergebnis. Auch bei Programmen wie EASYDRAW, DEGAS und anderen Grafikprogrammen funktionierte er einwandfrei. Insgesamt zeichnet sich der Druckcode-Konverter durch problemlosen Anschluß aus und dadurch, daß er wirklich immer funktioniert. Mit einem Preis von 400 DM ist das Gerät nicht gerade billig. Aber in manchen Fällen ist es die einzige Alternative.

Fotronic GmbH

Josef-Beiser-Straße 13 8000 München 83

Bild 3: Hardcopy ohne Treiber: nicht brauchbarer Ausdruck
Bild 4: Hardcopy mit NEC Public-Domain Druckertreiber (Software)
Bild 5: Hardcopy mit Fotronic Hardare-Grafikkonverter


Aus: ST-Computer 04 / 1987, Seite 130

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