Spindizzy (CPC)

Schneider (C 64, Atari XL/XE)
Geschicklichkeitsspiel
39 DM (Kassette)
»Marble Madness«-Verschnitt mit strategischer Note

Wer hatte gedacht, daß man ein derart brillantes Spiel aus dem Schneider herauskitzeln kann? »Spindizzy« ist eine sehr clevere Variante des Spiel-hallen-Knüllers »Marble Madness« mit fantastischer Grafik, mehr als 400 verschiedenen Bildern und sattem Spielwitz.

Sie steuern einen flinken Kreisel, der auf den Namen Gerald hört. Gerald muß eine geheimnisvolle Welt erforschen, die links hinter der 17. Dimension entdeckt wurde. Diese Welt besteht aus 429 Bildern, die mit hervorragender 3D-Grafik das Auge des Spielers erfreuen. Um von Raum zu Raum zu kommen, muß man den Kreisel oft über haarscharfe Ecken und Steigungen steuern, von denen er auch abstürzen kann. Man hat zwar unbegrenzt viele Ersatz-Geralds in Reserve, aber das Zeitlimit setzt den Spieler ordentlich unter Druck Beim Sturz ins Leere oder bei Berührung mit bestimmten Bösewichtern verliert man wertvolle Sekunden. Sammelt man andererseits die herumliegenden Diamanten auf, wirkt sich das nicht nur positiv aufs Gesamtergebnis aus; man bekommt auch einige kostbare Sekunden aufs Zeitkonto gutgeschrieben.

Durch Druck auf die Cursortasten kann man den Blickwinkel wechseln, was bei einigen Screens unbedingt nötig ist. Durch die räumliche Grafik wird Gerald nämlich des öfteren mal verdeckt.

Die Steuerung ist hervorragend gelungen. Steigungen und Gefälle beeinflussen die Geschwindigkeit des Kreisels, einfallsreiche Elemente wie Trampoline, Sprungschanzen und Aufzüge sorgen für zusätzliche Kurzweil. Durch Druck auf die Taste »M« erscheint sogar eine Karte, die anzeigt, welche Räume man schon besucht hat und welche noch nicht.

»Spindizzy« hat brillante Grafiken, ist sehr komplex, motivierend, schwierig und originell, obwohl »Marble Madness« ganz offensichtlich als Vorbild diente. Wer gerne Geschicklichkeitsspiele mag. kann sich das Programm ruhigen Gewissens »blind« kaufen, ohne vorher eine Probepartie zu spielen. (hl)


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 06 / 1986, Seite 167

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