Tandy 1000 EX: Jetzt kommen die MS-DOS-Heimcomputer!

Günstige Angebote an IBM-kompatiblen Personal Computern haben den Computer-Markt in Bewegung gebracht. Jetzt kommt das erste Modell, das man als MS-DOS-Heimcomputer bezeichnen kann. Der Tandy 1000 EX bietet dabei alle Vorzüge eines echten Personal Computers.

Gesunkene Preise bei gestiegenen Leistungen machen Computer immer attraktiver. Der Tandy 1000 EX ist der erste MS-DOS-Computer, der auch vom Design her auf eine breite Käuferschicht zielt. Erstmals ist die Tastatur zusammen mit der Computerplatine, dem Netzteil und der Diskettenstation in einem Gehäuse untergebracht. Bemerkenswert sind die zwei Joystick-Anschlüsse (DIN-Rundstecker) seitlich an dem Gehäuse, ein Kopfhöreranschluß und ein Lautstärkeregler für den Sound, den ein dreistimmiger Tongenerator produziert, der sich in bisherigen Standard-PCs nicht findet.


Der Tandy 1000 EX besitzt alles, was ein MS-DOS-Computer besitzen muß

Für den Anschluß an einen Monitor steht ein Video- und ein RGB-Ausgang zur Verfügung. Über den Video-Ausgang kann auch ein Fernsehgerät mit seriellem Video-Eingang angeschlossen werden. Ein Drucker und ein zusätzliches zweites Diskettenlaufwerk (514 oder 314 Zoll) sind über zwei spezifische Tandy 1000 EX-Schnittstellen anzuschließen (der Druckerausgang hat zwar Centronics-Norm, aber keinen genormten Steckanschluß).

Serienmäßige Farbgrafik

Um eine Erweiterungskarte einzubauen — ein Steckplatz für drei Plus-Steckkarten in Tandy-Norm ist vorhanden — wird einfach ein Teil der Abdeckung abgezogen und die Karte eingesteckt. Steckkarten in IBM-Norm sind nicht ohne weiteres anschließbar. Mit einer in der linken Gehäuseseite integrierten Stahlplatte läßt sich der Computer auf einer Unterlage gegen unbefugtes »Mitnehmen« sichern. Dieses nützliche Detail ist nicht nur bei einem Einsatz des Tandy 1000 EX in Schulen, sondern auch an anderen öffentlich zugänglichen Orten von Vorteil.

Der Tandy 1000 EX arbeitet mit 4,77 oder 7,16 MHz und besitzt in der Grundversion 256 KByte Arbeitspeicher (mit Plus-Karten auf 640 KByte erweiterbar). Durch die Verwendung des Betriebssystems MS-DOS 2.11 wird der 1000 EX zu einem vollwertigen Personal Computer.

Die deutsche Tastatur umfaßt 90 Tasten. Die zwölf Funktionstasten sind in einer Reihe über der Tastatur angebracht; für die Cursorbewegung stehen eigene Tasten zur Verfügung. Eine extra HOLD-Taste stoppt und startet das Bildschirmscrollen oder hält den Ablauf von Programmen an. Die Funktionstasten sind bereits beim Einschalten mit Funktionen belegt. So wird zum Beispiel beim Laden des Betriebssystems und gleichzeitigem Drücken einer Funktionstaste automatisch der 7,16-MHz-Modus eingeschaltet.

Wer lieber mit Maus statt mit Tastatur arbeitet, kann sich eine Color-Maus zum Preis von 130 Mark zulegen. Zum Betrieb der Maus benötigt man allerdings eine Plus-Erweiterungskarte, auf der sich zusätzlich auch eine Echtzeituhr befindet. Die Erweiterungskarte kostet nochmals 360 Mark.

Alles unter einem Dach

Neben dem Betriebssystem MS-DOS 2.11 ist im Lieferumfang das Programmpaket DeskMate II enthalten, das aus sechs Teilprogrammen besteht: Text, Kalkulation, Dateien, Telecom, Kalender und Mailbox. Das qualitativ gute Programmpaket erlaubt den sofortigen Einstieg in die elektronische Datenverarbeitung und die sofortige Ausnutzung der Fähigkeiten des Computers, ohne erst zusätzliche Software kaufen zu müssen. Es reicht sogar für kleinere Büroarbeiten, zum Beispiel für Nebenverdiensttätigkeiten, aus. Zwischen den einzelnen Programmen sind die Daten voll austauschbar. Somit kann man beispielsweise Kalkulationen vornehmen, anschließend mit der Adreßdatei verbinden und mit Hilfe der Textverarbeitung als Serienbrief ausdrucken lassen.

Kompatibilität ok!

In der Grundversion für 1795 Mark ist das Computersystem mit Farbgrafikkarte ausgerüstet, besitzt 256 KByte RAM, ein Diskettenlaufwerk und einen Grünmonitor. Ein hervorragender Farbmonitor (Tandy CM-10) ist für einen Aufpreis von zirka 800 Mark erhältlich.

Im Kompatibilitätstest arbeitete der Computer sowohl mit Grafikprogrammen wie dem Flight Simulator II als auch mit Anwendungssoftware wie Sidekick, Word oder Lotus 1-2-3 problemlos zusammen und gab auch sonst keinen Anlaß zu Kompatibilitätsklagen.

Der Tandy 1000 EX zielt mit seinem Preis-/Leistungsverhältnis voll auf den Heim- und Schulbereich und hat auch alle Chancen, ein echter Renner zu werden. (zu)


An der Seite befindet sich das integrierte 5,25-Zoll-Disklaufwerk
Name:Tandy 1000 EX
Preis:1795 Mark
Prozessor:8088-2, 4,77 und 7,16 MHz
Betriebssystem:MS-DOS 2.11
Arbeitsspeicher:256 KByte
Laufwerke:1 x 360 KByte, 514 Zoll
Schnittstellen:2 x Joystick, Kopfhörer, parallel, zweites Laufwerk, RGB, Video
Steckplätze:1 x für drei Tandy-Plus-Erweiterungskarten
Monitor:monochrom
Kompatibilität:gut
Zusätzlich erhältlich:Erweiterungskarten, Maus, zweites Laufwerk, Farbmonitor

Leistungsdaten des Tandy 1000 EX



Aus: Happy Computer 01 / 1987, Seite 17

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