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Flexdisk

Zugegeben, "flexdisk" ist "nur" eine RAM-Disk. So etwas kann man heute auch als Public- Domain-Programm gratis bekommen. Außerdem liegen bereits zahlreiche Versionen vor. Entsprechend erweckte "Flexdisk" zunächst kein großes Interesse bei mir. Ein Blick in die Anleitung ließ mich jedoch neugierig werden. Aber lesen Sie selbst.

"Flexdisk" kann als TOS- oder GEM-Programm gestartet werden - auf Wunsch natürlich auch im AUTO-Ordner. Als Accessory bereitet es daher ebenfalls keine Schwierigkeiten. Meldet man es im DESKTOP.INF-File als Anwendung an, kann man es trotz der . ACC-Endung wie ein Programm starten!

Die Größe läßt sich selbstverständlich frei wählen. Hierzu werden neben dem maximalen Speicherplatz auch die aktuelle Konfiguration und der bereits belegte Bereich angezeigt. Nur wenige RAM-Disk-Versionen beherrschen das Anpassen der Diskgröße zwischendurch, ohne daß der Inhalt verlorengeht! Die Disk läßt sich also jederzeit: problemlos verkleinern oder vergrößern! Der große Pluspunkt ist jedoch, daß die RAM-Disk automatisch mit den abgespeicherten Daten mitwächst! Auch ein 4-Mega-ST bringt "Flexdisk" nicht in Schwierigkeiten.

Die Laufwerkkennung kann selbstverständlich ebenfalls frei gewählt werden oder per Automatik dem nächsten freien Drive vergeben werden. Disknamen von C bis H sind hier vorgesehen. "Flexdisk" ist auf Wunsch resetfest oder auch nicht, je nach Geschmack, und kann Accessories und/oder AUTO-Ordner von der RAM-Disk booten!

Zusammen mit "Flexdisk" wird das intelligente Kopierprogramm "Flexcopy" geliefert, das sich entweder als eigenständiges TOS-Programm mit Parametern oder von "Flexdisk" aus starten läßt. Es kann einzelne Kopierbefehle oder Batch-Dateien bearbeiten, wobei nur kopiert wird, was auf der Zieldiskette vom Namen her noch nicht existiert. Ordner werden dabei inklusive Inhalt "umgeschaufelt". Da sich das Programm automatisch beim Installieren von "Flexdisk" starten läßt, kann man die RAM-Disk gleich mit den gewünschten Dateien füllen lassen!

Mit "Flexdisk" lassen sich außerdem Systemzeit und -datum einstellen, so daß man auf das CONTROL-Accessory eigentlich verzichten kann. Damit bei einem Reset zumindest das Datum nicht ganz in Vergessenheit gerät, wird es in einem File abgespeichert, das beim nächsten Installationsvorgang wieder gelesen wird - falls das aktuelle Datum dem der TOS-Version entspricht!

Die 26 Seiten starke Anleitung ist sehr ausführlich und hilfreich. Sie wurde mit "Signum!" erstellt und liegt wie das Programm in Deutsch vor. So lassen sich wirklich auch alle Features von "Flexdisk" ausnutzen. Geschrieben wurde das Programm von Oliver Joppich, den Vertrieb hat Application Systems, Heidelberg, übernommen.

"Flexdisk" ist extrem flexibel und komfortabel. Ich halte es für die beste Ram-Disk für den ST, da es alle Vorteile verschiedener Ausführungen solcher Utilities vereint. "Flexdisk" kostet 69 DM. Als Hardware benötigt man einen Atari ST mit TOS in RAM oder ROM (6.2. 86 oder 22.4.87), in allen drei Auflösungen.

Application Systems
Postfach 102646
6900 Heidelherg 1

Thomas Tausend

Freddie

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein Vokabeltrainer besonderer Art, der schon durch seinen Preis von nur 39 DM (Demodisk 7 DM) auffällt. Das Programm wurde weitgehend in GFA-Basic erstellt und kompiliert, was ein weiterer Beweis für die Leistungsfähigkeit dieser Programmiersprache ist.

"Freddie", vom Hersteller auch als Lernsystem bezeichnet, ist völlig in GEM eingebunden und damit sehr anwenderfreundlich. Unterstützt wird der günstige Eindruck noch durch das umfangreiche und gute deutsche Handbuch. Eine der auffälligsten Optionen ist vielleicht die komfortable Karteiverwaltung der Daten von "Freddie". Der eigentliche Vokabeltrainer bietet die gleiche gute Qualität. Neben der Abfrage Wort für Wort gibt es eine Multiple-Choice-Option und die Möglichkeit, falsche Antworten zu speichern und gezielt noch einmal abzufragen.

Durch die Verwendung von fünf verschiedenen Zeichensätzen ist "Freddie" nicht an eine bestimmte Sprache gebunden, sondern kann fast universell eingesetzt werden. Als Zugabe liefert das Programm Optionen zur Diskettenbehandlung, die Anzeige des verbleibenden Speicherplatzes, eine Uhr und einen' ,Wecker. Damit stellt "Freddie" einen der leistungsfähigsten Vokabeltrainer überhaupt dar. Ein weiterer Pluspunkt ist der recht geringe Preis.

Intersoft
Marco Meyer
Gerhard-Rohlfs-Str. 54c
2820 Bremen 70

Kontomeister

Es wird sicherlich nicht viele User geben, die einen 8-Bit Atari professionell einsetzen, d.h., auch für Büroarbeiten usw. heranziehen. Dafür ist einerseits die Speicherkapazität zu gering, andererseits das Angebot an entsprechender Software zu mager. Dennoch sind die 8-Bitter hervorragende Rechner und für kleinere Anwendungen durchaus geeignet. Das hat sich wohl auch bei den Programmierern herumgesprochen. Eines der Resultate aus dieser Einsicht ist "Kontomeister", ein universelles Buchhaltungsprogramm. Hier seine Leistungen in Stichworten:

Folgende Optionen sind enthalten:

Mit diesen Features bietet "Kontomeister" eine Menge Komfort und läßt sich in den verschiedensten Bereichen einsetzen. Interessenten können übrigens für 20 DM eine Demoversion erstehen, um das Programm genau zu prüfen.

GS Software, G. Schacherer Esslinger Str. 21 7012 Fellbach

Stephan König

Digi Drum

GFA Systemtechnik hat den Vertrieb der deutschen Version von "Digi Drum" übernommen. Die Eindeutschung betrifft allerdings nur die Anleitung, nicht die Programmkommentare. "Digi Drum" verwandelt den ST in eine Rhythmusmaschine. Die gespeicherten Klänge wurden unter Verwendung des Digitizers REPLAY mit einer Sampling-Rate von 20 kHz/8 Bit aufgenommen. Das digitale Schlagzeug besteht aus folgenden Sounds: Bassdrum, Snare, Closed Hihat, Open Hihat, Cowbell, Low Tom, Hi Tom, Low Bongo, Hi Bongo, Clap.

Über verschiedene Pull-Down-Menüs kann man Rhythmen speichern und laden sowie Pattern (Muster) erstellen. Bis zu 99 davon lassen sich einsetzen. Programmiert werden sie Schritt für Schritt oder in Echtzeit. Es ist möglich, bis zu maximal 70 Pattern miteinander zu einem Song zu verknüpfen. Diese Art der Programmgestaltung entspricht dem Aufbau eines modernen Rhythmuscomputers, was leider nicht für den Sound gilt. Natürlich kann man vom ST keinen CD-Klang erwarten, etwas mehr Power sollte "Digi Drum" aber schon bieten.

Unklar ist mir, wen dieses Programm überhaupt ansprechen will. Als reine Spielerei dürfte es zu teuer sein, für einen Drumcomputer reicht die Qualität nicht. Außerdem werden die Daten nicht über M.I.D.I. gesendet. Positiv ist, daß man mit dem REPLAY-Digitizer eigene Sounds samplen kann. Außerdem bietet GFA bereits eine SampleDisk mit weiteren Sounds an.

GFA Systemtechnik
Heerdter Sandberg 30
4000 Düsseldorf 11

Der Kaufmann von Venedig

Diesen Titel trägt ein neues Strategieprogramm aus Deutschland, von dem uns eine Demoversion vorlag. Es weist eine gewisse Ähnlichkeit mit "Hanse" auf, bietet aber ganz offensichtlich wesentlich mehr. Der Spieler übernimmt die Rolle des besagten Kaufmanns. Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine Weltkarte, von der aus sich der Handel ankurbeln läßt. Man kann Expeditionen in andere Städte schicken, dort Stützpunkte aufbauen, kaufen, verkaufen und vieles mehr. Die meisten Aktionen werden über Menüs ausgewählt, die in Verbindung mit unzähligen Listen und Tabellen den Monitor füllen.

Obwohl die Demoversion nur eine Spieldauer von "einigen Jahren" zuließ, war die komplexe Gestaltung dieses Denkspiels klar zu erkennen. Wer einen ST mit Monochrommonitor besitzt und sich für Strategieprogramme interessiert, wird an "Der Kaufmann von Venedig" nicht vorbeikommen.

Sauer EDV Hard- & Software Danziger Str. 1 8754 Großostheim-Ringheim

Modernes ST-/ Amiga-Laufwerk

Längst ist der Trend zu immer flacheren und kleineren Laufwerken am Markt zu beobachten, was besonders bei den computerintegrierten Modellen bemerkbar ist. Aber auch externe Laufwerke haben inzwischen recht geringe Ausmaße erreicht. So auch die neue FL-Serie der Firma Padercomp. Bei einer Bauhöhe von nur noch 26 mm (mit Gehäuse) benötigt solch ein 3,5"-Winzling kaum mehr Fläche als eine Postkarte!

Bei Diskettenlaufwerken kommt es aber sicher nicht in ersten Linie auf deren Maße an. Deshalb wurde die neue Serie natürlich auch nach modernsten Gesichtspunkten mit qualitativ anspruchsvollen Bauteilen versehen. Das Eigenfabrikat des Faderborner Herstellers enthält als Herzstück ein topaktuelles NEC-Laufwerk, Typ FD 1037 A, das zuverlässig arbeitet, wobei selbst der Schrittmotor kaum hörbar ist.

Gegenüber dem Vorgängermodell mit der gleichen Bezeichnung bietet die Nachfolgeserie einige weitere Vorteile. Mit der Reduzierung auf eine 5V-Spannungsversorgung ergibt sich eine äußerst sparsame Leistungsaufnahme von maximal 1,5 Watt. FL-Laufwerke sind voll kompatibel zur Atari-314Floppy, nur eben leiser und wesentlich preiswerter. Und sie verarbeiten im Gegensatz zu dieser problemlos bis zu 83 Spuren!

Selbst das Netzteil im Stecker wurde eigens von einem deutschen Hersteller bezogen und entspricht selbstverständlich heimischen Sicherheitsnormen. Als einzigen Nachteil empfanden wir das Fehlen einer Signalleuchte für die Betriebsspannung, welche die vorhandene Anzeige für die Kopfaktivität sinnvoll ergänzt hätte.

FL-Laufwerke werden derzeit in drei Ausführungen angeboten: FL-1 als Atari-ST-Einzellaufwerk, FL-2 als STDoppellaufwerk und FL-3 als Einzellaufwerk für den Amiga. Die anfänglich schwarze Frontblende soll später gehäusefarbig angeboten werden. Die FL-Serie ist bei speziellen Fachhändlern oder über den Hersteller erhältlich. Service und Wartung erfolgen durch die Firma Padercomp. Der Preis liegt etwa bei 348 DM.

Padercomp, Walter Ladz Erzbergerstr. 27 4790 Paderborn



Aus: Atari-Magazin 04 / 1988, Seite

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