Jaguar: Pitfall

Der alte VCS-2600-Knüller ist nun in neuem Gewand für den Jaguar erschienen.

Seit nunmehr 13 Jahren kennen wir das erfolgreiche Jump and Run Spiel Pitfall- Harry, das aber in der heutigen Zeit schon an einigen Altersschwächen leidet. Grund genug für Pitfall Harry jr. in Aktion zu treten, und das tat er bis jetzt nicht erfolglos, denn der Megahit für den Atari-VCS 2600 der Ur-Pitfall und seine beiden Nachfolger verkauften sich weltweit über sieben Millionen mal. Wie es nicht anders sein kann, kommt der Sohn des Indiana-Jones- Verschnittes ganz nach seinem Vorfahren.

Er schwingt mit den Lianen durch den Dschungel, kämpft gegen das Ungeziefer und sackt ganz gerne mal ein bißchen Gold ein, das seinen Weg kreuzt. Im Verlauf des Spiels wird der Vater entführt und der Junior muss beweisen, was in ihm steckt. Insgesamt 12 Levels sind zu bewältigen, in denen Junior sich wie im echten Leben langweilt, wenn Ihr ihn einfach irgendwo stehen lasst und sich absolut komisch bändigt, wenn er gegen eine Mauer läuft. Mit viel Liebe zum Detail wurde der Hintergrund gestaltet, er wird oft mit kleinen Überraschungen in den Spielverlauf mit einbezogen.

Es macht wirklich Spaß Harry jr. in voller Aktion zu sehen; er schwingt wie eine Grazie von Liane zu Liane und die Bewegungen sind absolut flüssig. Aber auch seine Gegenspieler, die bösartigen Dschungelbewohner machen einem Freude. Sie sind so witzig und glaubhaft gestaltet, dass sie einem fast leid tun, wenn Harry mal wieder zugeschlagen hat. Wenn Junior sich retten muss, dann kann er dies nicht nur durch Springen, wie früher sein Vater, nein die Entwickler von Harry jr. haben ihn dem Fortschritt angepasst. Er schleppt eine ganze Menge an Waffen mit sich herum.

Der Spieler kann also je nach Brisanz der Situation zwischen Steinschleudern, Bumerangs und Bomben auswählen. Sollte Harry die Munition mal ausgehen, bleibt ihm immer noch die Peitsche, die ihn vor dem ein oder anderen bösen Dschungelbewohner schützen wird, außerdem ist er nicht minder geschickt, was das Springen und Laufen angeht. The Mayan Adventure verbirgt aber noch ein Bonbon im Spielverlauf.

Neben den zwölf konventionellen Leveln die mal im Urwald, in Wasserfällen oder Tempeln spielen, gibt es da noch den Bonus-Level, das Ur-Pitfall, das Ihr erreicht, wenn Ihr im vierten Level dem Skorpion folgt. Alle anderen Level haben aber allein durch die unglaubliche Phantasie, die die Entwickler bei der Erfindung der Urwaldbewohner an den Tag gelegt haben, auch ihren Reiz. Neben allem möglichen Kleinvieh gibt es in einigen Leveln auch so richtig miese Endgegner, aber lasst Euch überraschen. Fazit, Pitfall Harry ist absolut geeignet für den Jaguar, wenn auch anzumerken ist, dass die Qualität gegenüber den 16-Bit-Konsolen nur minimal gesteigert wurde.


N. Seiboth
Aus: Atari Inside 01 / 1996, Seite 64

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