Tempest (CPC)

 Grafik  80 ★
 Sound & Musik  82 ★
 Happy-Wertung  87 ★
Schneider (C 64, Spectrum)
Actionspiel
39 DM (Kassette), 59 DM (Diskette)
Tolle Automaten-Adaption
Und nun unser Bastel-Tip des Monats: Wie verwandle ich meinen braven Schneider CPC in einen Spielautomaten mit Stereo-Sound? Nun, zunächst schließt man einen Stereo-Verstärker samt Boxen (nicht unter 40 Watt) an den Computer an, Als nächstes verdunkele man den Raum und lade ein Spiel namens »Tempest«. Nun noch den Lautstärkeregler am Verstärker aufgedreht, und schon geht’s los.

Tempest wird allen Spielhallen-Gängern ein Begriff sein. Der Automat, der schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, ist ein recht abstraktes, aber toll gemachtes Vektor-Schießspiel. Die Handlung ist äußerst simpel: Sie steuern einen dreieckigen »Zapper«, der 100 Hyperraum-Autobahnen von lästigen Energie-Störenfrieden säubern soll. Die Strecken kann man mit etwas Fantasie als 3D-Spinnennetze bezeichnen, die in Vektorgrafik im Weltraum hängen. Hier treiben sich die verschiedensten Arten von Bösewichtern herum: Einige klettern langsam nach vorne, andere teilen sich bei Beschuß und einige Spezialisten blockieren den Rand, sobald sie oben angekommen sind. Ihr Zapper wird nämlich immer am Rand eines Netzes entlanggesteuert und schießt quasi nach innen. jedes der 100 Bilder kann einzeln angewählt werden, aber nicht der Schwierigkeitsgrad. So kann man sich alle 3D-Grafiken einmal zu Gemüte führen, ohne gleich von einer besonders aggressiven Angriffswelle niedergemäht zu werden.

Die Vektorgrafik ist ungemein schnell und effektvoll und erreicht annährend Automaten-Qualität. Der Sound ist es aber, der beim Testen für das ungläubige Staunen bei den Kollegen sorgte: Durch den eingebauten Lautsprecher des Schneider klingt er sehr mickrig, aber über eine Stereo-Anlage ist er ein lärmender Hochgenuss. Sonderlich geistreich ist Tempest ja wirklich nicht, aber ungemein fesselnd und motivierend. Actionfans sollten das packende Spiel auf keinen Fall versäumen. Wer schon den Spielautomaten mochte, wird von dieser glänzenden Adaption sowieso begeistert sein.


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 12 / 1986, Seite 96

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