Public Domain

Tests/Neuerscheinungen

Shareware kann wie Freeware genauso frei kopiert und weitergegeben wer den. Doch im Unterschied zur Freeware wird der Anwender gebeten, auf freiwilliger Basis einen Geldbetrag (üblicherweise im Bereich von 10 DM bis 100 DM) dem Autor zu überweisen, wenn man mit dem Programm zufrieden ist. Damit ist meist eine weitere Unterstützung (Bedienungsanleitung, telefonische Hilfe, Zusendung von Updates) verbunden.

Die Programme decken den gesamten Bereich der sonst kommerziell vertriebenen Programme wie Spiele, Datenbanken, Lehrprogramme, DFÜ-Software bis hin zur Spezialanwendung, ab. Auch der fortgeschrittene Programmierer findet eine ganze Menge an fertigen Programmodulen über verschiedene Programmiersprachen bis hin zu Tips und Tricks.

Bei den Spezialanwendungen gibt es sogar Programme für kleinere« Computer wie den C 64. Die »Bayrische Hackerpost« hat für diesen Computer eine Diskette mit Freeware zusammengestellt. Auf ihr sind nützliche Programme gesammelt, die man zur Datenfernübertragung benötigt.

In Amerika wird die Free- und Shareware von Clubs wie PCSIG (SIG bedeutet: Special Interest Group) oder PCBlue in Datenbanken gesammelt, die über Modem und Akustikkoppler für jedermann zugänglich sind. Da die Telefongebühren für eine Verbindung nach den USA aber immens hoch sind und selbst der Direktimport aus Amerika zusätzliche Kosten durch Zoll und Verpackung verursacht, haben einige deutsche Firmen die Beschaffung der Software übernommen.

Auch die Bayrische Hackerpost bietet einen eigenen Vertrieb an: Das Freeware-Angebot des Freewarevertrieb Grießmann und Franke (FGF) umfaßt die gesamte Freeware-Bibliothek der amerikanischen Benutzergruppen für den IBM-PC und Kompatible (zirka 700 Disketten) und CP/M (zirka 500 Disketten). Darüber hinaus werden der Atari ST (bisher 2 Disketten, Tendenz steigend), Apple II (mit Modem 7, Kermit etc.) sowie der 64 unterstützt. Die Preise lieg bei 15 Mark für eine 5,25-Zoll Diskette beziehungsweise 25 Mark für eine 3,5-Zoll-Disk.

Die Bayrische Hackerpost plant auch die Anschaffung eines CD-ROMS, auf der sich die gesamte PC-SIG-Freeware befindet. Dieses CD-ROM ist in den USA in einigen Monaten mit Abspielgerät zum Preis von 1000 Dollar für jedermann erhältlich.

Erwähnenswert ist auch die Tatsache, daß die CP/M-Software in verschiedenen Formaten (Kaypro, Osborne, Sanyo, Wang) angeboten wird.

P. Haenelt/Udo Reetz

Software im Text: PC-Write

Eines der bekanntesten Public Domain-Programme ist PC-Write. Dieses Textverarbeitungsprogramm gibt es jetzt in einer neuen, überarbeiteten Version 2.6. Das Programm übertrifft in seiner Verarbeitungsgeschwindigkeit teilweise sogar kommerzielle Programme wie Wordstar oder Word. Das Programm erlaubt automatisches Formatieren während des Schreibens. Ist diese Funktion eingeschaltet, nimmt die Arbeitsgeschwindigkeit allerdings mit der Textlänge ab. Ab 20 KByte sind Arbeiten am Textanfang unzumutbar langsam. Am Textende merkt man nichts von der Verzögerung.

Gerade bei Textverarbeitungen ist es wichtig, daß man sofort mit dem Programm arbeiten kann. PC-Write bietet hierfür die optimalen Voraussetzungen. Man kann jederzeit Help-Menüs aufrufen. Die Anzeige der Hilfstexte geschieht ohne Zeitverlust, da alle Texte im RAM stehen, sofern man über genügend Speicher verfügt (mindestens 256 KByte). Die residente Speicherung benötigt nämlich enorm viel Platz. Diese Hilfstexte sind so ausführlich und gut gegliedert, daß man die gewünschte Information leicht und schnell findet (das Bild zeigt ein Beispiel eines Hilfstextes zum Zeichensatz). Eine weitere HelpFunktion, die in jedem Fall zur Verfügung steht, gibt über die Funktionstastenbelegung jederzeit Auskunft. Es werden alle Ebenen angezeigt (zum Beispiel »Control F1« oder »Alt F1«).

Bemerkenswert an dem Programm ist eine Sicherung gegen den Ausstieg aus dem Programm ohne Textspeicherung. Beim Beenden der Textverarbeitung wird der Text automatisch gespeichert. Im Gegensatz zu den meisten Textverarbeitungen ist PC-Write in der Lage, den kompletten Zeichensatz zu bearbeiten und natürlich auch zu drucken. Dabei hilft der offene Aufbau einer Druckertreiberdatei, die mit PC-Write wie eine Textdatei bearbeitet und beliebig verändert werden kann.

Auf der Diskette befindet sich außer dem Programm selbst noch das komplette Manual, bestehend aus einer 37seitigen »Quickreferenz« und weiteren 15 Seiten Anleitung.

Alles in allem kann man sagen, daß das Programm keine Vergleich mit professionelle Software scheuen muß.

Udo Reetz

Freeware für den Schneider

Alle CPC-Besitzer können jetzt aufatmen. Die Zeit, in der man teure Programme und Tools mit viel Geld bezahlen mußte, ist jetzt vorbei. Die Gesellschaft für technisch-kommerzielle Datenverarbeitung Tesco hat jetzt den Vertrieb von Freeware für den Schneider CPC übernommen. Sie stellt Programme der drei Benutzergruppen SIGM, CP/M und PNET zur Verfügung. Zur Zeit stehen zirka 300 Disketten zur Verfügung. Damit man sich einen Überblick über das Angebot verschaffen kann, werde Disketten mit Listen der Pro gramme (sogenannte Directory Disks) angeboten. Alle Programme sind in verschiedenen Formaten lieferbar, interessant für CPC-Besitzer ist das Vortex-Format (DSDD, 96 TPI).

Der Preis für eine Freewarediskette beträgt 22.8 DM inklusive Porto und Verpackung.



Aus: Happy Computer 09 / 1986, Seite 18

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