Aktuelles

MSX 2 setzt neuen Standard

Softwaremangel war seinerzeit einer der Gründe, weshalb sich die MSX 1-Computer nie haben durchsetzen können. Damit den Geräten der zweiten Generation nicht ähnliches widerfährt, hat Phüips diesmal vorgebaut. Die Vorstellung des Tbolkit für ihren neuen MSX 2-Computer 8235 auf einem Seminar für Softwareentwickler ließ sogar Profis hellhörig werden. Philips legte ein komplettes Entwicklungspaket vor, das mehrere Programmiersprachen und Utilities enthält. Enthalten sind eine angepaßte Version des von Borland entwickelten Turbo-Pascals, ein C-Compiler (allerdings ohne Makros) von GST und Logo, das in den verschiedensten Landessprachen erhältlich ist. Als Utilities sind der von CP/M her bekannte und bewährte M80 und L80 (Makroassembler und Linker)' sowie der PHDeb, der eine weiterentwickelte Version des Zsid (ein Debugger) ist, vorhanden. Als Editor wurde eine Neuentwicklung vorgestellt, die unter dem Namen MED läuft. Er bietet dem Benutzer eine voll menügesteuerte Führung, so daß eine lange Einarbeitungszeit entfällt. Ein Zeichenprogramm darf ebensowenig fehlen wie ein Hilfsprogramm namens DOSHLP, das dem Anwender den Umgang mit dem gerätespezifischen MSX-DOS wesentlich erleichtert.

Das ganze Paket befindet sich nach Angaben von Philips noch in einer Testphase, die aber bis im Herbst abgeschlossen sein wird. Danach soll das Toolkit an Softwarefirmen ausgeliefert werden. Sollten noch Fehler auftreten, werden neue Versionen nachgeliefert. Im Lieferumfang ist außerdem die komplette Dokumentation zur Hardware und zur Firmware enthalten. Es ist auch geplant, den Toolkit für den Privatanwender verfügbar zu machen. Damit wäre dann ein Entwicklungspaket auf dem Markt, das — zumindest theoretisch — jedermann erlaubt, Software wie die »Großen« zu entwickeln.

Phüips betont weiterhin, daß bei diesen Geräten hauptsächlich die Anwendung im Vordergrund steht. Deshalb wird von mehreren Softwarehäusern stark auf die Entwicklung von Lernsoftware gesetzt. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt sind Programme im Bereich Mathematik, Grafik und Sprachen erhältlich. (Udo Reetz)

Computer-MAD

MAD, das »vernünftigste Magazin der Welt«, beschäftigt sich in seiner Ausgabe 205 ausführlich mit dem Thema Computer: Eine Computer-Fibel, ein Artikel über den sinnvollen Einsatz von Computern zu Hause, ein Lexikon der Computersprache, eine Satire über die Begegnung der Sekretärin mit der neuen Technik sowie ein Listing (!) für Apple, Atari, C 64 und IBM-PC. Auf Seite 29 findet man auch die Happy-Computer wieder.

Falls die Ausgabe nicht mehr am Kiosk ausliegt, kann man sie beim Wüliams Verlag. Postfach 520606, 2000 Hamburg 54, nachbestellen. (wg)

Programmierbares RS232/U24-Kabel

Lindy-Elektronik GmbH bietet ein variables Verbindungskabel an, das durch Schiebeschalter völlig neue Pinbelegungen zuläßt. Damit können 95 Prozent aller Anschlußprobleme gelöst werden, ohne daß aufwendige Hardwarebasteleien nötig sind. Info: Lmdy-Elektromk GmbH. Postfach 1428. Böckstr.21. 6800 Mannheim 1

StarTexter jetzt auch für Commodore 128 und Schneider CPC

Die auf dem Commodore 64 und Atari XL/XE erfolgreiche Textverarbeitung »StarTexter« ist jetzt auch in erweiterten Versionen für den Commodore 128 und die Schneider-Serie CPC 464/ 664/6128 erhältlich. Auf dem C 128 arbeitet »StarTexter« sowohl im 40- als auch im 80-Zeichen-Modus, verfügt über einen 60 000 Zeichen (750 x 80 Zeichen) großen Textspeicher und vielseitige Rechenfunktionen. Die Schneider-Version bietet 255 Zeüen mit je 80 Zeichen Text, dynamischen Wortumbruch und Zweispaltensatz. Beide Programme sind mit Tabulatoren, Formatierfunktionen, deutschen Umlauten, frei definier- und druckbarem Zeichensatz sowie komfortabler Menüsteuerung und ausführlichen Handbüchern ausgestattet.

Die Preise bewegen sich mit 75 Mark für den Commodore-128-StarTexter und 85 Mark für die Schneider-Version auf 3-Zoll-Diskette auf einem erfreulich niedrigen Preisniveau. (ja)

Computer für den Pressenachwuchs

Großzügige Spende für den Kölner Presseverein: Der Münchner Verlag Markt & Technik überreichte zur Eröffnung des Jugend-Presse-Zentrums einen Commodore 128 mit viel Software.

Prominentenaufmarsch bei Kölsch und Flöns! Unter Kölsch verstehen die Kölner helles, obergäriges Bier, unter Flöns eine Blutwurst. Anlaß für den Schmaus: Im Schatten der Domtürme wurde von Kölns Oberbürgermeister Norbert Burger ein schmuckes Zentrum für Nachwuchsjournalisten im Kölner Raum seiner Bestimmung übergeben.

Zwanzig ehrenamtliche Mitarbeiter können damit nach sechs Monaten harten Körpereinsatzes endlich ihre eigentliche Aufgabe in Angriff nehmen: in vier Räumen sollen vor allem Schülerzeitungsredaktionen mit Rat. Tat und Technik unterstützt werden. Neben einer Bibliothek, einem Seminarraum und einem gut ausgestatteten Fotolabor gibt es einen Büroraum, in dem Reinhard Jenke vom Markt & Technik Buchverlag pünktlich am Morgen des Einweihungstages, einen Commodore 128 mit Diskettenstation 1571 und Farbmonitor überreichte.


Der Oberbürgermeister von Köln am neuen Computer

Franz-Josef Baumeister, der Initiator des Jugend-Presse-Zentrums, konnte damit einen weiteren Punkt aus seinem Wunschzettel streichen. Der Commodore 128 soll bei der täglichen Arbeit in mehreren Bereichen eingesetzt werden. Außer Datenverwaltung (es gibt fast zweihundert Schülerzeitungen, denen das Zentrum seine Dienste anbieten will) und Abrechnungswesen wird das Haupteinsatzgebiet der nagelneuen Computeranlage die Textverarbeitung sein. Das mitüberreichte Programm Protext wird aufstrebenden Amateurredakteuren als professionelles Textsystem dienen. Die Ausgabe der fertigen Texte übernimmt eine Typenrad-Schreibmaschine mit Schnittstelle für den 128.

Oberbürgermeister Norbert Burger eröffnete dann am Nachmittag das mit Besuchern förmlich vollgestopfte Jugend-Presse-Zentrum offiziell. Er erwies sich in einem kurzen Gespräch als alter Hase im Schülerzeitungswesen; hatte er doch seine ersten journalistischen Gehversuche in seiner Schulzeit als Redakteur unternommen, damals allerdings noch ohne jede Computerunterstützung. Wie unser Bild zeigt, fühlte er sich dennoch am Computer sofort in seinem Element. Daß ihm der 128 die gebührende Hochachtung verweigerte und auf die Eingabe seines Namens das Geschenk aus München mit einer schnöden Fehlermeldung reagierte, nahm Kölns OB mit Humor auf.

(W. Fastenrath/hb)

Hannover-Messe - ein interessanter Stellenmarkt

Es fing schon auf der CeBIT an: Das Standpersonal der Aussteller — in diesem Jahr nicht einmal annähernd ausgelastet — begann, sich auf anderen Ständen umzusehen. Neugierig, doch betont arglos, erkundigte man sich höflich nach dem allgemeinen und speziellen Wohlergehen. um dann zur Sache zu kommen: Wer denn wann wohin zu wechseln gedenke; vielleicht auch zu welchem Preis. Viel Neugier, viel Zeit; der Stellenmarkt auf der Messe ist vielleicht einer der Märkte, die hier zur Zeit am besten gedeihen.

Zahlreiche Firmen werben unter der Bezeichnung »Information für Berufsanfänger« offen um neue Mitarbeiter. Hier tun sich neben Krupp und Thyssen besonders die großen Elektronik-Unternehmen wie AEG, BBC und Siemens hervor. Seit Jahren und mit zunehmender Intensität versuchen sie, ihren schier unersättlichen Bedarf besonders an Ingenieuren möglichst in direkten Kontakten auf der Hannover-Messe zu decken (was auf Messen in den USA seit langem gang und gäbe ist). In den jeweils laufenden Geschäftsjahren sucht die AEG 890, die BBC 300 und Siemens sogar 3800 Ingenieure. Dafür sind auch — und gerade — Berufsanfänger recht. Ständig präsente Mitglieder der Personalabteilungen der drei genannten Firmen nehmen sich dabei viel Zeit für die Bewerbungsgespräche, in denen aber kaum jemals das Gehalt im Vordergrund steht (ein frisch diplomierter Ingenieur kann mit einem Anfangsgehalt von 4200 bis 4500 Mark rechnen, mit Doktortitel gibt es 200 bis 300 Mark mehr), sondern letztlich entscheiden fast immer die Studienschwerpunkte. (vwd/wg)

Virus-Blockade

An der Freien Universität in Berlin sind seit kurzem Software-Hürden eingebaut, um das Großcomputersystem gegenüber den Berliner Schülern abzusichern, die durch ihren Informatik-Unterricht Zugang zum System haben. Die 14- bis 18jäh-rigen Jugendlichen haben in ihrem »Forschungs«-Drang bereits mehrmals durch ausgedehnte »Hausaufgaben« leichte Betriebsstörungen verursacht. Die Absicherung zielt allerdings auch auf sogenannte »Virus-Programme« — Software, die den Computer stören und unter Umständen sogar lahmlegen kann.

Dazu meint Alexander Giedke, Leiter des Hochschul-Rechenzentrums in Berlin:

»Die Jugendlichen haben im Informatik-Unterricht Zugang zu unserem Großrechner. Für einen geübten Programmierer ist das Hineinschmuggeln von »Viren« heute keine Schwierigkeit mehr. Wenn er den »Virus« eingepflanzt hat, ist das wie ein Krankheitskeim. Der Computer kann jederzeit von der »Krankheit« befallen werden, manchmal erst nach Jahren. Der »schlafende Virus« öffnet, wenn er aufwacht. kriminellen Machenschaften Tür und Tbr. Der Übeltäter kann dann bereits über alle Berge sein.«

Von Computer-Viren wird man in Zukunft sicherlich noch einiges hören. Wir bleiben dicht am Bit und bringen auch in Zukunft aktuelle Meldungen über diesen Bereich der Computer-Programmierung. (P. Haenelt/zu)

Amiga-Tuning

Eine Zusatzkarte für den Amiga bietet Alphatron an. Wahlweise mit 512 KByte oder 1 MByte ausgestattet, arbeitet Alphatron bereits an einer 4,5 MByte-Version. Auf der Karte befinden sich auch eine akkugepufferte Uhr, sowie ein Arithmetik-Coprozessor. Dabei handelt es sich um den 77230 von NEC. Die »DRAM-EX 4M« mit 512 KByte kostet 973 Mark, mit 1 MByte 1173 Mark. (hb)

Info: Alphatron. Computersysteme und Software Engineering. Luitpoldstraße 22. 8520 Erlangen

Die Mexico-Alternative

In dieser Ausgabe berichten wir ausführlich über das Computerspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft. Es gibt aber auch eine computerlose Alternative: »WM-Superspiel« nennt sich ein Brettspiel zum großen Sportereignis. Ein sportliches Vergnügen für 2 bis 6 Personen. (hl)

Info: Zweistein Spiele. Darmstädter Landstr 10. 6000 Frankfurt 70

Aus alt mach neu


Bewährte Technik — neues Design: Der Commodore-Monitor 1801

Im neuen Gewand präsentiert Commodore den bewährten C 64-Monitor 1702. Das neue Modell mit der Bezeichnung 1801 löst den bekannten Vorgänger bei fast gleichem Preis ab. Damit wird die Serie neuer Gehäuse, die jüngst mit dem C 64 begonnen hat, fortgesetzt.

Computer-Kid knackt Regierungscode

Ein westdeutscher Computerfreak hat die Regierung von Neuseeland in arge Verlegenheit gebracht. Der 17jährige Hacker, der sich selbst »Mad Max« nennt, hat mit seinem Commodore 64 wichtige Computercodes von mehreren Ministerien geknackt. »Mad Max«, der mit richtigem Namen Marc heißt und in Frankfurt wohnt, nutzte die Schwächen des Computernetzes aus und suchte mit einem selbstgeschriebenen Programm die Telefonnummern, die Zugang zu Computersystemen erlaubten.

Das Programm lief 16 Stunden und lieferte die Telefonnummern vom New Zealand Forest Service, dem Energie-Ministerium, der nationalen Bibliothek und vielen privaten Gesellschaften. Der Clou des ganzen ist, daß dem jugendlichen Hacker die Benutzung des Neuseeländischen Telefonnetzes keinen Pfennig gekostet hat. Das NZ Forest Service antwortete auf Anfragen, daß sie vom Eindringen des Computerfreaks »Mad Max« in ihr System gewußt habe. Er habe jedoch nicht an vertrauliche Daten herankommen können. Das Energie-Ministerium und die Nationale Bibliothek gaben beide bekannt, daß »Mad Max« nicht über ihre erste Sicherheitstufe hinausgekommen sei. Mehrere private Firmen haben allerdings ihre Paßwörter aus Sicherheitsgründen geändert. (Peter Haenelt/zu)

Computer & TV

Sendungen zum Thema Computer im Juni

Dienstag, 3. Juni 1986
16.04 Uhr - ZDF Computer Corner

Dienstag, 17. Juni 1986
17.30 Uhr - WDR Mikroprozessoren: Anwendungen

Sonntag, 15. Juni 1986
14.15 Uhr - ARD Computerschach-Weltmeisterschaft 1986

Sonntag. 22. Juni 1986
10.30 Uhr - WDR Mikroprozessoren: Anwendungen

Computer-Camp in Österreich

Die Computerschule Ernst Haberhauer bietet für Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren ein Computer-Camp in St. Martin im Tennengebirge (bei Salzburg) an. Die Kurse eignen sich für Anfänger und Fortgeschrittene und reichen von Basic über Logo bis Pascal. Die Teilnehmer arbeiten auf den Commodore-Computern C 64 und C 128.

Das Camp kostet pro Woche 3400 öS (knapp 500 Mark). Im Preis enthalten ist die Unterbringung in der Jugendherberge Sonnrain, Vollpension, Computerkurs in Kleingruppen, Freizeitgestaltung (unter anderem hauseigenes Freibad) und Betreuung.

Anmelden kann man sich bei:
österr. Jugendherbergsverband
Gonzagagasse 22 1010 Wien Tbl. 635353

Termine für 1986:
28. Juni bis 5. Juli
5. Juli bis 12. Juli
12. Juli bis 19. Juli
19. Juli bis 26. Juli

(wg)

Computerschule Emst Haberhauer. Harlacherweg 6/4. 1220 Wien



Aus: Happy Computer 07 / 1986, Seite

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