Spiele Leserbriefe


# Willkommen zum neuen Spiele-Teil

Ein herzliches Hallo zu unserer festlichen Premiere! Der Spieleteil, der schon immer ein gewichtiges Wort beim Konzept von Happy-Computer mitzureden hatte, präsentiert sich im neuen Gewand. Aus unseren 15 bis 16 Seiten, die man immer im hinteren Drittel der Zeitschrift fand, ist ein eigenständiges «Magazin im Magazin« geworden. Spiele-Fans und Sammler können sich unseren Spiel-Innenteil aus dem Stammheft heraustrennen und extra sammeln.

Der Entschluß, den Spiele-Teil noch mal so aufzuwerten, fiel uns leicht. Angeregt durch viele ermunternde Leserzuschriften haben wir uns überlegt, wie wir Euch sowohl qualitativ als auch quantitativ besser über die Spie-le-Szene informieren können.

Diese Leserbrief-Seite ist ganz neu. Hier werden wir jeden Monat die interessantesten Zuschriften zum Thema Spiele-Teil und Software-Szene veröffentlichen und natürlich beantworten. Greift also zu Bleistift/Kuli/Textverarbeitung und deckt mich mit Briefen ein! Außerdem werde ich Euch auf dieser Seite immer ein paar persönliche Zeilen schreiben.

Das bedeutendste europäische Software-Ereignis in diesem Jahr war zweifelsohne die PCW-Show in London. Der Messebesuch war eine gute Gelegenheit. alte Bekannte wieder zu treffen und einige neue Kontakte zu knüpfen. Einen ausführlichen Bericht von der Super-Show findet Ihr weiter vorne im Aktuell-Teil. Alle Spiele-Interessierten sollten sich den Bericht nicht entgehen lassen, denn auf der PCW-Show wurden die Weichen für das nächste Halbjahr in der Spiele-Branche gestellt.

Nach dieser ungewöhnlich umfangreichen Einleitung geht es mit den Leserbriefen los. Wenn Ihr uns schreiben wollt, dann schickt Eure Briefe bitte an folgende Adresse: Redaktion Happy-Computer. Heinrich Lenhardt, Hans-Pinsel-Str. 2, 8013 Haar bei München.

Euer Heinrich Leonhardt

»Super Cycle« — Hui oder Pfui?

Ich lese Ihre Zeitung schon seit Jahren and da ich Compu-terspielen nicht gerade abgeneigt bin, verfolge ich mit großem Interesse Ihren Spieleteil. Bisher fand ich Ihre Artikel immer sehr zutreffend, doch leider hat sich dies geändert, als ich in Ausgabe 9/86 Ihren Artikel über die neueste Motorradsimulation von Epyx las.

Ich finde, das Spiel hat es verdient, einen höheren Rang als den in Ihrer Zeitschrift erwähnten »nicht einmal durchschnittlich« zu belegen. Ich weiß, daß Epyx zu Besserem fähig ist, dennoch finde ich es unfair, daß dieses Spiel als »Schnee von gestern« bezeichnet wird. Ich meine, daß »Wir« in Epyx zu große Erwartungen gesetzt haben.

Offengestanden haben »Wir« vielleicht alle auf einen ebenbürtigen Nachfolger von »Pitstop II« gehofft. Dies ist jedoch kein Grund, ein Spiel in der Luft zu zerfetzen und zu deklassieren.

(Olaf Dohms, Braunschweig)

Nun, in dem »Super Cycle«-Test war zwar oft von »Wir« und »Uns« die Rede. Dahinter steckt aber letztendlich immer der Redakteur. dessen Kürze! am Ende des Beitrags steht; in diesem Falle also ich.

Daß ich »Super Cycle« in der Luft zerfetzt und als unterdurchschnittlich bezeichnet habe, ist mir neu. Das Spiel hat immerhin eine Gesamtwertung von 58 von 100 möglichen Punkten erhalten und mir somit immer noch überdurchschnittlich gut gefallen, denn unsere Skala ist so gemeint, wie sie dasteht: Was schlechter als Durchschnitt ist. bekommt auch weniger als die Hälfte der maximalen Punktzahl.

Außerdem glaube ich, daß man gewisse Ansprüche an ein Spiel stellen darf. Wenn eine Softwarefirma ein mittelmäßiges Selbstplagiat abliefert, dann ist das meiner Meinung auch einen Rüffel wert. Die Firma scheut sich ja auch nicht, den vollen Preis zu verlangen. Wir denken dabei an die Leute, die »Pitstop II« kennen und angesichts des guten Namens von Epyx und der tollen Aufmachung von »Super Cycle« das neue Spiel für teures Geld kaufen. Da die meisten Computerspiele 40, 50 Mark kosten, halten wir es im Sinne unserer Leser für sehr wichtig, besonders kritisch zu sein. (hl)

Anleitungen gesucht

Als ich meinen C 64 bekam, wurde ich gleich mit Spielen überschüttet. Das brachte auch ein Problem mit sich. Die unten genannten Spiele erwiesen sich als so gut wie unlösbar. Viele Stunden schon habe ich mit Freunden versucht, sie zu knacken — ohne Erfolg. So dachte ich daran, Ihnen zu schreiben. Sie haben bestimmt schon viele Spiele in den Fingern gehabt. Ich wollte Sie fragen, ob Sie mir nicht die Anleitungen für die Spiele geben können. Folgende Spiele umfassen mein Problem: »Maya Grab«, »V«, »Psi-5«, »Evil Crown« und »Infiltrator«. (Der Absender ist der Redaktion bekannt.)

Diesen Brief habe ich stellvertretend für viele Anfragen abgedruckt, die uns in letzter Zeit erreicht haben. Unsere Hallo Freaks-Rubrik wird nämlich oft als »Anleitungsbeschaffungs-Abteilung« mißverstanden. Deswegen noch einmal der Hinweis, daß wir aus urheberrechtlichen Gründen keinerlei Anleitungen kopieren und verschicken dürfen.

Abgesehen davon liegt es uns fern, die Raubkopierer-Front auf diese Weise zu unterstützen. Denkt bitte daran, daß die Verbreitung von Raubkopien strafbar und Betrug am Programmierer. Insofern entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, daß ein Ex-Knacker, der jetzt selber Programme schreibt, meint: »Wenn heute jemand meine eigenen Programme weitergeben würde, dann wär' ich ganz schön sauer«.

Ich darf alle verzweifelten, anleitungslosen Raubkopierer sanft daran erinnern, daß man Spiele samt Dokumentation auch kaufen kann. Bitten an unsere Redaktion nach Gebrauchsanleitungen zu richten, ist aus oben genannten Gründen auf jeden Fall zwecklos.

(hl)


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 11 / 1986, Seite 82

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